Book Of Ptah [BTS EGYPTIAN MYTH AU]

Chapter 07: Wintersonnenwende

Der feine Stoff schmiegte sich sanft an Sanuras Körper. Sie hatte das Kleid gestern bei der Schneiderin abgeholt. Und Dank dem Vermessen passte es wirklich wie angemessen. Es war aus demselben sanften Stoff, aus welchem Jungkooks langer Mantel war. Der rote Stoff mit den glänzenden Stickereien gefiel Sanura. Es war hochwertig. Ihr Kleid ging bis zum Boden und war allem in allem wirklich schön geschnitten.

Nicht so eng und schwer wie die Schnürkleider der anderen Mädchen. Die Ärmel waren erst eng, waren in den Ärmeln aber weit geschnitten, was etwas Graziöses an sich hatte. Grinsend drehte Sanura sich vor dem Spiegel, sodass der Rock ihres Kleides sich in seiner vollen Pracht zeigte. Ihre Haare trug sie für den Tanz offen, bis auf zwei Strähnen, welche sich nach hinten geflochten hatte, damit sie ihr nicht immerzu ins Gesicht fielen.

Ob es auffällig sein würde, dass sie und Jungkook ähnliche Kleidung trugen? Na ja, die Leute würden höchstens denken sie hätten sich abgesprochen. Für die Eröffnung des Tanzes war das ja auch nichts Absonderliches. Es war an der Zeit zur Stadthalle zu gehen, es würde bald dämmern.

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Die Stadthalle war wie beim letzten Fest wundervoll geschmückt. Abertausende Lichter schienen die sonst so dunkle Stadt zu erhellen und das Innere der Stadthalle war prächtig geschmückt. Ja, das Fest zur Sonnenwende war jedes Mal ein großes Event. Es fand zweimal im Jahr statt. Allerlei Händler hatten ihre Geschäfte länger auf und es kamen sogar Straßenkünstler aus anderen Städten, um ihre Talente vorzuführen. Aber das Highlight war doch das viele Essen.

In der Stadthalle gab es ein Bankett für die Schüler des Instituts Solis und am Ende wurde immer getanzt. Dabei eröffneten die Sieger des diesjährigen Kiridos mit ihren Tanzpartnern den Tanz. Jeder hatte sich einen Partner ausgesucht, bis auf zwei gewisse Unruhestifter, welche durch ihren unentschiedenen Kampf beide gewonnen hatten. Sie sollten also gemeinsam tanzen. Danach würden die Studenten des Instituts sich unter das gemeine Volk mischen, um das Fest in vollen Zügen zu genießen. Das war meistens der beste Teil.

Sanura stand mit Arina vor dem Buffet und füllte sich gerade ein weiteres Stück Kuchen auf ihren Teller. „... und es ist einfach so komisch. Ich finde, wir hätten eine Chance bekommen sollen unseren Kampf zu Ende auszutragen." Beendete Sanura ihren minutenlangen Monolog. Arina zupfte sich gelangweilt an ihrem Kleid herum. Dass diese dumme Pute sich nicht mal einen Abend lang entspannen konnte! Jungkook dies, Jungkook das!

Arina zischte halblaut: „Hör mal ich habe dich und deinen Ehrgeiz lieb, aber wir sind hier auf dem Fest des Jahres. Wir sehen beide super süß aus und hier laufen jede Menge süßer Kerle herum. Kannst du also einmal über etwas anderes reden als das Kämpfen? Ich fühl mich mit dir immer wie auf einer Militärmission."

Sanura legte die Gabel auf dem feinen Porzellanteller ab und gab kleinlaut bei: „Oh, das habe ich nicht realisiert. Du hast wohl recht." Arinas Augenbrauen schossen leicht in die Höhe und sofort fühlte sie sich ein klein wenig schlecht. Sie legte ihre Hand auf Sanuras Schulter und meinte: „Das meinte ich nicht böse. Du scheinst dich nur nie irgendwie richtig entspannen zu können."

Sanura stellte ihren Teller bei Seite und nickte: „Weißt du ich denke jeden Tag am Institut Solis nur daran, wie ich mich verbessern kann. Und ich glaube, manchmal ist es wirklich ein bisschen zu viel. Und ich will meine Freunde auch nicht immer bloß damit vollquatschen. Du hast völlig recht. Also heute Abend verlier´ ich kein Wort mehr darüber, ja?"

Arinas braune Augen leuchteten auf und sie sah sich um. Grinsend flüsterte sie: „Und findest du nicht, dass die Männer unglaublich charmant in ihren Trachten aussehen? Was für eine Augenweide. Na ja, bis auf Bokori. Was er sich bei seiner Tracht gedacht hat weiß ich auch nicht." Sanura warf einen Blick zu dem Brünetten hinüber und verzog mitleidig das Gesicht. Er sah wirklich nicht so gut in seiner Tracht aus.