Kapitel 13

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PoV Eren
Ich war die restliche Nacht nicht mehr eingeschlafen. Meine Gedanken und die Sorge um Levi machten dies unmöglich für mich.

Und so stand ich gegen halb 8 auf, ging nach unten und bereitete ein Frühstück vor. Levi liebte Frühstück im Bett. An seinen Geburtstagen oder am Valentinstag – ich weiß, typisch und kitschig – hatte ich das immer für ihn gemacht.

Ich kochte einen Kaffee, machte ein paar Croissants fertig und briet zwei Spiegeleier.

Er würde vermutlich gar nicht so viel essen, doch ich machte das gerne. Das, was er nicht essen würde, würde ich schon schaffen. Mir ging es in erster Linie darum, dass er merkte, dass ich da war und ihm helfen wollte. Dass ich alles wie früher werden lassen wollte und ihm keineswegs nachtragen würde, was passiert war.

Ja, er hatte mich verletzt. Und ja, das nicht nur seelisch.
Doch ich kannte die Gründe, ich wusste, dass es nicht seine Schuld war und ich sah, was für Vorwürfe er sich machte. Er bereute es. Das war offensichtlich.

Es war gut, dass er es bereute. Doch diese Vorwürfe und Schuldgefühle mussten verschwinden.

Ich füllte das Frühstück auf zwei kleine Teller, füllte zwei Becher Kaffee ab und machte mich wieder ins Schlafzimmer.
Dort schlief er noch immer, hatte sein Gesicht in die Kissen gedrückt und die Arme um die Decke geschlungen. Wie immer.

Ein leichtes Lächeln schlich sich auf meine Lippen.

Wenn er schlief, war er ganz der Alte.

Ich stellte die Teller und Becher auf dem Nachttisch ab, hockte mich vor ihn und begann ihm durch die Haare zu streicheln. „Levi.", säuselte ich und beobachtete belustigt, wie er das Gesicht leicht verzog. „Na komm, ich hab Frühstück gemacht."

Er öffnete langsam die grauen Augen und sah mich müde an. „Frühstück?" Ich nickte nur lächelnd und entfernte meine Hand aus seinen dunklen Haaren. Er setzte sich auf, streckte sich und nahm freudig das Frühstück entgegen, das ich ihm hinhielt.

„Danke.", murmelte er leise ehe er begann zu essen.

Ich setzte mich wieder neben ihn, trank meinen Kaffee und sah ihm zu. „Geht es dir besser?", fragte ich irgendwann und Levi zuckte mit den Schultern. „Jetzt gerade ja. Ich weiß aber nicht, wie lange das anhalten wird." Ich nickte nur. „Was hast du geträumt?", er hatte mir immer von seinen Träumen erzählt. Von seinen Flashbacks.

Levi stockte in seinen Bewegungen, hielt einfach seinen Becher fest – wie immer oben und nicht am Griff – und sah nach vorne. Hatte ich einen wunden Punkt getroffen? War es so schlimm? „Es war diese eine Nacht.", murmelte er dann leise und trank einen Schluck Kaffee.

Ich nickte verstehend. "Diese eine Nacht" war die, in der er mich das erste Mal geschlagen hatte. Wir hatten lange Zeit nicht darüber geredet. Und wenn mal etwas zu diesem Abend aufkam, dann hieß es immer nur "diese eine Nacht". Ich konnte verstehen, dass er nicht darüber reden wollte. Ich wollte es ja auch nicht. Ich wollte eigentlich gar nicht daran denken, dass er solche Dinge getan hatte. Ich wollte nur noch sehen, dass er sich wirklich ändern würde. Dass er wirklich nicht mehr trinken würde. Würde ich das sehen, würde ich eine Veränderung sehen, wäre ich auch wieder bereit mit ihm eine Beziehung einzugehen. Doch jetzt, da fehlte es mir noch ein wenig an Vertrauen.

Wenn Levi nüchtern war, dann war ich gerne bei ihm. Doch nur dann.

-

„Ich sehe aus, wie der Tod.", murrte Levi leise und lief mir nach. Ich belächelte das nur und bahnte mir den Weg in die Teppichabteilung. „Natürlich siehst du so aus, wenn du nie raus gehst." – „Tch.", er rollte nur mit den Augen und kam neben mir zum Stehen.

Can you save my life [Ereri/Riren]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt