Kapitel 24 - Erstes Foto

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»Und???« hörte ich ihn laut fragen. Ich zuckte zusammen.

»Ey sorry. Ich bin so fertig. Hab nur etwas von Für eine Nacht oder so gehört. Zeig's mir morgen nochmal. Hab grad ein wenig Kopfschmerzen und bin echt müde.«, schaffte ich es noch zu sagen und schlief im Auto ein.

»Asya wir sind da.«, flüsterte er mir zu. Diese 10-15 Minuten hatten mir total gut getan. Wir stiegen aus dem Auto und liefen in seine Wohnung.

»Ich möchte entweder ein sauberes Gästezimmer oder ich schlafe direkt auf der Couch.« sagte ich. Er hatte mir schließlich erzählt, dass er es noch mit keiner Frau in seinem Zimmer getrieben hatte. Auf das eklige Gästezimmer konnte ich verzichten.

»Ja sieh mal eine an, da ist jemand hellwach.«, spaßte er mit mir.

Er führte mich zum Gästezimmer.

»Das Bett habe ich heute Mittag frisch bezogen. Wenn du duschen willst, im Bad findest du auch frische Handtücher.«, erklärte er mir.

»Hast du gerade gesagt, dass du das Bett bezogen hast? extra für mich?« ich war geschmeichelt. Davon war ich überhaupt nicht ausgegangen.

»Extra für...« pausierte er, näherte sich mir und hauchte mir ein »dich« entgegen.

»Ich bin beeindruckt«, drückte ich ihn leicht von mir weg.

»Dann wünsche ich dir eine gute Nacht Denis. Schlaf schön.«, winkte ich ihm zu, um ihm zu verdeutlichen zu gehen.

An der Tür drehte es sich noch einmal um.

»Wenn du mich neben dir liegen sehen willst, hast du es mir nur zu sagen.«, sagte er frech, biss sich auf die Lippe und zwinkerte mir zu. Ich schüttelte nur den Kopf.

Nachdem er das Zimmer verlassen hatte, schaute ich mich im Gästezimmer um. Ich war fasziniert, wie schön ein Gästezimmer sein konnte. Das Bett sah so gemütlich aus. Mir war aber sofort klar, dass ich zuallererst duschen müsste. Meine Klamotten stanken nach Rauch, Alkohol, Schweiß, allem möglichen.

Ich war erleichtert, als die ersten Wassertropfen mein Körper berührten. Er hatte hier sogar Frauenshampoo und Shower Gel extra für Frauen. Zuerst kam mir der Gedanke, dass es eventuell Nastyas Sachen waren, aber dann merkte ich, dass nichts benutzt worden war. Nach gefühlt einer halben Stunde stieg ich aus der Dusche. Ich wickelte das Handtuch um meinen Körper und meinen Kopf, dann bemerkte ich, dass ich keine Schlafsachen mitgenommen hatte.

In meiner Tasche waren nur meine Zahnbürste, frische Wäsche und meine Schminktasche. Da ich mich morgen bei ihm umgezogen hätte, hatte ich mir keine Klamotten mitgenommen.

Mir blieb keine andere Wahl...

Ich lief mit nur einem Handtuch um den Körper gewickelt an Denis Zimmer. Ich hoffte darauf, dass er schlief, dann könnte ich mir aus seinem Schrank etwas rausholen und sofort wieder verschwinden. Ich klopfte an seiner Tür.

Es kam keine Antwort. Leise öffnete ich die Tür und schlich mich in sein Zimmer. Es war dunkel. Er schlief. Ich versuchte mich mit dem Displaylicht meines Handys zum Schrank zu gelangen.

Als ich die Mitte des Raumes erreichte, öffnete er die Wandlampen. Auch sein Bett leuchtete von unten.

»Na sieh mal eine an. Wer schleicht sich um die Uhrzeit in mein Zimmer?« stand er auf und lief zu mir. Natürlich war er nur in Boxershorts.

»Dann kommst du mir auch noch so?«, zog er leicht am Ende des Handtuchs.

»Finger weg.«, machte ich einen Schritt nach hinten.

»Ich hab nichts zum anziehen dabei...Hast du vielleicht ein langes T-Shirt oder so?«, fragte ich ihn.

»Schade ich dachte schon, du willst heute Abend meine Heldin sein.« Ja klar davon träumst du wohl nachts, dachte ich mir.

Er lief zu seinem Schrank, holte ein weißes langes T-shirt raus und überreichte es mir.

»Falls du es dir doch anders überlegst, bist du herzlich willkommen.«, lächelte er vor sich hin und lief zu seinem Bett. Ohne Worte verließ ich das Zimmer.

Ich zog mir das T-Shirt über und nahm neben dem Waschmittelgeruch sein Geruch wahr. Es roch unbeschreiblich gut.

Ich legte mich ins Bett und griff nach meinem Handy. Ich war schockiert als ich mein Instagram Profil checkte. Ich hatte 1.000 Anfragen innerhalb von nur einem Tag. Ich nahm niemanden an, denn irgendwann würde ich mein Profil öffentlich machen. Ich archivierte meine Bilder. Momentan waren sowieso nur 9 drin. Einige meiner Freunde und Bekannten hatten auf die Story reagiert und mich gefragt, ob ich mit Denis zusammen bin. In dem Moment bekam ich 18 WhatsApp Nachrichten von Denis. Als ich drauf klickte, sah ich, dass es Bilder von uns auf der Bühne waren. Der Fotograf heute auf der Bühne hatte ihm wohl die Bilder weitergeleitet.

Not baaad und jetzt schlaf endlich! gute Nacht :) - schrieb ich ihm.

Schlaf gut - antwortete er mir.

Ich scrollte durch die Bilder und fand sie alle wunderschön. Eins jedoch gefiel mir am Besten. Es war eine Nahaufnahme von unseren Gesichtern. Wir lächelten uns beide total süß an. Es war ein ehrliches Lächeln.

Das Foto postete ich auf Instagram und als Titel setzte ich ein ❤ dazu.

Lange Zeit überlegte ich, ob ich Emir antworten sollte oder nicht. Hätte ich ihm geschrieben, dass er mich in Ruhe lassen soll, weil ich einen Freund hab, wäre das ein Lüge. Ich entschied mich dazu ihm nicht zu antworten.

Das Spiel mit einem Rapper - Jiggo -Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt