Book Of Ptah [BTS EGYPTIAN MYTH AU]

Chapter 11: Verlorene Seelen

„Und sie wollen das aufklären? Wie?", schrie der Botschafter des heiligen Rates den Leiter des Instituts an. Sein ganzer Körper bebte. Wie konnte er es wagen die Hilfe des heiligen Rates abzuschlagen? Das Rot in seinem Gesicht bildete einen interessanten Kontrast zu seinem weißen Haar.

Der Mann zeterte wütend: „In den letzten Wochen gab es sechs Tote und mehrere Verletzte! Was geht am Institut Solis vor sich? Sie haben zwei Wochen Zeit um das aufzuklären, oder der heilige Rat wird eine neue Leitung für das Institut einsetzen! Wie viele Studenten sollen noch attackiert werden, bis etwas geschieht? Das Institut Solis wird von Spenden gestützt, welche weg fallen werden, wenn das an die Öffentlichkeit gerät. Das können wir nicht zulassen. Dafür haben wir zu hart gearbeitet." Die Faust des Mannes schlug laut auf den Tisch, sodass alle im Raum zusammen zuckten.

Er räusperte sich und fügte hinzu: „Wir geben ihnen zwei Wochen. Überlegen sie sich, ob es ihnen das wert ist. Die Garde des heiligen Rats kann den Fall wahrscheinlich viel schneller aufklären als ihre Leute. Ich reise erst nach diesen zwei Wochen ab. Falls sie doch zur Vernunft kommen, lassen sie es mich wissen. Und ich werde sie nicht aus den Augen lassen, was den Umgang dieser Vorfälle angeht."

Der Mann dessen schwarze Robe mit silbernen Stickereien verziert war erhob sich und verließ mit seinen zwei Leibwächtern das Büro der Universitätsleitung. Einer der Leiter zog seine Robe am Hals auseinander und wedelte sich Luft zu. Er klagte: „Botschafter des heiligen Rats treiben meinen Blutdruck in die Höhe. Die sind immer so geladen!" Völlig gestresst trank der Mann sein Glas voll Wasser aus.

Eine Leiterin lächelte: „Die kommen ja auch nur vorbei, wenn ihnen etwas nicht passt. Aber sag mal, warum lässt du die Garde des heiligen Rates nicht den Fall übernehmen?"

Der Mann erhob sich gestresst und murmelte: „Weil wir das eventuell selbst regeln können. Einer der Meister scheint mehr darüber zu wissen. Ich gebe ihm allerdings nur eine Woche und wenn er es bis dahin nicht geregelt bekommt, informiere ich den heiligen Rat ihre Leute zu schicken. So verlieren wir die Leitung des Instituts auf keinen Fall. Außerdem kann nicht immer der heilige Rat alles regeln. Wir sind nicht bloß Marionetten. Dieses Institut haben wir unter Kontrolle. Was sendet das für ein Botschaft, wenn wir bei jedem Problem gleich nach der heiligen Garde verlangen, damit sie es für uns löst?"

Die Frau nickte lächelnd mit den anderen Leitern und nahm einen Schluck Tee aus ihrer Tasse. Danach murmelte sie: „Dann hoffen wir mal, dass dieser Meister weiß was er tut. Und wenn nicht ist er gefeuert. Verstanden? Richte ihm das aus." Der Mann nickte und verließ das geräumige Büro der Universitätsleitung.

Hastig eilte er die Gänge des Instituts entlang, bis er bei dem Büro von Magier Jung ankam. Ohne anzuklopfen platzte er hinein. Die laute Stimme des Meisters verstummte und er drehte sich von Jimin weg zu dem Leiter der Universität. Meister Jung atmete tief durch und fragte: „Und konnten sie den Botschafter überzeugen?"

Der Mann erhob anklagend seinen Zeigefinger und wurde rot vor Wut: „Dieses eine Mal! Wenn sie wüssten, was ich mir gerade von diesem Besserwisser anhören musste! Sie haben eine Woche Zeit um die Sache in Ordnung zu bringen. Und wenn es nicht klappt, sind sie nicht länger Lehrmeister an diesem Institut, haben sie mich verstanden? Sie regeln die Sache besser!"

Meister Jung verbeugte sich respektvoll und erwiderte: „Laut und deutlich. Vielen Dank. Wurden denn alle Leute gefunden die ich ihnen genannt habe?"

Der Leiter erklärte: „Wir haben fünf von den Übeltätern, aber eine Frau haben wir noch nicht. Es wird aber hoffentlich nur eine Frage der Zeit sein. Wir haben unsere besten Krieger auf sie angesetzt. Kommen sie dann bald für die Befragung?"

Meister Jung erklärte: „Aber natürlich. Es wird nicht lange dauern. Ich werde gewiss noch heute vorbeischauen." Der Mann verabschiedete sich und fragte sich was der blonde Krieger hier zu schaffen hatte.