Heimlichkeiten °🎲° Do. 24.12.2020 - 7.00 Uhr

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Guten Morgen!
Ich wünsche Dir einen wundervollen Weihnachtstag.
Jesus is the reason for the Season!
Heute wird es fünf Kapitel geben,
und zwar uuuuuuuungefähr zu folgenden Zeiten:
7.00 - 14.00 - 16.00 - 17.30 - 21.00 Uhr.
Und eine ganz große Überraschung ist noch dabei ...

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Ich hab Taehyung ja gesagt, dass ich Tagebuch schreibe, aber das stimmt so gar nicht

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Ich hab Taehyung ja gesagt, dass ich Tagebuch schreibe, aber das stimmt so gar nicht. Ich habe drei Notizbücher gekauft und seit gestern in jeder unbeobachteten Minute geschrieben wie ein Weltmeister. In das eine schreibe ich für Patrick auf, wie wir uns begegnet sind, uns kennengelernt haben, uns zusammenraufen mussten. Was ich dabei gefühlt habe und wie es mir jetzt geht mit ihm. Im Zweiten mache ich dasselbe für Taehyung. Und im Dritten will ich im Laufe der Zeit Seokies persönliche Geschichte aufschreiben, so wie ich sie in Erinnerung habe. Da ich so viel älter bin, kann ich mich natürlich auch noch an ihn als Baby erinnern. Allerdings muss das ja nicht bis morgen fertig werden. Die anderen auch nicht, aber ich möchte möglichst weit kommen damit.

Außerdem habe ich jetzt zwei Tage lang fotografiert wie wild. Immer, wenn ich da ein Bild einkleben will, hab ich eine Seite frei gelassen und eine grobe Skizze vom Bild gemalt. Ich schaffe es einfach nicht mehr bis morgen Abend, die Bilder abziehen zu lassen, zumal ich ja nicht beweglich bin. Aber ich will sowieso noch daran weiterschreiben, und dann kann ich auch die Bilder nachreichen. Hauptsache, ich stehe nicht mit leeren Händen da.

Apeum weckt mich wieder ziemlich früh. Als ich aus dem Zimmer komme, um mit ihr runter zu gehen, höre ich aus Seokies Zimmer bereits Gekicher. Weil Chen da ist, hat Seokie problemlos in seinem eigenen Bett und Zimmer geschlafen. Unten im Hochbett liegt noch eine Matratze drin, auf die wir Chen gelegt haben. Und die beiden sind offensichtlich schon hellwach. Ich stecke da kurz den Kopf zur Tür rein, sage guten Morgen und erinnere die Jungs daran, dass sie bitte nicht toben sollen wegen Chens Narbe.

Chen-Le war gestern sehr vorsichtig mit Apeum. Und auch jetzt bleibt er zurückhaltend. Er streckt zwar seine Hand nach ihr aus, akzeptiert aber klaglos, dass sie sich nicht die Bohne für ihn interessiert. Ich mache einfach die Tür wieder zu und gehe mit Apeum nach unten. Ihr scheint die Kälte völlig egal zu sein. Sie tollt im Schnee und jagt ihren eigenen dampfenden Atem. Ich lehne am Türrahmen, sehe ihr zu und könnte heulen vor Glück. Irgendwann hat sie sich ausgetobt, und wir gehen wieder hoch. Im Treppenhaus kommt mir Taehyung entgegen.
„Morgen! Hast du heute noch viel zu tun?"
„Es geht. Ein paar Vorgänge eintüten vor dem langen Wochenende. Aber ich bin wild entschlossen, mittags wieder da zu sein."
„Na dann, wir sehen uns."
Und schon ist er zur Tür raus.

Ich mache mir schnell einen warmen Kakao und verkrümele mich wieder in mein warmes Bett. Meine Süße lässt sich schnaufend in ihrem Korb nieder und klappt nochmal die Augen zu. Ich schnappe mir wieder die Notizbücher und schreibe weiter. Je mehr ich schaffe, desto schöner für Patrick und Taehyung. Und ich finde es tatsächlich total spannend für mich selbst, genau zu erinnern, wie ich mich in welcher Situation gefühlt habe.

Zwischendurch bekommt Apeum ihr Fressen, dann kuschele ich mich wieder ein. Es dauert eine ganze Weile, bis Patrick schließlich erscheint. Gemeinsam stecken wir die Jungs in ihre Klamotten und machen für uns alle Frühstück. Plötzlich piept Patricks Handy. Nach einem Blick aufs Display geht die Sonne auf in seinem Gesicht.
„Was gutes?"
„Hmmm. Chen, ich soll dich von deiner Mutter grüßen. Sie wird heute Nachmittag hierher kommen und mit uns zusammen Weihnachten feiern."
Dem kleinen Kerl fallen bald die Augen aus dem Kopf. Er ist sprachlos. Seokie nimmt ihn in die Arme und drückt ihn.
„Siehste? Wie du dir gestern Abend gewünscht hast."

Patrick verabschiedet sich bald wieder. Er will für heute Abend im Restaurant alles so weit vorbereiten, dass er möglichst spät erst runter muss. Kaum ist er draußen, wende ich mich an die beiden Jungs.
„Sagt mal, habt ihr Lust, für Patrick und Tae ein Bild als Weihnachtsgeschenk zu malen? Oder für deine Mama und Tante Jeri? Ich habe einen großen Block, Seokie hat Buntstifte in seinem Schulrucksack. Darüber freuen sich bestimmt alle sehr."

Die Jungs wollen sofort davon stürzen, aber ich fange sie gleich wieder ein und stelle sie zum Helfen an. Lebensmittel in den Kühlschrank, schmutziges Geschirr in die Spülmaschine. Tisch abwischen, Hände waschen. Dann gehe ich mit ihnen rüber, stelle einen zweiten Stuhl an Seokies Tisch, damit auch Chen malen kann, und gebe den beiden die Stifte und den Block.
„So. Dann habt mal viel Spaß dabei. Ihr könnt alles malen, worüber sich die Erwachsenen freuen können."
Sofort fangen die beiden an zu diskutieren, was sie denn malen könnten, und stürzen sich auf diese neue Aufgabe.

Und schon bin ich wieder in meinem Bett und schreibe weiter, bis mir fast die Hand abfällt. Das Verrückte ist: ich muss gar nicht lange überlegen. Die Erinnerungen an die Ereignisse und Gefühle der letzten Wochen sprudeln nur so aus mir heraus. Als ich eine kleine Pause mache und mich entspannt zurücklehne, schiebt sich ein Hundekopf aufs Bett. Apeum schaut mich groß an. Fast flehend. Aber diese Regel werde ich bestimmt nicht brechen. Kein Hund im Bett!

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24.12.2020  -  28.1.2021

Mensch, ärgere dich nicht - Adventskalender 2020Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt