Kapitel 29

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PoV Levi
Noch immer ein wenig perplex ging ich zum Kleiderschrank, griff mir eines von Erens großen T-Shirts und zog es mir über, ließ das Handtuch von meinen Hüften fallen und hockte mich runter zu den Schubladen mit der Unterwäsche. Wollte zur schwarzen Boxershorts greifen, als mir eines von den neuen Teilen, die Hanji ausgesucht hatte, ins Blickfeld fiel. Eren schien die Dinger nicht hässlich gefunden zu haben. Er hatte gesagt, dass ich süß aussehen würde.

Er war gestresst. Er rauchte sonst nicht. Und ich hatte ihm heute schon wieder Probleme gemacht. Vielleicht sollte ich versuchen ihn auf andere Gedanken zu bekommen? Er sollte sich nicht mehr aufregen oder stressen.

Und so griff ich das dunkelrote Stück, zog es mir schnell an, war in diesem Moment froh, dass mir Erens T-Shirts fast bis zu den Knien gingen und ging, nachdem ich die Handtücher zur Wäsche getan hatte, die Treppen runter, ignorierte Erens Arbeitstasche und deren Inhalt, sondern ging einfach zur Küche, wo der Brünette, so wie ich heute Morgen, auf der Steinstufe der Hintertür saß und rauchte.

Ich hockte mich hinter hin, legte meinen Kopf auf seine Schulter und schloss genießend die Augen, als er begann mir durch die feuchten Haare zu streicheln. „Du erkältest dich, wenn du mit nassen Haaren draußen bist.", murmelte er und drückte die Zigarette im Aschenbecher aus, den ich hier hingestellt hatte. „Es ist verdammt warm, ich werde so schnell nicht krank bei dem Wetter.", murmelte ich und drückte ihm einen Kuss auf die Wange.

Eren schmunzelte leise und packte mich plötzlich an der Hüfte, warf mich über seine Schulter und setzte mich auf seinen Schoß, lächelte mich dreckig an. „Wieso hast du nur so wenig an?" – „Weil mir warm ist?"

„Mhm", machte er und schob das Shirt ein wenig hoch „und warum trägst du die?", er ließ seine grazilen Finger unter den Stoff fahren, ließ ihn gegen meine Haut schnalzen. „Hab mich vergriffen." – „Ist das so? Ich kann mich gut erinnern, wie du die ganz an den Rand der Schublade geschoben hast, damit du sie ja nicht aus Versehen anziehst." Ich schwieg. Er hatte mich erwischt.

„Sag bloß, die hast du für mich angezogen.", grinste er selbstsicher und lehnte sich ein wenig zurück, betrachtete mich. „Danke.", lachte er und streichelte mir über die Wange. Genießend gab ich mich dem hin und schmiegte mich mehr an seine Hand. Küsste seinen Handballen. Sah ihm fest in die Augen, hoffte er würde den Wink verstehen.

„Lass uns wieder rein gehen.", raunte Eren leise, hatte mich im nächsten Moment über die Schulter geworfen und trug mich ins Haus. „Lass mich runter!", protestierte ich und begann zu zappeln, bekam dafür jedoch nur einen festen Griff in den Hintern, der mich verstummen ließ. Seit wann war Eren so dominant? War er das schon immer? War ich so devot geworden?

Sobald die Hintertür zu war, ließ Eren mich runter, drückte mich im nächsten Moment gegen jene Tür und stemmte sein Knie zwischen meine Beine, legte seine Lippen an meinen Hals und begann die dortige Haut zu küssen. Bewegte sein Knie in meinen Schritt. Überrascht keuchte ich auf. Jedoch in deutlich höherer Stimmlage, als ich es gewohnt war. Und wie es schien, war ich mit dieser Überraschung nicht alleine. Denn kaum hatte er diesen Ton gehört, lachte Eren auf und entfernte sich von mir. Er lachte so sehr, er kriegte sich gar nicht mehr ein.

Beleidigt kreuzte ich die Arme vor der Brust und sah zu ihm hoch. Er presste sich den Handrücken auf den Mund, sah mir in die Augen und unterdrückte sein Lachen. Er versuchte es wenigstens. Aber er scheiterte und begann erneut zu lachen. Und so stand ich da, sah zu ihm rauf und wartete einfach ab, bis er sich wieder einkriegen würde.

„Tut mir leid-", sprach er, als er sich nach gefühlten Stunden wieder gefasst hatte „du klangst ein bisschen wie Rhea, wenn Hanji sie umarmt.", lachte er wieder und unbeeindruckt hob ich eine Braue.

Immerhin lachte er. Auch wenn er über mich lachte, mein Plan ihn auf andere Gedanken zu bringen, schien funktioniert zu haben.

„Immerhin klinge ich im Schlaf nicht wie eine Kettensäge.", murrte ich. Eren kratzte sich verlegen am Hinterkopf und wich meinem Blick aus. „Vielleicht nicht immer, aber das ein oder andere Mal-", weiter konnte er nicht sprechen, denn er sah meinen Blick und ergriff schnell die Flucht. Und das nicht im übertriebenen Sinne. Er rannte wirklich davon.

„Du Arsch!", brüllte ich ihm nach und rannte ihm hinterher. Sah im Augenwinkel, wie er die Treppe hochlief und folgte ihm schnell. Und wie es kommen musste, kaum war ich oben angekommen, sprang Eren aus irgendeiner Ecke auf mich zu, warf mich auf den Boden und setzte sich auf meinen Schoß. Sah mich siegessicher an. „Wo war ich gerade? Achja", damit beugte er sich zu mir runter und legte seine Lippen an mein Ohr, biss leicht hinein und raunte: „du schnarchst."

Sofort kickte ich ihn von mir runter, woraufhin Eren wieder aufsprang und wegrannte, diesmal auf die große Terrasse. Er saß in einer Sackgasse, ich musste nicht mal hinterherlaufen. Kaum hatte ich das dunkle Holz der Terrasse betreten wurde die Tür hinter mir zugeschlagen und erschrocken drehte ich mich um. „Nein! Eren!"

Verwirrt sah er mich an, bemerkte dann scheinbar seinen Fehler und begann wieder zu lachen. „Du Idiot.", murmelte ich und gab ebenfalls ein leichtes Schmunzeln von mir. Die Terrassentür hatte nur einen Schlüssel, der steckte in der Innenseite der Tür. Und das Schloss war leicht kaputt. Wenn man die Tür zuzog, wenn der Schlüssel im Schloss steckte, schloss die Tür sich automatisch ab – das hieß: Eren hatte uns ganz erfolgreich ausgeschlossen.

Can you save my life [Ereri/Riren]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt