Mein Wecker läutet und ich reibe mir die Augen müde auf. Ich schalte ihn aus und versuche mich aufzumuntern, dass es Freitag ist. Doch funktionieren will es nicht, weil ich ja eh früh aufstehen müsste. Ich drehe mich auf den Rücken und strecke mich einmal tüchtig. Ich setzte mich auf die Bettkante und rolle einmal meine Schultern und stehe auf und schnappe mir noch ein paar Klamotten. Ich husche ins Bad und stelle mich unter die warme Dusche. Als ich fertig bin und mich angezogen habe, klopft Chase an die Tür. Ich schließe auf und er kommt rein und putzt sich ebenfalls die Zähne. Ich weiß, dass sobald ich raus bin er auch unter die Dusche springen wird. Seine täglichen Joggingrunden morgens zieht er wieder durch, aber es hat mich nicht davon abgehalten von Mittwoch auf Donnerstag bei ihn zu übernachten. Wir hatten noch bei ihm im Zimmer geredet und ich bin dann einfach geblieben. Er fand es wohl auch nicht schlimm.
Ich bin fertig mit allem und schnappe mir meine Klamotten, als er mir durch die Haare wuschelt. Ich muss kurz lachen, doch dann fange ich an zu jammern. „Chase! Jetzt muss ich meine Haare wieder kämmen, weil sie sich sonst doch noch wellen!“. Ich habe sie schön lange und glattgekämmt. Dadurch dass meine Haare nass waren, bleiben sie dann auch meistens glatt. Ein Trick, den ich früh entdeckt habe.
Er spuckt die Zahnpasta ins Waschbecken und sagt: „Na und? Ich mag deine Wellen.“. Natürlich muss meine verräterische Nase wieder rot werden. Ich rolle mit den Augen, aber gehe einfach raus, ohne mich nochmal um meine Haare zu kümmern.
Unten sind schon Daniel und Jay in der Küche. Jay gibt ihn gerade einen Kuss auf die Wange, als ich reinkomme. „Morgen.“ Begrüße ich die beiden. Ich gehe direkt zur Kaffeemaschine und schnappe mir eine Tasse und gieße mir den noch heißen Kaffee darein. Am Tisch esse ich nichts und wir labern über alles und jeden. Irgendwann kommt dann auch Chase und wir fahren nach fünfzehn Minuten los. Chase fährt mit seinem Wagen.
Wir finden schnell einen Parkplatz und laufen zur Uni. Meine Hände sind in Chases verflochten und es fühlt sich gut an. Zu gut, um wahr zu sein. Aber es ist wahr. Allein diese Tatsache zaubert mir ein Lächeln und das bestimmt den ganzen Tag.
*
„Was ist eigentlich mit Jack?“ frage ich Claire irgendwann. Wir haben Pause und diese verbringt sie immer damit, mich über Chase auszuquetschen. Aber jetzt ist sie mal dran. Ihre Ohren werden rot (Das sehe ich, weil sie einen hohen Zopf trägt) und sie spielt nervös mit ihren Händen. „Ist nicht so wichtig.“ Sagt sie leise und beißt in ihren Cupcake rein. Ich ziehe nur meine Augenbrauen zusammen, aber ich kenne sie. „Du hast wieder Abstand genommen, stimmts?“ frage ich und sie schaut mich nicht mehr an. Ihre Antwort. Ich habe recht. „Aber warum?“ frage ich sie und sie guckt mich überfordert an. „Ich weiß nicht… Ich… Er… Ich glaube nicht, dass es für immer gehalten hätte.“ Stottert sie und ich schüttle nur den Kopf. Claire geht einfach keine Risiken ein. Auch nicht, wenn es ihr guttun würde. Ich konnte es mir nur denken, wie sie so ist aus ihren Erzählungen, aber es jetzt richtig zu sehen und mitzubekommen, ist wieder eine andere Nummer. „Claire so was weiß man nie! Man muss es einfach versuchen. Willst du wirklich dann ganzes Leben auf Nummer sicher gehen?“ frage ich sie und sie schüttelt zögerlich den Kopf. Ich nehme mir ihre Hand und frage: „Was hast du denn gesagt zu ihm?“. „Ich hatte… einfach den Kontakt abgebrochen.“. Meine Augen weiten sich und ich schlage mir meine Hand gegen die Stirn. Nicht ihr Ernst…
„Das hast du nicht getan.“ Sage ich nur, doch Claire presst ihre Lippen aufeinander und nickt. „Mädel! Du kannst doch nicht einfach ohne Erklärung den Kontakt abbrechen!“. Ich schreie sie nicht an und ich klinge auch nicht wirklich sauer, aber sie merkt, dass ich es ernst meine. „Das hat er nicht verdient. Wenn du ihn wirklich nicht magst oder nicht das gleiche fühlst wie er, dann sage ihm das auch. Wenn es aber nicht so ist, dann riskiere es.“ Muntere ich meine beste Freundin auf. Sie guckt mich etwas ängstlich an, aber nickt. „Du kommst einfach kurz vor Schließung und redest mit ihm. Ich bleibe in der Nähe, Okay?“. Sie nickt und zieht ich in eine Umarmung. „Danke. Du bist echt die beste Freundin, die man sich wünschen könnte.“ Flüstert sie mir ins Ohr. „Du aber auch.“ Entgegne ich und sie fängt an zu lachen. Zusammen gehen wir in die letzte Vorlesung des Tages.
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Tragedy Happiness
Teen FictionVerrückt! Das würden die meisten über Emmas taten sagen. Ohne viel Geld zieht sie in eine Stadt, weit weg von ihrem Zuhause, um zu studieren. Sie zieht zu drei Jungs, die sie nicht kennt. Hätte sie gewusst, was alles in Baton Rouge passieren wird, h...