Kapitel 8 - Regel № 6

468 13 3
                                    

»Heute gehen die Getränke auf mich und wenn du deinen ersten Lohn hast kannst du dich revanchieren. Lust auf Gin Tonic?«, fragte mich Eda.

»Klar«, antwortete ich ihr. Nachdem wir die erste Runde getrunken hatten und uns die nächsten Gläser holten, wollte Eda eine rauchen und wir liefen zum Raucherbereich auf die Dachterrasse.

»Auch eine?«, hielt sie mir die Zigaretten hin. Ich wusste sofort, dass sie nur einen Scherz machte.

»Beim ersten Mal auf dem Weg deinem Schatzi wolltest du doch unbedingt eine rauchen, weißt du noch?«, amüsierte sie sich.

»Ja, weil ich da total aufgeregt war und es einfach nur so gesagt hatte, das weißt du ganz genau.« Nach einer kurzen Pause meinte Eda

»Er ist doch ganz nett. Was ich mir aber absolut nicht verschweigen kann Asya, ihr passt so gut zusammen. Wow. Vielleicht wird ja was daraus.«, schwärmt sie vor sich hin.

»Ich möchte nicht den ganzen Abend über ihn reden. Er ist und bleibt ein Arschloch. Aus uns wird definitiv nichts, du hast den Vertrag wohl vergessen.«

»Eine Sache möchte ich noch sagen und dann schweige ich wirklich«, hob sie ihre Hände in die Luft. »Und was ist, wenn er sich in dich verliebt? Davon war im Vertrag nie die Rede. Da stand, nur wenn du dich verliebst...«

»Eda ich bitte dich. Er hat ein Model als Freundin. Was will er mit mir anfangen? Er würde mich nicht einmal mit dem Arsch anschauen.«

»Aber was wäre wenn?«

»Nichts wäre dann, so eine Option gibt es nicht und jetzt lass und bitte über etwas anderes Reden.«, versuchte ich das Thema zu beenden.

Eda erzählte mir von ihrem Freund. Sie hatte sich nun endgültig dazu entschieden sich von ihm zu trennen, weil er ihr auf Dauer nicht gut tat. Ich war froh, dass sie diese Entscheidung endlich getroffen hatte. Hoffentlich dieses mal für immer. Der Alkohol machte sich schon etwas spürbar. Gerade als wir reinlaufen wollten, stieß Eda mit einem Jungen zusammen. Ich sah nur, wir ihr Glas auf dem Boden zerbrach.

»Oh sorry. Tut mir wirklich leid, was hast du getrunken? Ich hole dir sofort ein neues Getränk.«, entschuldigte er sich.

»Schon gut. Nicht schlimm«, machte ihm Eda klar. Da er aber nicht locker ließ, verriet sie ihm, was sie getrunken hatte und er machte sich auf dem Weg zur Bar.

»Kimseye güvenmiyorum ben«, sagte ich auf türkisch, was übersetzt ich vertrau niemandem hieß. Das war einer meiner beschützerischen vielleicht sogar paranoiden Seiten, die ich nicht ablegen konnte. Mir wurde von klein auf von meiner Mutter eingetrichtert in Clubs niemals Getränke von fremden Leuten anzunehmen. Daher ließ ich Eda mit dem anderen Jungen stehen und folgte dem anderen zur Bar um mit eigenen Augen zu sehen, dass er ihr keine Pillen oder sonst was ins Getränk mischte. An der Bar stelle ich mich zu ihm und meinte, dass ich mir eine kleine Flasche Wasser kaufen wollte. Er bestellt den Gin Tonic für Eda und zahlte auch gleich mein Wasser mit.

»Danke, wäre nicht nötig gewesen.«, bedankte ich mich bei dem unbekannten Jungen.

»Ich heiße übrigens Jan.«, streckte er mir die Hand aus. Jan war wirklich attraktiv bemerkte ich. Ich fand zwei Typen von Mann attraktiv: den Südländer wie Denis. Groß, dunkle Haare, dunkle Augen, Tattoos und sehr männlich. Und das Gegenteil, blond überhaupt keine Behaarung ein typischer Sunny-, oder Surferboy. Jan fiel in das zweite Schema. Er erinnerte mich leicht an den Schauspieler Alex Pettyfer.

