Kapitel 33

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PoV Eren
„Das wird lustig, wenn du auch kommst. Ymir will dich sehen. Sie sagt mit der neuen Frisur siehst du entweder aus, wie eine Lesbe oder wie ein Obdachloser.", lachte Sasha und schenkte mir einen Kaffee ein. Unsere Gruppe hatten wir heute früher entlassen können. Es war Freitag, sie sollten ihr Wochenende genießen und Sasha und ich bekamen endlich mal die Möglichkeit ein wenig zu reden.

Sie hatte mich zu einem Treffen morgen Abend eingeladen. Die damalige Gruppe traf sich einmal im Monat, an einem Samstag, zu einem einfachen Abend. So nannte sie es wenigstens. Vermutlich wurde getrunken, jeder zog den anderen mit alten Geschichten auf und das wars dann wohl. Auch wenn ich nicht scharf aufs Trinken war, so reizte mich die Einladung doch.

Immerhin hatte ich diese Menschen zwei Jahre lang fast täglich gesehen. Man ist sich doch irgendwo nah gekommen. Sogar zu Ymir konnte man irgendwann durchdringen. Sasha hatte erzählt, dass außer Christa niemand mehr Tabletten nehmen musste und sie deshalb nie mittrank. Sie war die, die immer aufgepasst hätte. „Eren! Das wird lustig.", sie boxte mir spielerisch gegen die Schulter.

„Ich muss Levi fragen." – „Habt ihr Pläne?", sie zuckte zweimal mit den Augenbrauen und grinste mich vielsagend an. „Eigentlich nicht, aber ich muss trotzdem fragen.", ich wollte nicht, dass er sich alleine fühlen würde. „Dann frag ihn. Aber wenn er es dir verbietet, töte ich ihn."

Ich lachte nur leise auf. Sasha wie sie leibt und lebt.

Sie hatte zugenommen. Sie sah schon lang nicht mehr aus, wie ein Skelett. Sie hatte wirklich die Kurve gekriegt. Sie meinte, dass es den anderen auch so ging. Connie wusch sich zwar verhältnismäßig oft die Hände und war fast so ein Putzfreak wie Levi geworden, konnte aber ohne Probleme in die Öffentlichkeit gehen. Marco hatte sich voll unter Kontrolle. Hatte wohl endlich seinen Trigger gefunden und gelernt damit umzugehen. Ymir prügelte sich nur noch einmal im Jahr, wenn sie besoffen war. Jean hatte durch Marco und Armin seine Verlustängste überwinden können und auch Armin war extrovertierter geworden. Ein Verdienst seiner neuen Freundin. Ich mochte sie. Sie war nett und sie half ihm.

Mein Handy gab einen Nachrichtenton von sich.

"Bin da" stand da. Ich trank schnell meinen Kaffee aus. Sasha stellte die Becher weg und gemeinsam verließen wir das Gebäude. Levi holte mich ab. Wir wollten zum Juwelier. Ringe holen. Er stand an seinem Jeep, rauchte eine Zigarette und wartete auf mich.

Als er Sasha und mich erblickte, warf er die Zigarette weg und kam auf mich zu, drückte mir einen Kuss auf die Wange und sagte Sasha Hallo. Sie lächelte ihn lieb an und schloss ihn plötzlich in ihre Arme. Seufzend ließ der Schwarzhaarige diese Tortur über sich ergehen. Ich lachte nur leise in mich hinein. Genauso hatte sie reagiert, als sie mich wiedergesehen hatte.

„Sasha, du kannst mich loslassen.", murrte Levi irgendwann und lachend löste sich die Brünette von ihm. „Entschuldige. Es ist nur so lange her! Oh Eren, was wenn Levi auch mitkommt? Und Hanji? Dann wäre es die ganze Gruppe!"

Sie war viel zu begeistert, um sie von dieser Idee noch abbringen zu können. „Mitkommen, wohin?", diese Frage war eher an mich gerichtete, doch bevor ich etwas hätte sagen können, übernahm Sasha wieder das Wort. „Die ganze Gruppe will sich mal wieder treffen. Ich hatte Eren eingeladen aber so wie es aussieht, kann er sich nicht von dir trennen. Also kannst du auch einfach mitkommen. Es wird auch nichts zu Wildes. Nur ein bisschen zusammensitzen, über die alten Zeiten reden und vielleicht ein bisschen was trinken."

Mein Blick fiel zu Levi. Bei dem Wort "trinken" blieb er entgegen meiner Erwartungen komplett ruhig. Vielleicht lag es daran, dass er vor Sasha keine unnötigen Gefühle zeigen wollte. „Ich werde Hanji fragen. Ohne sie werde ich mir euch nicht nochmal antun." – „Super! Eren, ich melde mich bei dir! Dann sehen wir uns morgen.", damit verschwand sie zu ihrem Wagen und ließ uns auf dem Parkplatz zurück.

„Schaffst du das?", fragte ich und trat den Weg zu Levis Auto an. „Wenn du und Hanji dabei seid, ja." Ich nickte nur. Ich würde auch nichts trinken. Ich wollte erstens nicht. Und zweitens konnte ich das Levi nicht antun. Es wäre wie, als hätte er vor vier Jahren Heroin genommen. Es würde niemandem von uns etwas bringen, außer Probleme.

-

Lächelnd sah ich auf unsere ineinander verschränkten Hände. Levi hatte seine Hand wieder auf meinen Oberschenkel gelegt, während er fuhr. Seinen Ringfinger zierte ein silbernes Stück. Meinen ebenfalls.

Man konnte erkennen, dass sie zusammengehörten.

Von innen waren unsere Namen eingraviert. Bei mir war es Levis, bei ihm meiner. Seine Gravur war blau, meine grün. Er meinte, dass das passen würde. Wegen unseren Augen. Er wollte etwas, was ihn an mich erinnert, abgesehen von meinem Namen. Und ich fand die Idee besser als einen protzigen Stein oder sowas. Ich mochte die Idee.

Can you save my life [Ereri/Riren]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt