Kapitel 50 - Angst

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(Eigentlich hatte ich mir vorgenommen bei Kapitel 50 aufzuhören 😅 Die Geschichte ist aber längst noch nicht auserzählt.)
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Mittlerweile fuhren wir schon 20 Minuten auf der Autobahn. Es kam mir vor wie eine Stunde. Wir wollten einfach nicht ankommen.

»Verdammt wann sind wir endlich da?«, holte mich Denis aus den Gedanken.

Er war total unruhig. Schon die ganze Fahrt über. Ich versuchte mir keine Gedanken über Daniela zu machen, denn irgendwie musste ich Denis beruhigen. Er war momentan meine größte Sorge.

»Hey. Hey.«, platziere ich eine Hand fest am Lenkrand. Mit der anderen drehte ich ihn zu mir. Ich konzentrierte mich auf beides.

Sein Handy klingelte. Ich entnahm den Namen Alex.

»Was will der jetzt von mir verdammt. Was ist das für ein Manager.«, warf er sein Handy vor sich.

»Hey ruf ihn an und lass mich reden.«, befahl ich ihm. Er hielt mir das Handy zitternd entgegen.

»Alex ich bin's Asya.«, sagte ich.

»Asya mir ist völlig klar, was gerade ist, aber ich muss einfach fragen, ob wir das Konzert heute abblasen?«, fragte er.

»Ja. Ja sagt allen Bescheid. Vielleicht könnt ihr es am Ende der Tour dranhängen. Wenn später was sein sollte, ruf einfach mich an.«, sagte ich.

Denis war total außer sich. Er drehte vollkommen durch. Ich wünschte mir nur, dass wir so schnell wie möglich im Krankenhaus wären.

»Scheiße ey.«, schrie er und haute sich gegen den Kopf. Ich wusste nicht mehr, wie ich die Situation händeln sollte.

Ich fuhr rechts an ein Autobahnparkplatz ran und hielt an.

»Denis«, umfasste ich sein Gesicht mit meinen Händen.

»Asya«, sagte er und umarmte mich. Ich spürte wie warme Tränen an meinem Arm runter kullerten.

»Hey hör auf damit. Deine Mum ist eine starke Frau. Wir fahren jetzt ganz ruhig zum Krankenhaus. Sie wird aufstehen okay? das verspreche ich dir.«, sagte ich und spürte wie eine Angst in mir aufkam.

Daniela musste einfach aufstehen. Es gab keine andere Wahl.

»Jetzt reiß dich zusammen, deine Mum braucht dich jetzt stark.«, küsste ich ihn an den Kopf.

Er atmete tief ein und lehnte sich zurück in den Sitz. Ich verschränkte unsere Finger ineinander und streichelte ihm die Handoberfläche.

»Hast du mich verstanden?«, fragte ich vorsichtig. Er nickte.

Ich startete den Motor und fuhr weiter.

Im Krankenhaus angekommen, wartete Denis' Vater Fatih im Flur. Sie umarmten sich und Denis informierte sich über den Zustand seiner Mutter. Sie hatte einen Autounfall. Das Auto auf der Gegenspur wäre in sie reingefahren. Sie hätte ihren Kopf sehr schwer angeschlagen. Wir mussten abwarten, bis sie aufwachte, um festzustellen, ob sie eine Gehirnerschütterung hatte.

Denis setzte sich auf den Boden.

Ich bekam einen Anruf von Can.

»Asya seid ihr angekommen? Wie ist Danielas Zustand?«, fragte er nach. Ich erzählte ihm was ich wusste.

»Und was meinst du wegen morgen? Sollen wir Basel auch lieber verschieben?«, fragte er mich.

»Ja. Ja auf jeden Fall. Wir können morgen nochmal telefonieren.«, gab ich von mir und setzte mich zu Denis auf den Boden.

Ich griff nach seinem Oberarm und küsste ihn am Ärmel des T-Shirts.

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Ein leises »Hey« weckte mich. Ich sah Hayat neben mir. Was hatte sie ihr zu suchen? Ich blickt auf uns sah auch meine Eltern. Wo war Denis?

»Wo ist Denis? Wie geht's Daniela?«, fragte ich hastig.

»Denis ist vor zehn Minuten auf die Station. Daniela hat ihre Augen geöffnet.«, erzählte sie mir.

Ruckartig stand ich auf und hielt Ausschau nach Denis. Sein Vater und er verließen das Zimmer.

»Und?«, fragte ich.

Er kam auf mich zu und umarmte mich beruhigt.

»Sie kann sich noch an uns erinnern.«, lächelte er endlich wieder.

»Gott sei Dank.«, freute ich mich.

»Ich hatte so Angst.«, gab er zu.

»Ich auch.«, sagte ich.

»Oğlum (türkisch: mein Sohn) jetzt geht nach hause und ruht euch etwas aus.«, sagte Fatih.

Ich blickte zu meinen Eltern.

»Kann ich mit?«, fragte ich beide. Sie nickten.

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Als ich das Auto vor der Tür parkte, realisierte ich erst, dass wir mit einem fremden Auto unterwegs waren. Sicherlich musste das Auto bald zurück gefahren werden.

In der Wohnung angekommen warf sich Denis auf die Couch.

»Ich bin so fertig.«, gab er von sich.

»Leg dich ins Bett.«, riet ich ihm.

»Kommst du mit?«, fragte er mich.

»Ich muss noch einiges klären und dann komme ich.«, versicherte ich ihm. Im inneren wusste ich, dass ich die Couch bevorzugte. Ihm ging es heute nicht gut. Meine Nähe würde ihm gut tun, zu gut, dachte ich mir. Er würde mich küssen. Er würde mich berühren. Am nächsten Tag wäre es wieder so, als wäre zwischen und nichts vorgefallen.

Ich rief Luca an.

»Hey Luca. Wir sind jetzt erst bei Denis. Seiner Mum geht es gut, uns geht es gut. Wie machen wir das mit dem Auto von deinem Kumpel?«, fragte ich nach.

Luca erklärte mir, dass sie mit dem Bus hochfuhren. Can würde mit seinem Auto und Luca mit dem Auto seines Kumpels runterfahren und gemeinsam würden sie zurückkommen.

Nachdem Anruf mit Luca, rief ich Alex an um ihn über den Zustand von Denis Mutter zu informieren.

Das Spiel mit einem Rapper - Jiggo -Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt