Kapitel 34

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PoV Eren
Wir waren gerade bei Connies Wohnung angekommen, da hörte ich einen lauten Schrei hinter uns. Und keine Sekunde später hatte Hanji uns angesprungen. „Jungs! Wisst ihr etwa schon wieder nicht, wie man eine Tür bedient?", lachte sie und stieß die Tür des Mehrfamilienhauses auf. „Warum hatte ich dir nochmal Bescheid gesagt?", murrte Levi und folgte der Brünetten ins Haus. „Weil du mich liebst und nicht ohne mich kannst." – „Es ist eher das Gegenteil."

Ich fand es immer wieder faszinierend, wie kalt Levi plötzlich werden konnte, sobald er das Haus verlassen hatte. Es zeigte mir eigentlich nur, dass er sich dort wohl fühlte. Und ich freute mich darüber. Immerhin war er dadurch zu mir immer offen, was seine Gefühle anging. „Ach lüg dich nicht selber an, Levi.", lachte Hanji und klingelte bei Connies Wohnung.

Von drinnen hörte man bereits Stimmen und lautes Gelächter.

Und nur kurze Zeit später öffnete Connie die Tür und begrüßte uns alle. Bat uns herein. Anders als bei Levi und Hanji, schloss der Kleinere mich fest in die Arme. „Eren! Wo warst du die ganze Zeit?!", rief er aufgebracht und ließ mich erst wieder los, als ich andeutete keine Luft mehr zu kriegen. „Eren ist hier?", sofort kam eine große brünette Frau aus einem anderen Raum gelaufen und stürzte sich auf mich. Nahm mich in den Schwitzkasten und klopfte mir auf den Kopf. „Erst verschwindest du von der Bildfläche und dann tauchst du hier auf als wäre nichts gewesen. Schäm dich Eren.", lachte Ymir und ließ mich endlich wieder los. „Jaja ich hab's ja verstanden."

Levi und Hanji wurden weniger energisch, aber dennoch genauso freudig begrüßt und kaum waren wir in Connies Wohnzimmer angekommen, ging es von vorne los. Die einzigen, die mich halbwegs in Ruhe ließen und sich nicht auf mich stürzten waren Armin und Sasha. Die sahen dem Geschehen eher belustigt zu.

Und irgendwie fand ich das Ganze ja auch nicht so nervig. Also ließ ich es einfach über mich ergehen.

-

Später saßen wir mit Pizza in Connies Wohnzimmer verteilt. Sasha und Connie hatten sich auf den Boden gesetzt, Ymir hatte auf der Fensterbank Platz gefunden, Armin, Hanji, Christa, Jean, Marco, Levi und ich saßen auf dem Sofa. Schon seit einer Weile ging es um ein bestimmtes Thema. Meine neue Frisur.

„Er sieht aus wie eine Lesbe." – „Also sieht er aus wie du?", hatte Jean gesagt und sich dafür einen bitterbösen Blick von Ymir eingefangen. „Er wünschte, er sähe aus wie ich.", lachte sie. „Ich mag das. Jetzt sieht er mal ein bisschen älter aus. Nicht wie ein kleiner Junge." – „Sasha, ich kann dich hören.", murrte ich und biss in meine Pizza. Sie grinste nur unschuldig.

„Wenn er sie offen hat, sieht er aus wie ein Jesus-Abklatsch.", meldete sich Hanji und löste bei den anderen mit ihrer Aussage ein lautes Gelächter aus. „Oh ja, das sehe ich!", rief Ymir und fiel beinahe von der Fensterbank.

Und dann geschah es. Levis Handy, welches auf dem Couchtisch lag, gab einen Ton von sich und zeitgleich wollten wir nach dem Gerät greifen. Ich wollte es ihm nur geben, er wollte es sich nehmen. „Stop!", schrie Hanji auf und verwirrt sahen wir zu ihr rüber. Die Arme immer noch nach vorne ausgestreckt. „Was ist das?!", sie griff sich Levis Hand und hielt sie in die Luft. Jeder konnte den Ring sehen. Die Blicke gingen von Levis Hand zu meiner und plötzlich war es ganz still geworden.

„Wann ist das passiert?!", Hanji schien sich mehr über unsere Verlobung zu freuen als wir beide zusammen. „Dienstag?", murrte Levi und entriss ihr seine Hand. „Da war ich bei euch. Wie konntet ihr das vor mir verheimlichen?", jammerte sie und verlegen lachte ich auf. „Also das ergab sich erst, als du weg warst." – „Wie das ergab sich? Levi hast du ihn nicht vernünftig gefragt?", mischte sich Christa ein.

„Als ob Levi vor ihm auf die Knie geht und so ein kitschiges Zeug labert.", Ymir schüttelte nur ungläubig den Kopf.

Mein Blick fiel zu Armin, welcher nur belustigt grinste. Natürlich hatte ich ihm im Laufe der Jahre auch mal von Levis weicher Seite erzählt und davon, dass er sehr wohl kitschig sein konnte. Sehr kitschig.

Connie holte plötzlich eine Flasche Sekt hinter sich hervor und stellte sie auf den Couchtisch. „Darauf müssen wir anstoßen."

Schon fast gleichzeitig sahen Hanji und ich zu Levi. Er blieb ruhig. Merkte natürlich die Blicke, ließ sich aber nichts anmerken. „Ich muss noch fahren.", erklärte er. „Ihr habt euch verlobt, ein kleiner Drink wird wohl drin sein.", sagte Ymir doch Levi schüttelte energisch den Kopf. „Ich muss fahren.", sagte er fester und die Brünette gab nach.

„Und du Eren?", fragte Connie, als er die Gläser fertig machte. Ich sah zu Levi. „Ist schon ok.", murmelte er leise und nickte mir zu. „Nur eins.", erklärte ich und Connie nickte, füllte mir ebenfalls etwas ein.

Und so stießen wir auf meine und Levis Verlobung an. Acht von uns mit Sekt, zwei von uns mit Soda. Christa trank nicht wegen ihrer Tabletten. Levi trank nicht, weil er fahren musste. So sah es für alle aus. Und so sollte es auch besser bleiben.

Den Rest des Abends sprachen wir viel über die vergangenen Jahre. Über die neuen Jobs, über Sashas und meine Arbeit, über Häuser, die gekauft werden sollten, über alles Mögliche. Alte Geschichten wurden wieder ausgegraben. Es wurde über sie gelacht und Witze gemacht.

„Wisst ihr noch, als Ymir Eren geschlagen hatte?", darüber wurde inzwischen gelacht. „Oder als Connie Marco Glasreiniger ins Gesicht gesprüht hatte und er dachte, er müsste sterben?" – „Was war mit dem Mal, wo Christa mit sich selber diskutiert hat, ob Tomaten Obst oder Gemüse wären?"

Es war schön mal wieder in so einer Runde zu sitzen. Und auch Levi hatte zwei Mal kurz geschmunzelt.

Am Ende luden wir die total besoffene Hanji in Levis Jeep und fuhren nach Hause. Die Hand hatte er auf meinem Oberschenkel, die Finger mit meinen verschränkt. Und es gab nichts mehr, was diesen Abend noch hätte ruinieren können.

Can you save my life [Ereri/Riren]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt