PoV Levi
Nachdem Hanji uns eine Kleinigkeit zum Essen gekauft hatte, wir ein wenig beim Bäcker gesprochen hatten und ich ihr fast eine geknallt hätte, als sie lautstark angefangen hat über Erens Schwanzlänge zu philosophieren, schloss ich die Haustür auf, streifte meine Schuhe ab, stellte die weiße Papiertüte auf die Treppe und kickte die Tür wieder zu.Hanji war eben schon losgefahren, meinte, dass sie mir nicht weiter auf die Nerven gehen wollte. Ironisch natürlich – die Frau ging mir immer auf die Nerven.
Rhea kam angelaufen und schmiegte sich an meine Beine. Mein Blick fiel zur Uhr. Kurz vor 4. Es würde nicht mehr lange dauern und Eren wäre wieder hier.
Ich nahm Rhea auf den Arm, trug sie in die Küche, wo ich ihr Futter auffüllte, reinigte danach im Badezimmer ihr Katzenklo und brachte den Müll raus. Dann ging ich ins Wohnzimmer – ob aus Gewohnheit oder nicht, das wusste ich nicht – legte mich dort auf die Couch und schloss für einen Moment die Augen.
Ich war lange nicht mehr draußen gewesen. Das eine Mal mit Eren hatte mich schon genug geschafft. Hanji war nochmal eine ganz andere Tortur. Während Eren eher ruhig war und mehr darauf geachtet hatte, dass ich mich wohl fühlte, war Hanji wie immer laut und unruhig. Es war eine gute Ablenkung, aber es war auch verdammt anstrengend.
Als ich meine Augen wieder öffnete, traf mein Blick direkt in ein wunderschönes Grün. Eren! Sofort saß ich aufrecht und fiel ihm um den Hals. Der Größere lachte leicht, legte ebenfalls seinen Arm um mich, hob mich kurz an und setzte mich dann auf seinen Schoß. „War es so schlimm mit Hanji?", lachte er und ich löste mich ein wenig von ihm.
„Du hast ja keine Ahnung.", sollte ich ihm von der Tüte erzählen? Erstmal nicht.
Er lachte wieder nur leise auf und fuhr mir durch die Haare. „Wie war die Arbeit?", fragte ich und ließ meine Hände von seinem Nacken an seine Brust wandern. Er hatte auf jeden Fall trainiert – egal, was er sagte, ich glaubte ihm nicht.
„Anstrengend. Ich habe drei Ymirs.", seufzte er und legte den Kopf zurück. Ich nickte verstehend. Eine Ymir war damals schon stressig genug. Aber gleich drei?! Ich wollte nicht mit ihm tauschen.
„Geht's dir gut?", fragte er dann und ich brummte zustimmend.
Wir hatten vorhin noch darüber geredet, was ich tun könnte, um nicht an Alkohol zu denken. Und so dumm es auch klang, entschied ich mich einfach erstmal Hausfrau zu spielen. Kochen, putzen, Wäsche waschen. Alles Mögliche, was nichts mit Alkohol zu tun hatte, ich aber alleine machen konnte, ohne das Haus zu verlassen.
Und erstmal kam uns nur das in den Sinn. Es war aber besser als gar nichts.
„Können wir einkaufen gehen? Ich hab echt Hunger.", erklärte Eren und ich stand widerwillig von seinem Schoß auf.
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Im Laden ging ich Eren einfach nur hinterher. Meine Energie fürs Rausgehen war aufgebraucht. Doch das hier musste getan werden. Ich konnte mich nicht Zuhause verstecken und Eren alles alleine machen lassen. Zudem wollte ich auch gerne bei ihm sein.
Eren packte alle möglichen Lebensmittel ein, vieles, was ich schon seit Monaten nicht mehr gegessen hatte. „Was willst du trinken?", fragte er, als er den Wagen in die Getränkeabteilung schob. Ich zuckte nur mit den Schulter, versuchte den Blick auf dem Boden zu halten und nicht auf das volle Regal genau vor meinem Gesicht zu schauen.
Eren schien meine Anspannung zu bemerken, kam auf mich zu, griff nach meiner Hand und hob mit der anderen meinen Kopf, sodass ich ihn ansehen musste. „Tut mir leid, ich hab's kurz vergessen.", erklärte er und strich mir die Haare aus dem Gesicht. „Du kannst sonst schonmal dein Putzzeug holen. Ich mach das hier."
Ich nickte nur stumm, löste mich aus seinem Griff und verschwand zu den Reinigungsmitteln. Man war ich erbärmlich. Nicht mal einkaufen konnte ich noch. Wieso tat Eren sich das an? Diese Belastung. Mich. Ich verstand es nicht. Ich machte doch nur Probleme, oder nicht?
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Ich räumte gerade alles in den Kühlschrank ein, als ich Schritte im Flur hörte und aus der Küchentür sah. Eren stand vor mir, hielt die weiße Papiertüte in der Hand und hob fragend eine Augenbraue. Verdammt! Ich hatte sie auf der Treppe stehen lassen.
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Ich räumte gerade alles in den Kühlschrank ein, als ich Schritte im Flur hörte und aus der Küchentür sah. Eren stand vor mir, hielt die weiße Papiertüte in der Hand und hob fragend eine Augenbraue. Verdammt! Ich hatte sie auf der Treppe stehen lassen. „Darf ich wissen, was da drin ist?" Die Verkäuferin hatte die Unterwäsche extra mit Papier eingewickelt, damit man nicht sofort erkennen konnte, was in der Tüte wäre.
„Ich sag nur, dass Hanji mich gezwungen hat!", rechtfertigte ich die Tüte, woraufhin Eren sie auf den Küchentisch stellte und das Papier entfernte. Er lachte leicht auf und nahm die einzelnen Stücke aus der Tüte, sah mich belustigt an. Am liebsten wäre ich sofort im Erdboden verschwunden und nie wieder aufgetaucht.
„Immerhin hat sie einen guten Geschmack.", grinste er und legte die Wäsche wieder zurück, lehnte sich an den dunklen Tisch und fuhr sich durch die Haare. „Hast du vorgehabt die anzuziehen?" – „Äh- ich- keine Ahnung. Also wenn du das gewollt hättest, vielleicht.", wir hatten nie wirklich darüber geredet, ob wir neue Dinge ausprobieren wollten und mehr, als mal die Hände mit einem Gürtel zu fesseln, gab es nicht.
Nicht, dass ich mich beschwert hätte – Eren auch nicht – aber vielleicht würde er ja mal was Neues probieren wollen?
Eren stieß sich vom Tisch ab und kam auf mich zu, schloss die Kühlschranktür und drückte mich leicht gegen ihn. Legte seine Hände an meine Hüften und seine Stirn an meine. „Zeigst du sie mir?", raunte er und leise und ließ seine Finger in meine Jeans fahren.
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Can you save my life [Ereri/Riren]
FanfictionFortsetzung von "Let me save your life" Nachdem Eren und Levi sich vor einem Jahr getrennt haben, ist Eren seinen eigenen Weg gegangen, während Levi in der Einsamkeit und im Kummer versank. Seine beste Freundin versucht verzweifelt ihm zu helfen. S...