»Asya, freut mich.«, lächelte ich ihn an.

»Du hast einen wirklich wunderschönen Namen. Woher kommt der Name, wenn ich fragen darf?«, fragte er total höflich. Er war wirklich ein wahrer Gentleman. Ich schämte mich schon für meine vorherigen Gedanken, dass er Eda etwas ins Getränk mischen würde.

»Der Name hat unterschiedliche Ursprünge, jedoch komme ich aus der Türkei und der Name bedeutet direkt übersetzt eigentlich lustigerweise Asien, jedoch bedeutet der Name auch die Friedensstifterin oder aufgehende Sonne.«, klärte ich ihn auf.

»Wow da haben sich deine Eltern wirklich Gedanken gemacht. Echt ein schöner Name.«, lächelte er mich an, als wir am Stehtisch ankamen. Auch Eda unterhielt sich mit dem Freund von Jan. Jan überreichte Eda das Getränk und wir unterhielten uns in der kleinen Runde. Die Jungs studierten auch an der Hochschule, jedoch waren sie mir nie begegnet. Bauingenieurwesen studierte Jan, bei diesem Stichpunkt fragte ich ihn direkt nach seiner Nummer, denn das Fach Statik an der Hochschule bereitete mir einige Probleme. Da könnte mir etwas Hilfe von außen nicht schaden.

Da mir Regel 6: Während des Zeitraums darfst du keine Flirts mit anderen Jungs haben. Seien es Jungs aus der Uni, meine Kollegen oder Jungs die du auf den Partys kennenlernst 

- nicht aus dem Kopf ging, fühlte ich mich verpflichtet Jan darüber zu informieren, dass ich einen Freund hatte. Einen nicht wahren Freund, aber das verschwieg ich natürlich. Das schien ihn nicht zu stören und wir setzten unsere Gespräche trotzdem weiterhin fort. Nach einer Weile fragte Nick, ob wir nicht tanzen wollen. Eda und ich willigten ein und somit liefen wir mit den Jungs auf die Tanzfläche.

Als von Sean Paul ein etwas älteres Lied und zwar Got 2 luv u, spielte, fingen wir an wie 12 Jährige Teenies rum zu kreischen und zogen die Jungs mit uns in die Mitte der Tanzfläche. Jan packte mich an der Taille und wir tanzten passend im Rhythmus zum Takt. Von Oben fielen goldene Konfetti Schnipsel auf uns. Wir lachten, tanzten und hatten unseren Spaß. Ich bemerkte, wie seine Hand etwas runter zu meinem Po rutschte, auch ich legte meine Arme um seinen Nacken. Gerade als er sich zu mir vorbeugte, wurde ich voller Wucht von ihm weggerissen.

Ich konnte es nicht fassen Denis in die wütenden braunen Augen zu schauen.

»Reiß dich mal zusammen.«, schreite er mich an. Noch bevor ich was sagen konnte, bemerkte ich wie er auf Jan zulief. Dann stand plötzlich Can zwischen ihnen. Was passierte hier gerade? Ich versuchte Denis zu mir zu ziehen, doch ich schaffte es nicht. Ich stellte mich vor Jan und entschuldigte mich bei ihm und forderte ihn auf zu gehen. Dann drehte ich mich zu Denis und sagte ihm, dass er kein Aufstand machen sollte, denn sonst würden die Besucher noch auf ihn aufmerksam werden und es würde eine negative Schlagzeile auf die nächste folgen. Er würdigte mir nicht einmal mehr einen Blick, sprach mit Can und zeigte auf Eda. Dann packte er mich am Handgelenk und zog mich mit nach draußen.

»Hallo kannst du mich bitte loslassen, du tust mir weh.«, forderte ich.

»Steig ein!«, befiel er mir vor seinem Auto.

»Aber Eda.. ist noch...«

»Can kümmert sich um sie, steig jetzt gefälligst ein.«, schrie er mich an.

Das Spiel mit einem Rapper - Jiggo -Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt