Kapitel 9 - Game Over

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Ich setzte mich ins Auto und schnallte mich an. Voller Wucht schlug Denis die Tür zu. Der laute Knall ließ mich aufzucken. Um die Ecke beschleunigte er das Auto auf 100 km/h.

»Kannst du bitte langsamer fahren?«, traute ich mich mit einer leisen Stimme zu fragen.

»Und hat es dir Spaß gemacht?«, fragte er völlig kontextlos und ohne auf meine Frage einzugehen.

»Denis fahr bitte langsamer.«, rief ich laut. Er reagierte überhaupt nicht, was mir zum Weinen brachte.

»Bitte«, schluchzte ich. Nach einigen Minuten bemerkte ich, dass das Auto langsamer wurde. Mir war total schwindelig und schlecht. Ich bemerkte, dass wir vor seiner Haustür angekommen waren. Er stieg aus dem Auto und forderte mich auf mitzukommen. Gerade als ich ein Fuß auf dem Boden absetzte, bemerkte ich, wie zittrig meine Beine waren. Ich lehnte mich zurück auf den Sitz und griff vergeblich nach meinen Vans unter dem Sitz.

»Die sind oben. Komm jetzt verdammt nochmal, stell dich nicht so an. Den ganzen Abend konntest du auch in diesen Schuhen laufen auf jetzt.« Ich stützte mich an der Autotür, aber bemerkte, dass ich überhaupt keinen Halt mehr hatte.

»Denis mir geht es nicht...« und im nächsten Moment wurde alles schwarz vor meinen Augen. Als ich meine Augen öffnete, bemerkte ich, dass ich in Denis' Wohnzimmer auf der Couch lag. Ich hatte absolut keine Ahnung wie ich hier her gekommen war. Das letzte voran ich ich erinnern konnte war, wie ich am Auto zusammengebrochen war.

Ich sah, wie Denis vorgelehnt auf der Couch saß und mich anschaute. Er sah immer noch ziemlich wütend aus. Im selben Moment fiel mir Eda ein und ich fragte ihn sofort, ob sie daheim angekommen war. Ich kannte Can schließlich nicht wirklich. Er entsperrte sein Handy und warf es in meine Richtung auf die Couch.

»Hör dir die Sprachnachricht an«, sagte er. Ich blickte auf das Display und bemerkte, dass es der Chat mit Can war. Ich klickte auf die Sprachnachricht und nahm direkt Edas Stimme wahr.

»Hey Denis ich bin's Eda. Can und ich sind gerade vor meiner Haustür. Also ich bin heil daheim angekommen, da sich Asya hinsichtlich solchen Themen total sorgen macht, wäre es nett, wenn du es ihr weiterleiten würdest. Schönen Abend noch.« Eda kannte mich einfach viel zu gut. Als ich ihm das Handy zurückgeben wollte sah ich, dass er mir ein Glas Wasser bereitgestellt hatte. Ich trank das Wasser aus, stand auf und näherte mich ihm. Ich legte das Handy vor ihn auf dem Tisch ab. Er blieb erstaunlich ruhig, dachte ich mir, als er das Handy nahm und gegen die Couch schmiss. Ich schreckte auf und setzte mich direkt auf die Couch.

»Was soll der Scheiß Asya? Willst du mich völlig aus dem Verstand bringen?.«, schrie er mich an.

»Warum tanzt du da mit einem völlig unbekannten Typen?«, statt zu antworten fragte ich mich gerade wieso er überhaupt so eine riesen Szene schob.

»Du darfst dich mit keinem anderen Typen blicken lassen, du spielst meine Freundin schon vergessen? Im Vertrag steht dick und fett, dass du keine Flirts haben darfst! Wenn du dich mit anderen treffen willst, können wir die Sache direkt schmeißen.« Darum ging es ihm also, es war ihm eigentlich völlig egal, dass ich mit Jan tanzte. Ihm ging es lediglich darum, dass ich seine Freundin spielte und wie es sich für eine treue Freundin gehört, nun mal mit keinem anderen flirten durfte.

»Deine verdammte Aktion hat dazu geführt, dass ich Can erzählt habe, was Sache ist. Er weiß jetzt auch, dass wir unsere Beziehung nur faken.« Oh das war nicht gut. Gar nicht gut.

»Weißt du was? Wir blasen das jetzt ab. Ich fahr dich jetzt heim das war's.«, sagte er und stand auf.

»Nein, Nein, Nein, setzt dich bitte.«, flehte ich ihn an.

»Es tut mir wirklich total leid Denis. Das kommt nicht noch einmal vor. Ich weiß nicht, was heute in mich gefahren ist. Ich weiß es wirklich nicht, bitte. Ich verspreche es dir.« Egal wie sehr ich ihn anflehte, es klappte nicht. Er nannte mir den Grund wieso wir es nicht mehr durchziehen konnten. Wenn wir in einigen Wochen so tun würden als wären wir zusammen und uns heute jemand gefilmt hätte oder der Club die Videos veröffentlichen würde, wäre zu sehen, wie ich vor einigen Wochen noch mit einem anderen Mann am Tanzen war. Das konnte er sich einfach nicht leisten.

»Das war's dann also?«, fragte ich um sicherzugehen.

»Ja. Game Over, bevor es überhaupt angefangen hat.«, bestätigte er mir. Er rief mir ein Taxi, da ich darauf verzichten konnte mit ihm zu fahren. An der Tür streckte ich ihm meine Hand entgegen.

»Hat mich trotzdem irgendwie gefreut dich kennen gelernt zu haben Denis.«, gab ich zu.

»Ganz meinerseits Asya.« Und somit verließ ich die Wohnung. Zugegeben freute ich mich vor ein paar Tagen schon auf die Tour, so eine Chance würde ich nicht noch einmal kriegen. Jetzt wird es nur eine Vorstellung von mir bleiben. Ein letztes Mal blickte ich zu Denis. Ich war mir ziemlich sicher, dass ich ihn nie wieder sehen würde...

Das Spiel mit einem Rapper - Jiggo -Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt