Der Ire Patrick O'Brien strandet in Südkorea und zieht in einer gut besuchten Einkaufsstraße eine irische Esskneipe auf. Als die Gewerbegemeinschaft beschließt, im Advent in allen Geschäften Sonderaktionen anzubieten, muss Patrick mitziehen. Er biet...
Noch so ein bescheuerter Nebeneffekt von dieser Adventsaktion der Gewerbegemeinschaft. Ich habe normalerweise montags Ruhetag. Ab jetzt muss ich jeden Tag öffnen, damit ich diese Spieleaktion durchziehen kann. Also habe ich den heutigen Ruhetag dazu genutzt, mein schönes Pub weihnachtlich aufzuhübschen. Das war sonst nämlich immer 'ne Nachtaktion. Und ich mache auch heute schon auf. Ist ja sowieso schon ein Arbeitstag für mich.
Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.
Wobei - eigentlich kann ich mich nicht beschweren. Als Kim Jaemin von dem Edelklamottenladen angerufen und mir Bescheid gegeben hat, dass sich der Druck unserer Werbeflyer verzögern würde, weil die Druckerei „so genau hab ich das auch nicht verstanden" ... - da habe ich ja meinen altmodischen Aufsteller vor die Tür gestellt mit meinen hübsch gemalten Weihnachtspöppeln. Und die Resonanz auf diese Ankündigung war so groß, das hätten die Flyer auch nicht besser gekonnt.
Jeden Tag haben mich meine Stammkunden und auch die Laufkundschaft ausgefragt, wie das funktioniert und ob man sich anmelden muss. Als schließlich erst die Flyer und dann mit ihnen diese beiden fleißigen Flyer-Verteiler-Jungs aufgetaucht sind, hatte ich schon längst beschlossen, nicht zwei sondern mindestens drei Tische aufzustellen, damit alle spielen können, die wollen. Sollte ich nur zwei Tische voll kriegen, kriegen beide Sieger des Abends das Essen umsonst. Sind es drei oder vier Tische, dann lasse ich diese Sieger nochmal gegeneinander antreten, um den Gesamtsieger zu ermitteln. Und ich hab fünf neue Spiele gekauft. Sieht schicker aus, wenn die Leute sich an die Tische setzen.
Diese Flyer-Jungs hat Kim Jaemin gut ausgesucht. Sie geben sich wirklich Mühe, die Programme unters Volk zu bringen. Der Kleine, der immer hier auf dieser Seite auf und ab geht, ist schon so oft vor dem Aufsteller stehen geblieben oder hat sich seine Nase an meiner Scheibe platt gedrückt. Vor drei Tagen, als es plötzlich so irre geschüttet hat, da hab ich ihn reingeholt, ihm eine trockene Jacke gegeben und einen heißen Tee. Vorgestern hab ich ihn auch ohne Regen reingeholt, und wir haben uns gegenseitig mal vorgestellt. Gestern hat er dann seine ganze Mittagspause hier drinnen verbracht, während ich den Mief vom Vortag rausgelüftet und alles geputzt habe. Als seine Pause rum war, hab ich ihm angesehen, dass er am liebsten geblieben wäre.
Und heute ist er schon sehr zielstrebig auf meine Tür zugelaufen, als er Pause hatte. Der Junge ist seltsam. Unglaublich höflich, immer freundlich und so positiv. Gleichzeitig sieht er aus, als ob er wirklich 24/7 Hunger hätte. Ich geb ihm einfach so was zu essen. Er strahlt wie ein Honigkuckenpferd. Und steckt dann die Fleischtasche in seine Jacke. "Das ess ich später, ich hab noch keinen Hunger. Aber danke, Sir. Das ist furchtbar lieb von Ihnen." Und dann fängt er an, die vom Putzen noch hochgestellten Stühle wieder runterzustellen, während ich die Aschenbecher, Kerzen, Servietten und Speisenkarten auf den Tischen verteile.
Als wir so Hand in Hand arbeiten, schießt mir plötzlich eine Frage durch den Kopf. „Sag mal, willst du eigentlich auch mal abends zum Spielen kommen? Du bist schon so oft an dem Aufsteller stehen geblieben. Du scheinst Lust drauf zu haben." Er zögert etwas. „Naja. Das klingt witzig. Aber ich hab das Spiel noch nie gespielt. Ich müsste erstmal zusehen, damit ich weiß, wie das geht. Und ich weiß nicht, ob ich abends nochmal wegkomme. Ich muss manchmal auf meinen kleinen Bruder aufpassen." „Wenn du nach der Arbeit nochmal herkommst, bringe ich es dir bei." „Echt? Ja, ich hab schon Lust."
