Als wir den Raum betraten, lagen verwunderte Blicke auf uns. Verständlich.
»Jo was geht ab Jungs?«, begrüßten sich die Männer mit einem Handschlag.
»Das ist meine Freundin Asya.«, küsste er mich auf die Wange. So langsam wurde das zur Gewohnheit. Ich lächelte, da mir nichts anderes übrig blieb.
»Hey«, strecke ich meine Hand zur Begrüßung aus. Die Jungs stellten sich vor. Ich setzte mich auf die Couch in der Ecke und schaute mich im Studio rum. Vor mir saßen die Jungs an einem Tisch voller Equipment, Mischpult hieß das glaube ich. Gegenüber war der Aufnahmeraum mit mehreren Mikrofonen, wie ich es von Filmen kannte. Mir gefiel die Atmosphäre in dem Raum. Wahrscheinlich hielten sie sich oft auch, ohne etwas aufzunehmen hier auf.
»Hey Babe, welches meiner Songs hatte dir nochmal so gut gefallen? Wenn du möchtest, kannst du uns eins vorsingen.«, sagte er provokant. Babe. Alles klar. Daran musste ich mich wohl gewöhnen. Immerhin hörte es sich besser an als Baby. Ich hatte mir nie Gedanken darüber gemacht, welches Lied mir am meisten gefallen hatte. Also sagte ich nach einer kurzen Weile
»Mi Amor, das weißt du doch. Und du genauso weißt du, wie du mir versprochen hattest, mir das Lied im Studio vorzusingen, Schatz.« Von meinem Einfall war ich selber überrascht. Ein Glück kam mir dieser Gedankenblitz, ansonsten hätte ich mich nicht aus der Situation retten können. Er machte mir Platz auf seinem Sitz und lief zum Aufnahmeraum. Er gab seinem Freund ein Zeichen und fing dann an zu rappen. Mi Amor war ein totaler Sommerhit passend zu dem Wetter. Seine Stimme war wunderschön. -
»Mi amor, mi amor, Baby, du bist meins. Und wenn es sein muss, fang' ich für dich eine Kugel ein. Sie sagt, dass es noch tausende Frauen gibt...«
er zwinkerte mir währenddessen zu, was mich zu einem ehrlichen grinsen brachte.
»Bae es tut mir leid. Hab' ich wieder keine Zeit. Denn ich bring' die Patte heim für dich. Du bist nicht allein, Baby. Du musst nicht mehr wein'«
War er wirklich so beschäftigt, wie er in den Songs behauptet? Ob das Lied seiner Freundin gewidmet war? Die Fragen in meinem Kopf setzten sich fort.
»Seit wann kennt ihr euch eigentlich Asya?«, fragte mich Can.
»Wir kennen uns schon von klein auf, jedoch haben wir uns Jahre lang nicht gesehen. Vor zwei Monaten hatten wir das erste Mal geschrieben...«, ich bemerkte, wie Denis den Raum betrat.
»Und naja zusammen sind wir eigentlich ganz frisch, gerade einmal 3 Wochen, nicht wahr Schatz?« Holte ich mir die Bestätigung bei Denis.
»Hey Can sie ist nicht mitgekommen, damit du sie ausquetschst Bro.« Mit diesen Worten hoffte ich mit keiner weiteren Frage konfrontiert werden zu müssen. Da wir wussten, dass solche Fragen auf uns zu kommen würden, hatten wir uns über die Antworten im Voraus schon überlegt.
»Geht ihr nach dem Studio noch fort?«, fragte Can weiter. Ich erzählte ihm, dass ich noch mit einer Freundin ausgehen würde. Denis und sein Produzent tauschten sich währenddessen über Songtexte und dem Beat für seinen neuen Song aus. Nach gefühlt zwanzig weiteren Fragen von Can bemerkte ich, dass es schon 23:00 Uhr war.
»Ich will ja nicht stören, aber du wolltest mich noch wegfahren, Schatz.«, wies ich Denis darauf hin. Ich lief zur Toilette und rief gleichzeitig Eda an um sie darüber zu informieren, dass wir sie demnächst abholen würden. Zurück im Raum verabschiedete ich mich von den Jungs und wir verließen das Gebäude.
