Kapitel 3

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PoV Levi

Hanji hatte Pizza bestellt. Unmotiviert sah ich auf die Stücke vor mir. Ein weiterer Vorteil beim Saufen: Das Hungergefühl verschwand beinahe komplett.

Es war dabei nicht so, dass mich das Essen anekelte oder ich es widerlich fand. Ich hatte einfach keinen Hunger. Ich war satt. „Levi, hör auf zu starren und iss mehr.", murrte Erwin mich an und trank ein Schluck von seiner Cola. Er hatte Mike eben angerufen. Gesagt, dass er heute nicht nach Hause kommen würde. Er würde sich Sorgen um mich machen. Sich um mich kümmern wollen. Mein Haus ein wenig aufräumen.

Auf seine Worte hin entgegnete ich nur ein leises "tch" ehe ich aus meiner Hosentasche eine Packung Zigaretten und ein Feuerzeug holte. „Kein Hunger.", murmelte ich und wollte sie mir gerade anzünden, da riss Hanji mir die Stange aus dem Mund. „Du sollst nicht immer so viel rauchen!", fuhr sie mich an und entgeistert starrte ich in ihr Gesicht. Was hatte sie gesagt?

Ich solle nicht so viel rauchen? Allgemein oder in solchen Phasen? „Ich kann rauchen, wenn ich rauchen will.", murrte ich und wollte mir die Nächste anzünden, doch erneut riss die Brünette mir die Zigarette weg. „Nicht in solchen Phasen!"

„Seit wann redest du wieder mit Eren?", fragte ich dann gereizt und schaffte es – dank ihres dämlichen Gesichtes – dann doch mir eine Zigarette anzuzünden. Sie hatte manchmal gesagt, dass ich weniger rauchen sollte. Doch sie meinte es allgemein. Eren war der Einzige, der sich immer nur darüber aufgeregt hatte, dass es in diesen Phasen noch mehr wurde. „W-was? Ich hab nicht mit ihm geredet."

„Lüg mich noch einmal an und du findest deinen Kopf im Klo wieder."

Sie wusste, dass ich das nicht zu 100 Prozent ernst meinte. Doch sie wusste auch, dass ich ihre Lüge durchschaut hatte. „Ist er wieder hier?", fragte Erwin dann und Hanji schluckte schwer, ehe sie nickte und mich entschuldigend ansah. „Ihr habt über mich geredet?", niemand sonst sagte etwas zu meinen Rauchergewohnheiten.

„Ein wenig. Er wollte wissen, wie es dir geht und was du machst."

Und du hast ihm natürlich die Wahrheit gesagt, dachte ich. Hanji mochte Eren. Sie würde ihn nicht anlügen. Nicht, wenn es um sowas ginge. Nicht, wenn es um mich ging. „Wie geht es ihm?", fragte ich dann leise.

Ich wusste nicht, wie ich mit der Info umgehen sollte. Eren war wieder hier. Warum war er wieder hier? Hatte er nur hier einen Job finden können? Nein. Die Welt war groß, er hätte woanders auch einen Job gefunden. War seine Mutter krank? Oder Mikasa? Oder konnte es tatsächlich sein, dass er meinetwegen wieder hier war? Nein, niemals. Er hatte deutlich gemacht, dass er mich nicht mehr sehen wollte.

„Es geht ihm gut, denke ich. Das was er nach außen getragen hat, schien jedenfalls so.", erklärte Hanji. „Warum ist er hier?", fragte Erwin. „Er meinte wegen der Arbeit. Er hat einen neuen Job als Therapeut gefunden, oder sowas."

Hanji erzählte von ihrem Gespräch mit dem Jüngeren.

Doch ich hörte kaum zu.

Er war wieder hier.

Er war zurück.

Eren war wirklich wieder da. Und ich? Ich saß hier, bemitleidete mich und trank, wie der letzte Idiot. Er hatte sein Leben weitergelebt und ich? Ich hatte es versucht und bin kläglich dran gescheitert.

Can you save my life [Ereri/Riren]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt