Kapitel 21

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PoV Levi
Gelangweilt stand ich in der Küche. Was sollte ich nun tun? Eren war vor etwa einer halben Stunde zur Arbeit gefahren. Wie verbrachte ich sonst meine Zeit? Richtig, ich trank. Wie sollte ich das denn jetzt machen? Ich wollte nicht trinken. Und abgesehen davon war nichts im Haus. Außerdem hatte Eren Freitag den Getränkelieferanten der Stadt angerufen und darum gebeten, dass nur alkoholfreie Getränke an uns geliefert würden.

Der hatte wohl nicht weiter nachgefragt. Wusste wahrscheinlich worum es gehen würde.

Ich könnte etwas kochen. Etwas Aufwendiges, was die Zeit vertreibt. Doch im Kühlschrank war kaum noch etwas. Nervig. Wie konnten Menschen keine Langeweile haben? Vor allem arbeitslose Menschen? Ich hatte früher selbst an den Wochenenden an meiner Arbeit gesessen. Hatte Ausflüge geplant, Medikamente recherchiert und so weiter. Manchmal hatte Hanji das übernommen, damit ich mir mal ein Wochenende mit Eren gönnen könnte. Die Frau wollte öfter, dass ich mit Eren schlafe, als ich es eigentlich wollte.

Und auch, wenn ich mir nicht eingestehen wollte, dass es die Langeweile vertreiben würde und ich nicht zur Flasche greifen würde, wählte ich Hanjis Nummer in meinem Handy und drückte auf das Symbol des grünen Hörers.

Klingeln.

Eine halbe Ewigkeit verging.

„Levi!", trällerte sie mir ins Ohr und sofort bereute ich meinen Anruf. „Was verschafft mir die Ehre?", fragte sie und genervt seufzend lehnte ich mich an den Kühlschrank. „Hast du Zeit?", fragte ich schnell und hoffte, dass ich nicht noch brav und artig "bitte" sagen musste. „Für dich doch immer, mein Schatz. Willst du was unternehmen oder soll ich zu dir kommen, willst du zu mir? Schlag etwas vor."

Musste die Alte nicht arbeiten?

„Ist mir eigentlich egal, ich will nur den ersten Tag überstehen." – „Oh Eren ist arbeiten, ja?" Ich brummte nur zustimmend. „Ich komme erstmal zu dir, mal schauen, was sich draus entwickelt.", lachte sie und ich legte, ohne noch ein Wort zu sagen, auf.

Kurze Zeit später hörte ich den Schlüssel an der Hintertür, stand von der neuen Couch auf und ging zur Küche, wo Hanji gerade ihre Tasche auf die Arbeitsplatte gestellt hatte und sich begeistert mit Rhea beschäftigte. „Levi was hast du getan, es stinkt nicht mehr." – „Ach sei still.", murrte ich und nahm die Katze auf den Arm.

Rhea schmiegte ihren Kopf in meine Halsbeuge. Mit einem Mal quietschte Hanji laut auf und verwirrt sah ich sie an. „Der Knutschfleck ist doch hoffentlich nicht von einem Staubsauger!", zu allem Überfluss zwinkerte sie jetzt auch noch so dumm. Ich ging einfach wieder ins Wohnzimmer. „Ey Levi! Erzähl mir alles.", jammerte sie und lief mir nach, staunte nicht schlecht, über die kleinen Renovierungsarbeiten, die Eren und ich getätigt hatten und ließ sich dann neben mir auf dem Sofa nieder.

Saß gespannt da und starrte mich dementsprechend an.

Irgendwann würde ihr Kopf nochmal platzen. In meine Sexgeschichten steigerte sie sich immer so rein. „Los jetzt!", forderte sie und boxte mir gegen den Arm. Und so erzählte ich – weniger detailliert, als sie es wollte – über die letzte Nacht und wo wir jetzt stehen würden.

Ihre Augen wurden größer und größer. Wie ein kleines Kind, das sich von einem falschen Weihnachtsmann volllabern ließ, saß sie da und sah mich an. Wie nervig.

„Ich habe eine ganz wichtige Frage! Sie ist überlebenswichtig.", platzte es Hanji heraus und auffordernd hob ich eine Augenbraue. Sie atmete tief durch, wich ein wenig von mir zurück: „Warst du bottom?"

Verstört sah ich sie an und damit schien sie ihre Antwort wohl zu haben, denn sofort sprang sie von der Couch auf und packte mich am Arm. „Wir gehen jetzt einkaufen! Dieser Wechsel muss doch gefeiert werden."

-

Wieso hatte ich mich darauf eingelassen?

Beschämt sah ich auf das große Leuchtschild.

Wieso hatte ich mich darauf eingelassen?!

„Ach komm Levi, das wird lustig." – „Für dich wird das vielleicht lustig! Für mich wird das nur peinlich!", protestierte ich, wurde von Hanji jedoch schon in den Laden gezogen. „Eren hatte genauso lange keinen Sex wie du. Und dass er jetzt die Führung übernimmt, wird ihn vermutlich noch mehr überfordern als dich. Deshalb solltest du ihm zuliebe ein bisschen lockerer werden und dich wenigstens hübsch anziehen."

Und so stand ich in einem Sexshop. Mit Hanji als Begleitung. Das konnte nur eine Katastrophe werden, denn schon jetzt hatte sie fünf verschiedene Dessous und Wäscheteile in den Händen.

Can you save my life [Ereri/Riren]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt