Heute waren schon zwei Wochen vergangen, ich erinnerte mich an Regel Nummer 4:
Du kommst zu mir, wenn ich es von dir verlange.
Seitdem wir den Vertrag abgeschlossen hatten, habe ich überhaupt nichts von ihm zuhören bekommen. Ich sah mich im Spiegel an und lockte mir die letzte Strähne von meinen braunen Haaren. Als ich meine Haare durchkämmte, damit aus den Locken große Wellen entstanden, dachte ich daran zurück, wie Denis meinte, ich könne doch zum Frisör. Ein paar hellere Highlights würden mir sicherlich stehen. Der rote Lippenstift vervollständigte meinen Look. Gerade als ich einen langen weißen Blazer über mein schwarzes Kleid zog, klingelt auch schon mein Handy.
Eda hatte Stress mit ihrem Freund und wollte heute mit mir ausgehen. Wir wollten einen Mädels Abend machen und abschalten, eher gesagt unseren Spaß haben. Doch statt Eda las ich den Namen Denis. Unpassender Zeitpunkt würde ich mal sagen.
»Hey ich geh ins Studio, nehmen einen Song auf, wäre gut, wenn du auch mal einen Einblick kriegen würdest.« Klar ausgerechnet jetzt.
»Ehm in einer viertel Stunde bin ich mit Eda verabredet wir gehen feiern tut mir leid. Ein anderes Mal.«, wollte ich schon auflegen.
»4... Regel Nummer 4 in unserem Vertrag Frau Daymaz.« Natürlich ist mir die Regel direkt in den Kopf geschossen, schließlich hatte ich daran gedacht, bevor er mich angerufen hatte.
»Hey Denis hör mal zu. Eda hat sich mit ihrem Freund gestritten und sie braucht mich gerade. Außerdem bin ich nicht für eine chillige Studio Session gekleidet. Wir wollten in den Club.«, machte ich ihm klar und hoffte auf Verständnis.
»Weißt du was? Gut dann geht doch. Würdest du wahrscheinlich gerne hören oder? Du kommst jetzt in zehn Minuten runter wir gehen ins Studio und danach kannst du machen was du willst. Sag Eda Bescheid oder gib mir ihre Nummer und ich klär das mit ihr. Wie du willst.«, ich rief Eda an, entschuldigte mich bei ihr und versicherte ihr, dass wir dann einfach 2 Stunden später in den Club gehen würden. Da ihr die Thematik mit unserem Stuttgarter Rapper bekannt war, war sie mir nicht sauer. Meine High Heels hielt ich in der Hand und zog mir stattdessen gemütliche Vans an.
Unten angekommen bemerkte ich den Porsche Panamera in weiß mit dem Kennzeichen DS. Klar ein Porsche was denn sonst? Dachte ich mir, als er plötzlich aus dem Auto stieg. Er näherte sich mir, gab mir ein Kuss auf die Wange und öffnete die Autotür. Ich stieg ins Auto und wie jedes Mal aufs Neuste fragte ich mich erneut, was in ihn gefahren war. Ich beobachtete wir er Richtung Hausfenster winkte und ins Auto stieg.
»Deine Mama hat aus dem Fenster geschaut. Bereitet ihr bestimmt eine Freude zu sehen, dass ihre Tochter in den Händen eines wahren Gentlemans ist.« Ich hatte absolut nicht das Bedürfnis ihm zu widersprechen, besser gesagt ihm überhaupt ein Wort zu würdigen. Ich schnallte mich an und richtete meine Haare. Die High Heels legte ich vor mir ab und schaute auf die Uhrzeit auf meinem Handy. Es war 21:10 Uhr. In zwei Stunden bin ich hoffentlich im Club, dachte ich mir.
»Habt ihr nach der Session noch vor in den Club zu gehen?«, fragte mich Denis, als er den Motor startete.
»Ja«, antwortete ich kurz und knapp. Er verband die Musik mit dem Auto und ich erkannte sofort, dass es Baebae von Samra war.
Rote Lippen wie ein Rosengarten. Spiegeln sich im Ziffernblatt der Chronographen , sang ich innerlich mit.
Deine Augenfarbe grün, meine braun. Er packte mich zärtlich am Kinn und drehte mich zu sich. Diese Zeile war wie für uns geschrieben.
»Ja, du weißt, dass ich lüg', doch du musst mir vertrauen. Ich bin sehr verletzlich, dein Herz zerbrechlich«, sang er weiter.
Ich hob meine Augenbrauen in die Luft und schaute weiterhin gerade aus auf die Straße. Er ist wie Tag und Nacht, schwarz und weiß. Es gibt kein dazwischen. Er ist einmal so, einmal so. Grautöne oder Farben gibt es bei ihm nicht, entweder ist er das Arschloch oder dieser süße Junge wie an dem einen Abend. Er reduzierte die Lautstärke des Songs.
»Hey Asya, ich fahr dich nachher mit Eda in den Club, versprochen.« Ich schaute ihn unglaubwürdig an. Mein Schweigen hat wohl gezogen.
»...aber nur wenn du mit den Vans anlässt.« Bruhh das meint er hoffentlich nicht ernst.
»Spaß«, lachte er vor sich hin. »Okay«, sagte ich trocken.
»Keine Flirts das hast du dir hier hoffentlich eingeprägt«, tippte er sich auf den Kopf. Ich atmete tief ein und aus.
»Aye, aye, Sir«, sagte ich provokant.
»Ich kann mir vorstellen, dass dich heute so einige anbaggern werden. Siehst heute echt gut aus.«, seine Worte wurden gegen Ende leiser.
»Wärst du meine Freunde, würde ich dich in dem Outfit nicht in ein Club lassen.« Und somit war meine Ruhe gebrochen.
»Erst einmal hast du eine Freundin und bist nicht mein Freund oder wirst es jemals sein. Zweitens läuft deine Barbie sicherlich ganz anders in Clubs rum, da bin ich mir ziemlich sicher. Und drittens wer hat dir eigentlich erlaubt dich in meine Angelegenheiten einzumischen?« Statt mir zu antworten, drehte er die Musik lauter, sang mit und ignorierte meine Frage.
Er parkte das Auto vor einem hohen Gebäudekomplex, in welches wir eintraten. Im Aufzug richtete ich meine Haare und mein Kleid. »Im Studio sind zwei meiner Kollegen«, erwähnte er nebenbei.
»Und das sagst du mir erst jetzt?« Er hatte es wohl nicht für wichtig gehalten zu erwähnen, dass wir das erste Mal vor Leuten so tun müssten, als wären wir ein Paar. Als wir aus dem Aufzug aussteigen, berührte er zuerst meine Finger und dann bemerkte ich auch schon, wie er meine Hand hielt. Gerade als ich mich beschweren wollte entgegnete er mir mit einem
»Shhh...es ist nur ein Schauspiel, schon vergessen?« Er konterte mit meinen eigenen Worten.
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Das Spiel mit einem Rapper - Jiggo -
Romance1. Du begleitest mich bei allen Club-Auftritten und auf der Tour. 2. Du lernst die Songtexte meiner beliebtesten Lieder. 3. Du lernst mich kennen, damit du auf alle Fragen über mich eine Antwort hast. 4. Du kommst zu mir, wenn ich es von dir verlang...