»BABE«, sagte ich im Auto und lachte laut los.
»Du bist ein verdammt guter Schauspieler, aber dein Freund Can ist wirklich sehr hartnäckig, glaube aber du hast die perfekte Schauspielerin an deiner Seite.«
»Der Überzeugung bin ich auch.«, sagte er, jedoch konnte ich nicht rauslesen, ob das pure Ironie war oder nicht. Ich gab ihm Edas Adresse und wir fuhren zu ihr. Angekommen klingelte ich ihr Handy an und zog mir währenddessen die High Heels an.
»Meine Vans kann ich das nächste Mal bei dir abholen.«
»Mhm mhm«, brummte er gelangweilt vor sich hin. Eda setzte sich ins Auto und total unüblich für sie war sie sehr aufgedreht
»Hello ma Baby Girl what's up? Hey Denis ich bin Eda. Gute Wahl wirklich.« Ich drehte mich zu ihr um und kniff meine Augenbrauen zusammen.
»Das Auto, das Auto meine ich natürlich. Schleppst bestimmt viele Frauen nach Club Besuchen damit ab.« Ich konnte wirklich nicht fassen, was sie da gerade sagte. Denis lachte leise vor sich hin. Er hob meine Hand in die Höhe und gab mir ein Kuss drauf.
»Ich habe eine wunderschöne Freundin, Eda. Diese Tage liegen in der Vergangenheit.« Eda und Denis lachten sich wirklich einen ab, von mir kam nur ein ironisches
»Haha! Sehr witzig.« Im Laufe der Zeit verstand ich endlich auch, wieso Eda so aufgedreht war, sie hatte daheim schon etwas vorgetrunken. Mit Denis verstanden sie sich prächtig. Was mir gar nicht gefiel. Ich hatte ihr doch ganz genau erzählt, wie dieser Junge drauf war.
»Hast du Lust mitzufeiern, Denis?«, fragte sie ihn ganz plötzlich. Noch bevor ich realisierte, dass sie diese Frage wirklich gestellt hatte, antwortete er mit einem
»Klar, gerne doch.«
»Ehm nein! Sicherlich nicht. Wir machen uns heute einen Mädels Abend. Ich werde noch oft mit dir in Clubs müssen. Ein klares Nein von mir oder ich gehe direkt heim.«, verdeutlichte ich meine Lage. Wenn wir nachher alleine im Club wären, würde ich Eda fragen was das ganze eigentlich sollte. Denis hielt das Auto an und sagte in einem ernsten Ton
»Ruf mich später an, wenn ihr heim wollt. Ich hole euch ab.«
»Alles gut wir kommen schon irgendwie heim, danke Denis.«, versuchte ich ihn loszuwerden. Gerade als ich das Auto verlassen wollte, zog er mich am Unterarm zurück ins Auto.
»Ich sagte, du sollst mich anrufen, wenn ihr heim wollt, Asya.«, schaute er mich mit zusammengebissenen Zähnen an.
»Hör mal zu Freundchen. Meine ganzen 24 Jahre hatte ich dich nicht an meiner Seite gehabt und auch so habe ich mich irgendwie durch das Leben gekämpft. Ich sagte wir kommen schon irgendwie heim.« Wenn er stur war, dann war ich es auch.
»Du.Wirst.Anrufen.Habe.Ich.Gesagt.«, betonte er jedes einzelne Wort und packte mich erneut am Unterarm. Fassungslos schüttelte ich den Kopf.
»Okay mach ich und jetzt lass mich bitte gehen.«, befreite ich mich aus seinem Griff. Wir liefen in den Club und da ich einen schönen Abend wollte, verzichtete ich meinerseits darauf über Denis zu reden. Wir zahlten den Eintritt und liefen auf die nächste Bar zu.
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Das Spiel mit einem Rapper - Jiggo -
Romance1. Du begleitest mich bei allen Club-Auftritten und auf der Tour. 2. Du lernst die Songtexte meiner beliebtesten Lieder. 3. Du lernst mich kennen, damit du auf alle Fragen über mich eine Antwort hast. 4. Du kommst zu mir, wenn ich es von dir verlang...