Kapitel 54 - PARA, MONEY, E'S

324 7 0
                                    

Ich öffnete meine Augen. Es war schon 16 Uhr. Denis lag neben mir und scrollte durch sein Handy.

»Gut geschlafen?«, fragte er.

»Jup.«, gab ich zu und merkte, dass ich Hunger hatte.

»Ich koche Spaghetti, wenn's passt.«, fragte ich ihn.

»Okay. Die sind im Abstellraum links unten.«, beschrieb er mir.

Ich griff nach einer Packung Spaghetti und mir fielen mehrere Pakete ins Auge. Sie waren quadratisch und mit einem gelb bräunlichen Band umwickelt. Ich nahm eins der Pakete in die Hand und gleichzeitig wurde mir klar, was er war. Die Spaghetti Packung fiel mir aus der Hand. Ich rannte ins Wohnzimmer.

»WAS IST DAS!«, schrie ich statt zu Fragen. Es lag auf der Hand, was es war.

»Scheiße Asya.«, stand er auf und lief auf mich zu.

»Ist das dein scheiß ernst? Ist es das was ich denke?«, brüllte ich. Ich rannte in die Küche griff nach einem Messer und stach in das Paket. Mehlartiges Pulver kam zum Vorschein.

»Fuuuuuck! Ich glaub's nicht. Das kann nicht wahr sein.«, schrie ich.

Sich seiner Schuld bewusst starrte er mich an.

»Du scheiß Bastard!!! Wie kannst du nur?«, sagte ich und rannte zum Abstellraum.

»Entsorg diese Scheiße sofort oder ich spüle es mit eignen Händen die Toilette runter.« forderte ich ihn auf.

»Hast du auch was genommen? Dealst du oder was machst du?«, ich flippte völlig aus.

»Wie kannst du nur?« Mein ganzer Körper war am zittern.

»Asya... Hey...«, sagte er und fasste mir an den Arm.

»FASS MICH NICHT AN«

Mir war schlecht. Mir war schwindelig. Alles auf einmal einfach.

»Ich ruf jetzt die Polizei. Ist mir scheiß egal, sowas dulde ich nicht.«, sagte ich und tippte 110 auf meinem Handy.

»Asya«, nahm er mir das Handy aus der Hand.

»Das gehört leider zum Rap Business dazu.«, sagte er.

Ich hatte das Gefühl völlig den Verstand verloren zu haben. Es gehörte dazu. Ich lachte laut los.

»Ich bin raus aus dem Spiel. So kann und werde ich nicht weiter machen. Ich will dich ab heute auch nie wieder sehen.«, sagte ich und verließ das Haus.

Ich hatte absolut keine Antworten auf meine Fragen. Ich wusste nicht, ob er dealte, ob er es selber zu sich nahm. Wieso das alles bei ihm war. Fragen über Fragen. Wussten seine Eltern davon? War er abhängig?

Ich konnte keinen klaren Kopf kriegen.

Plötzlich fiel mir etwas ein. Er hatte einen Song, in dem er über Drogen sprach. Ich hatte es mir nie genau angehört, weil ich dachte, dass er das ohne Bedeutung geschrieben hatte.

Ich spielte das Lied auf meinem Handy ab:

PARA, MONEY, E'S - JIGGO & MONET192

Mama, wegen Para, Money, Es kafa lesh
Ey, Jiggx, Alfo
Baba, wegen Para, Money, Es kafa lesh(kafalesh) Ey, ey, ey

Baba,wegen Para, Money, Es kafa lesh
Mamaunter Trän'n, denn ihr Sohn ist kriminell
Lauf' vor den Siren'n wegen Drogen oder Geld
Dämonen in mein'm Kopf, brauchst du Kohle geht es schnell

Baba, wegen Para, Money, Es kafa lesh
Mama unter Trän'n, denn ihr Sohn ist kriminell
Lauf' vor den Siren'n wegen Drogen oder Geld
Dämonen in mein'm Kopf, brauchst du Kohle geht es schnell

Sheytan in den Fenstern
Nein, ich werde nicht sterben
Denn jeder Benjamin Franklin ist minimum ein Geständnis
Gott, verzeih meine Sünden, ich hab' aus den Fehlern gelernt, ey
Mit jeder Träne, die Mama geweint hat, bricht es mir weiter das Herz
Kafa Pilot, jag' die Mios
Mama kann nicht schlafen, dito
Die Venen vergiftet, nur damit ich klar komm'
Doch sie überseh'n die Warnung

Jede einzelne Zeile entsprach der Wahrheit. Mein Blut zog sich zusammen. Er hatte in dem Song alles erzählt. Ich hatte nur nicht hingehört.

Mein Handy klingelte. Es war Daniela.

»Hallo Asya Süße, ich kann Denis nicht erreichen. Bist du bei ihm?«, fragte sie mich.

»Hallo Daniela. Nein, ich bin nicht bei ihm und werde es in Zukunft auch nicht mehr sein.«, sagte ich ausdrücklich.

___

Dein dreckiges Geld werde ich dir noch zurückzahlen. - schrieb ich ihm und löschte seine Nummer endgültig.

Okay, gut. - schrieb er mir unverschämt zurück.

Ab heute wollte ich nichts mehr mit ihm zutun haben...

Er vergiftete sich und sicherlich auch so viele Menschen um sich herum. Vielleicht sogar Can?

Nimmst du auch von dem Zeug? - schrieb ich Can

Wovon redest du? - fragte er zurück.

Von dem Kokain ... - antwortete ich.

Mein Handy klingelte auf. Can rief an.

»Was für Kokain? Was redest du da?«, fragte er mich.

»Ich weiß, dass Denis Drogen bei sich zu Hause hat Can. Du musst es nicht leugnen. Ich möchte eine Antwort auf meine Frage. Nimmst du auch was davon?«, fragte ich weiterhin.

»Nein Nein niemals. Denis nimmt auch nichts zu sich Asya. Was redest du da für einen Müll eigentlich?«

»Ist okay Can, wie gesagt du musst nicht spielen. Ich hab die Packungen bei ihm gesehen.« gab ich zu.

»Was für Packungen?«, fragte er schockiert weiter.

»Ja mein Gott keine Ahnung er hat wohl mehrere Kilos zu Hause rumliegen.«

Can brachte kein einziges Wort mehr raus. Er war genauso schockiert wie ich.

»Ich fahre jetzt zu ihm. Ich muss wissen, was dahinter steckt.«, sagte Can und legte auf.

Nach etwa einer Stunde bekam ich eine WhatsApp Nachricht.

Du hattest Recht. - schrieb mir Can.

Von all den Dingen, die ich mit ihm erlebt hatte, hatte mich keins so sehr getroffen wie die Tatsache, dass er ein Krimineller und ein Junkie war. Er nahm Drogen zu sich. Sowas akzeptiere ich nie und nimmer.

Mit diesem Spiel hatte ich mehr verloren, als ich mir je vorstellen konnte.

Das war's dann wohl. Das war unser Ende.

Das Spiel mit einem Rapper - Jiggo -Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt