Kapitel 20 - Backstage

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Als wir im Backstage Bereich ankamen, applaudierten alle. Die erste Show war rum, es lief alles bestens. Alle konnten wieder beruhigt aufatmen. Jetzt hatten auch wir endlich die Gelegenheit zu Feiern. Denis lief von einer Personengruppe zur anderen. Er unterhielt sich mal mit dem, Mal mit dem anderen. Produzenten, gute Freunde, DJ etc. der Backstage Bereich war voller Menschen. Ich war wirklich froh wenigstens Can schon vorher gekannt zu haben. Er wich mir und Eda nicht von der Seite. Gut ich kannte auch keinen... Würde sich aber am Ende der Tour ändern.

»Warst auf der Bühne gar nicht mal so Übel.«, lobte mich Can.

»Ich wusste nicht, was ich sagen sollte! Er hatte mir nichts davon gesagt, dass ich reden müsste.«, beschwerte ich mich bei Can.

Wir setzten uns auf eine freie Couch.

»Schau mal«, sagte Eda und zeigte auf ihr Handy. Sie hatte Denis und mich auf der Bühne beim Tanzen gefilmt. Es sah tatsächlich ganz süß aus.

»Sooooo in love, seht ihr aus.«, zog sie ihre Augenbrauen hoch und runter.

»Und wie er dich mittlerweile so vertraut berührt, ist mir auch schon aufgefallen.«, fügte sie hinzu.

»Und wie Can und du euch anschaut ist mir auch schon aufgefallen.«, konterte ich während Can und ein paar Gläser brachte.

Nach einer viertel Stunde brachten uns die Arbeiterinnen des Clubs Belvedere Flaschen und einige Kleinigkeiten zum Essen. Denis war immer noch total beschäftigt. Ich fand es schade, dass er gerade nicht mit uns sitzen konnte.

Ich beobachtete, wie er mit einer Frau sprach. Sie überreichte ihm ein Glas, sie tranken und unterhielten sich sehr lange miteinander. Sie hatte rote lange Haare und eine Figur, auf die alle Frauen neidisch wären und Männer von träumen könnten. Ihr linker Arm war komplett tätowiert. Sie hatte was.

»Bakma« (türkisch: schau nicht), sagte Eda so leise, dass nur ich es hören konnte. Mir war es aber egal. Ich wollte, dass er endlich zu uns rüberschaute, damit ich ihm ein Killer Blick zu werfen konnte. Anstatt, dass er bei seiner 'Freundin' ist, hängt er überall anders rum. Er sollte sich endlich zu mir setzen.

»Die Jacky...sie schmeißt sich bei jeder Gelegenheit an ihr ran. Ist seine Visagistin, wobei sie heute nichts gemacht hat. Er wollte sie trotzdem dabei haben.«, erzählte uns Can. Er hatte schließlich auch gemerkt, wie ich die zwei anstarrte. Am liebsten würde ich aufstehen und ihre Unterhaltung unterbrechen. Ich nahm einen großen Schluck aus meinem Glas, sodass das erste Glas leer war. Ich kippte mir etwas nach.

»Und wie findet er sie sonst so?« Ich konnte gegen meine Neugier nicht ankämpfen.

»Puhhh...Gut, da du nicht seine richtige Freundin bist, kann ich es dir ja verraten. Er hatte ja sowieso etwas von wegen ich fang mit Asya nichts an, wir haben da einen Vertrag, erzählt. Er steht mega auf sie. Sorry wenn ich zu ehrlich bin, aber er könnte da draußen also auf der Tanzfläche jedes Mädchen mit nach Hause nehmen. Kennst ja Nastya bestimmt. Die hatten sich mal bei einer Show kennengelernt und dann ging das so hin und her...«

»Ja, ja die Nastya, ihr bin ich schon ein paar mal begegnet.«, gab ich von mir.

»Und egal wen er haben könnte, mit Jacky war das anders. Er war nie darauf aus Sex mit ihr zu haben. Er mochte sie halt wirklich und meinte, dass er sich mit ihr nur was ernstes vorstellen könnte.« WOW. Ich war völlig baff.

»Ah okay, ja cool, cool, wenn die Tour rum ist, wird ja vielleicht endlich mal was aus den beiden.« log ich ohne eine Miene zu ziehen. Ich spürte Edas Ellbogen leicht an meiner Hüfte.

Eda räusperte sich »Naja was auch immer. Asya kommst du mit mir draußen eine rauchen? dann hat auch Can mal etwas Ruhe von uns beiden.« Ihr ging es hierbei nicht um Can, sondern lediglich darum, in Ruhe mit mir zu reden.

»Ich möchte auch eine.«, gab ich Eda ein Zeichen.

»Aber Asya..«

»Schon okay Eda, bitte ich möchte jetzt eine rauchen.« Ich zündete die Zigarette an und rauchte. Beim ersten Zug hustete ich erst einmal laut auf. Nach einigen Zügen gewöhnte ich mich daran und merkte, wie ich so langsam entspannen konnte.

»Was hat sie, was ich nicht habe.«, platzte es aus mir raus.

»Oh mein Bebi. Komm her«, umarmte mich Eda.

»Ich wusste es doch. Du magst ihn mehr, als du dachtest oder jemals wolltest, hab ich Recht?«, fragte sie vorsichtig.

»Ich weiß es nicht Eda. Ich weiß es wirklich nicht. Ich sag doch er ist einmal so, einmal so. Es gibt keine Mitte bei ihm. Wenn du wüsstest, was passiert ist, bevor wir hergekommen sind!«

»Was denn?«, fragte Eda neugierig.

»Er war so extrem nervös und ich hab versucht ihn zu beruhigen. Letzendes endete es damit, dass mir uns fast geküsst hätten ja? Er mich am Hals geküsst und ich auch...Ich hab es dann abgebrochen, wegen dem Vertrag. Keine Ahnung wirklich und dann krieg ich sowas zu hören. Ich weiß nicht einmal wieso mich das jetzt so sehr stört, ich weiß doch, dass aus ihm und mir nichts werden kann. Nichts werden DARF.« Ich nippte weiterhin nebenher an meinem Glas.

»Er soll so tun, als wär ich seine Freundin. Schau mal wie er auf der Bühne war und wie er danach war. Er ist danach nicht einmal zu mir gekommen!«, regte ich mich darüber auf.

»Maus schau mal. Du warst vorhin auf der Bühne und hast gesehen, wie viele Fans er hat. Wie viele weibliche Fans. Du hast diese Nastya getroffen. Er hat noch am selben Abend mit ihr geschlafen. Ich mag Denis zwar, aber er ist nicht der richtige Mann an deiner Seite. Du hast etwas besseres verdient, du verdienst nur das Beste. Ich hatte schon zu Beginn die Vorahnung, dass dieser Tag einmal kommen würde, aber ehrlich gesagt noch nicht jetzt. Gehen wir mal davon aus, dass er sich in dich verliebt, nur ein Beispiel. Ihr kommt zusammen. Du wirst ihm niemals vertrauen können. Nie, nie, nie du bist heute als nicht Freundin auf so eine Jacky eifersüchtig, stell dir mal vor wie das wäre, wenn er dein Freund wäre. Die Beziehung ist oder wäre zum Scheitern verurteilt. Also hör auf mich, genieß die Zeit. Tanz, lach, hab Spaß am Leben. Trink nicht zu viel! aber versuch diese heranwachsenden Gefühle zu unterdrücken. Mach es für dich.«

Eda hatte einfach bei allem, was sie gesagt hatte Recht. Ich nickte ihr zu. Sie ist einfach die beste Freundin, die man sich wünschen kann.

»Danke«, sagte ich.

Das Spiel mit einem Rapper - Jiggo -Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt