Can you save my life [Ereri/Riren]

Kapitel 20

PoV Eren
Als der Wecker klingelte und ich nun wohl nicht mehr verhindern konnte aufzustehen, schaltete ich ihn schnell wieder aus, setzte mich auf und sah auf Levi runter, welcher sich müde die Augen rieb. Es war ein wenig wie vor zwei Jahren, als ich meine Ausbildung angefangen hatte und um 6 Uhr morgens aufstehen musste.

Zum Glück war es jetzt schon 9 Uhr, doch länger geschlafen hätte ich schon gerne.

„Schlaf weiter.", murmelte ich und fuhr dem Älteren leicht lächelnd durch die dunklen Haare. Levi nickte nur, genoss sichtlich meine Zuneigung und schloss wieder die Augen. Er war noch nie ein Morgenmensch. Wenn er ausgeschlafen hatte, sah das anders aus. Doch wenn man ihn weckte, konnte man sich eigentlich gleich selber die Kugel geben. Er hasste es.

Ich gab ihm noch einen Kuss auf die Stirn, ehe ich die Decke zurückschlug, das Bett und das Zimmer verließ und anfing mich im Badezimmer fertig zu machen.

Levi hatte mir heute Nacht noch erzählt, dass sein Schlafzimmer nicht das eigentliche Schlafzimmer war. Dass er es nur nicht ausgehalten hatte, ohne mich in dem Bett zu schlafen und deshalb lieber das Gästezimmer benutzte. Ich hatte ein bisschen Angst, dass er sich zu abhängig machen würde, doch auf der anderen Seite konnte ich ihn verstehen.

Für mich war es nicht so schlimm, weil er im Haus war, doch auch mir gefiel der Gedanke nicht, dass wir in getrennten Betten schliefen. Also hatte ich ihn mir nichts dir nichts mit nach oben genommen, ihn aufs Bett geworfen und damit festgelegt, dass er ab jetzt bei mir schlafen würde.

-

Circa eine Stunde später stand ich in der Küche und sah in den Kühlschrank. Viel war nicht mehr da. Wir müssten wohl einkaufen gehen. Normalerweise hätte ich das nach der Arbeit schnell gemacht, doch ich wollte Levi nicht unnötig länger warten lassen. Die sieben Stunden würden schon hart genug werden, da musste ich es für ihn ja nicht noch schlimmer machen.

„Seit wann bist du wach?", hörte ich es plötzlich von hinten und drehte mich zum Kücheneingang. Levi stand da, trug mein Shirt von gestern, welches ihm viel zu groß war, und fuhr sich durch die Haare. „Seit knapp einer Stunde. Du warst doch auch kurz wach?", lachte ich und schloss die Kühlschranktür, ehe ich zu dem Kleineren ging und meine Hände an seine Taille legte. „Oh echt? Hab ich vergessen.", ich sagte doch, er sei kein Morgenmensch.

Levi lehnte seinen Kopf gegen meine Brust und schloss die Augen.

„Glaubst du, dass ich das schaffe?", fragte er mich leise.

Glaubte ich, dass er es schaffen würde? Insgeheim hoffte ich, dass mein ihm gestriges Verhalten ein wenig mehr Motivation gegeben hatte. Heute vor einer Woche hätte ich seine Frage noch mit "Nein" beantworten müssen, doch heute? „Ja.", erklärte ich und schob ihn ein bisschen von mir weg, sah ihm fest in die müden Augen. Es würde nichts bringen, wenn ich sagen würde, dass ich mir nicht sicher wäre. Es würde alles nur verschlimmern. Er würde vielleicht das Gefühl bekommen, dass ich nicht an ihn glauben würde, dass ich denken würde, er sei schwach. Und spätestens dann, würde er es auch von sich selber denken. Dann hätte er keine Kontrolle mehr.

Levi lächelte leicht, stellte sich plötzlich auf Zehenspitzen und streckte sich mir ein wenig entgegen, zuckte aber sofort wieder zurück, als ihm bewusst wurde, was er da tat. Ich lachte nur leise auf, legte meine Hand an seinen Kiefer, zwang ihn mich wieder anzusehen und legte meine Lippen auf seine.

Genießend schloss ich die Augen zog Levi mit meiner anderen Hand näher an mich heran und hob ihn mühelos auf die Arbeitsfläche der Küchentheke. Löste mich nicht von ihm, führte den Kuss weiter.

Genoss das Gefühl von seinen weichen Lippen, das Gefühl von seinen Händen in meinen offenen Haaren, die Berührung seiner Beine an meinem Rücken, wie er mich noch fester an sich drückte und leicht in den Kuss hinein lächelte.

Doch auch dieser Moment musste enden, langsam löste ich mich von Levi, legte meine Stirn gegen seine und schloss die Augen. Einfach nur diese Wärme, diese Nähe. Nichts zählte für mich mehr, als zu wissen, dass er da war.