Eine erste Triggerwarnung.
In diesem Kapitel wird zum ersten Mal angedeutet,
was Jimin und Minseok erlebt haben.
Pass gut auf Dich auf!
....................................................................................................Einen Moment lang herrscht Totenstille. Dann fasst sich der Mann wieder und arbeitet einfach weiter. Nebenbei stellt er Jimin plötzlich mit ruhiger Stimme eine Frage.
"Sieht dein Rücken auch so aus?"
Ich spüre, wie Jimin sich erst völlig verkrampft und dann sein ganzer innerer Widerstand in sich zusammenfällt. Er zittert am ganzen Körper, krallt sich in meinen Pullover und sackt einfach gegen mich.
„Ich ... Ja."
„Dann ... Ich weiß, wer ihr seid. Mach dir bitte keine Sorgen. Es wird alles gut."Jimin versteht natürlich kein Wort und schaut mich fragend an. Auch ich habe noch nicht geschaltet.
„Was meint er damit? Ich verstehe das nicht. Woher ..."
„Mr. O'Brien, haben Sie gestern Zeitung gelesen?"
In meinem Kopf rattert es. Tae war nach seiner Arbeit ganz aufgeregt zu mir gekommen und hatte mir mehre Zeitungen vor die Nase gelegt. Uns schossen die Tränen aus den Augen, als wir die Berichte lasen und die Bilder sahen. Uns dämmerte da bereits, dass die beiden Jungen, die hier so eindringlich gesucht wurden, unsere zwei Schützlinge waren. Trotzdem dauert es noch einen Moment, bis das Ungeheuerliche in meinem Verstand angekommen ist.
„Gestern Abend, ja. ... Oh Gott!"Ich nehme Jimin ganz fest in die Arme.
„Jimin, hab keine Angst. Es wird alles gut. Ihr müsst nie mehr dahin zurück, denn dieses Haus gibt es nicht mehr."
Er richtet sich ein bisschen auf und schaut mich irritiert an.
„Patrick? Kannst du mir bitte erklären, wovon ihr redet?""Komm."
Kurzerhand hebe ich ihn hoch und gehe mit ihm in die Küche. Der Kleine ist bei Tae gut aufgehoben und soll hiervon erstmal nichts mitkriegen. Ich setze Jimin auf den nächsten Stuhl und greife ins Regal. Dann lege ich ihm mehrere Titelseiten von Zeitungen vor. Er wirft einen Blick darauf, fährt zurück und fängt auf der Stelle an zu schreien. Ich halte ihn ganz fest und wiege ihn hin und her.„Es ist vorbei, Jimin. Eure Qual hat endlich, endlich ein Ende. Diese Bestien in Menschengestalt werden euch nie, nie wieder etwas antun. Und – nein, du bist nicht schuld. Du hattest keine Wahl. Du hast jetzt drei Jahre lang dein Bestes gegeben. Du hattest keine Wahl. Und du hast das alles großartig gemeistert. Ich bin stolz auf dich. Gräm dich nicht. Es wird alles gut."
Der völlig erschöpfte Junge hängt kraftlos in meinen Armen und heult sich die Seele aus dem Leib. Die Zeitungsberichte sprechen eine deutliche Sprache. Die beiden Kinder sind jahrelang durch die Hölle gegangen. Ich weiß jetzt, dass es ein Wunder ist, dass Jimin Tae und mir überhaupt vertraut. Allein bei der Vorstellung, welches Martyrium sie hinter sich haben, wird mir schlecht. Ich muss auch gar nicht nachschauen, wie er aussieht. Durch die Bilder in der Zeitung weiß ich, wie die Rücken dieser beiden Jungen zugerichtet worden sind. Es ist das blanke Grauen.
Kurz darauf kommt Tae mit Minseok auf dem Arm herein, übergibt ihn wortlos an mich und schiebt mich mit ihm zur Tür wieder raus. Er bleibt bei Jimin, der inzwischen nur noch völlig apathisch die Zeitungen anstarrt. Vermutlich hat sein Hirn als Schutzmechanismus einfach abgeschaltet. Der Arzt wartet auf dem Flur auf mich und zieht sich dabei schon seine Jacke an. Ich lehne mir Minnie gegen die Schulter und halte ihn, während ich einfach zuhöre.
„Der Kleine hat eine schwere Lungenentzündung und bedenklich hohes Fieber. Da er so unterernährt ist, hatte sein Körper den Erregern nichts entgegen zu setzen, und die Kälte hat den Rest erledigt. Ich fürchte, ich werde ihn sogar künstlich beatmen müssen. Ich sehe mir gleich noch den Fuß von Jimin an. Der sollte aber hierbleiben, denn Ihnen scheint er zu vertrauen."
Ich schüttele entsetzt den Kopf.
Jimin und Minseok trennen! Alleine die Vorstellung ...
„Das kriegen wir nicht hin. Wenn wir die beiden auseinander reißen, wird Jimin zum Tier."
„Wir müssen! Sonst kommt der Kleine nicht durch."
„Gut – dann ... sollte Tae ihn wohl gut festhalten, sobald Jimin das kapiert."
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Mensch, ärgere dich nicht - Adventskalender 2020
FanfictionDer Ire Patrick O'Brien strandet in Südkorea und zieht in einer gut besuchten Einkaufsstraße eine irische Esskneipe auf. Als die Gewerbegemeinschaft beschließt, im Advent in allen Geschäften Sonderaktionen anzubieten, muss Patrick mitziehen. Er biet...