Book Of Ptah [BTS EGYPTIAN MYTH AU]

Chapter 16: Feuer, Wasser ... Sandsturm?

Schwitzend staksten die fünf Gefährten durch die brechende Hitze der Wüste Mo, wo weit und breit nichts in Sicht war, außer mehr goldgelber Sand. Jungkook übergoss sich nun schon zum fünften Mal mit Wasser aus dem endlosen Trinkgefäß und strich sich verzweifelt durch das Gesicht. Er hauchte: „Diese Hitze ist so brechend. Ich wünschte hier wäre irgendwo Schatten. Ich weiß die Sonne ist unsere Stärke, aber das ist zu viel!" Fäuste ballend wetterte er gen Himmel.

Yuju schnappte dem Kurzhaarigen, dessen klatschnasses Haar nun platt an seinem Kopf klebte, das Trinkgefäß aus der Hand und nahm einen großen Schluck aus diesem. Jungkook streckte sich nach diesem und hauchte: „Nein, meine Dusche!" Das Trinkgefäß wanderte an diesem Tag öfter durch die Hände der Gefährten als an jedem anderen bisherigen Tag.

Namjoon erklärte den Schülern gerade etwas über Magie. Yoongi hörte ebenfalls gespannt zu, da er den Krieger, welcher zwei Jahre unter ihm war durchaus bewunderte.

Namjoon lächelte: „Nein, Nein, also so ganz funktioniert das nicht. Es kommt ganz auf die Situation an. Zum Beispiel damals in dem Dorf bei Atons Quellen. Der Mann der erblindet ist, das war zum Beispiel nicht die Kraft meiner inneren Sonne. Ich habe die Götter gebeten mir zu helfen, denn wenn es kein Eigennutz ist, leihen sie einem oft ihre Kraft für so manchen Zauber. Ist es allerdings Eigennutz wie zum Beispiel unsere Mahlzeiten die ich bis jetzt habe erscheinen lassen, dann schwindet meine eigene Kraft. Und meine Kraft erhalte ich wiederum von der Sonne, dem großen Ra zurück. So wie an diesem sonnigen Tag. Deswegen ist es mir bange in die Unterwelt zu gehen. Dort muss ich aufpassen wofür ich meine Kraft aufbrauche. Es heißt das kein einziger Lichtstrahl in das untere Duat dringt, außer wenn Ra selbst in der Nacht dorthin reist."

Sanura nickte: „Verstehe, also ist deine innere Sonne sozusagen ein Lager für die Energie der wahren Sonne. Und diese kannst du einsetzen, bis du wieder neue Sonne tanken musst?" Namjoon nickte. Yoongi fügte hinzu: „Bei Magiern mag es offensichtlicher sein, aber dieses Prinzip gilt für alle Kinder der Sonne. Unsere Kräfte regenerieren und wachsen mit ihr. Das ist was das Institut uns jeden Tag lehrt, nicht ohne Grund."

Nun kam Sanura sich dumm vor. Ja natürlich. Das war bloß logisch. Yuju seufzte. Sie wollte zu gern die dumme Lederrüstung ausziehen, aber seitdem sie von dem Pfeil getroffen worden war, behielt sie lieber alles an. Das wollte sie nicht noch einmal riskieren. Dabei schwitzte sie so derbe. Wieso trug sie nur soviel schwarz? Das verstärkte die Hitze bloß noch. Es war zum Kotzen.

Namjoon seufzte nun ebenfalls ausgiebig. Der unebene Boden unter ihm machte diese Wanderung nun auch nicht sehr viel leichter. Bei jedem Schritt musste man aufpassen, dass man nicht abrutschte. Je nachdem wie hoch die Sanddünen waren, über welche sie wanderten stolperte die ein oder andere Person auch mal. Und siehe da Namjoon rutschte ab.

Der Krieger fing sich schnell wieder, hatte aber sein halbes Gesicht voller Sand. Sanura schlug sich die Hand vor das Gesicht und kicherte. Namjoon hob seinen Kopf und pustete ein bisschen Sand, welcher ihm penetrant an den Lippen klebte aus. Schweiß und Sand war eine ekelige Mischung.

Jungkook ging an Namjoon vorbei und grinste belustigt: „Hast du vor da liegen zu bleiben, großer Krieger?" Namjoon drückte sich vom heißen Boden ab. So langsam hatte er auch die Nase voll von der Wüste Mo. Bei Wüsten dachte er eher an ausgedorrtes und komplett flaches Land, aber die Wüste Mo war anders. Es war kein Wunder, dass es hieß man bräuchte zwei Tage zum Eingang des Duats. Die Strecke war nicht so lang, aber das ständige Auf und Ab der Sanddünen machte einem wahrlich zu schaffen!

Er schnappte sich den Fuß Jungkooks und zog diesen ebenfalls zu Boden. Er wusste, dass es kindisch war, aber Hochmut kam eben vor dem Fall. Der Kurzhaarige rollte beinahe die halbe Düne hinab und beschwerte sich: „Bruder, ist das dein ernst? Ich... pf..." Angeekelt spuckte er etwas Sand aus und wischte sich diesen auch von seinem Gesicht. Er war überall. Am liebsten hätte er den Silberhaarigen dort und sofort zu einem Duell heraus gefordert. Allerdings wusste er, dass er keine Chance hatte. Er war noch nicht auf seinem Level.