Chapter 31: Der Dämonenfürst

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Namjoon, welcher sich selbst geheilt hatte, richtete sich auf und lächelte: „Schon sehr viel besser. Ich glaube, ich hatte noch nie so viele gebrochene Knochen auf einmal.“

Yuju packte gerade ihren kleinen Notfallkasten zusammen, in welchem sich allerlei Heilkräuter und Verbände befanden. Sie hatte Yoongis kleine Platzwunde am Hinterkopf versorgt.

Jungkook und Sanura standen bereits vor dem nächsten Rätsel. Abermals las Sanura den Satz vor, welcher auf einen Stein gemeißelt stand: „Wollt ihr speisen mit den Untersten und Bedauernswertesten, oder einen Platz am Tisch der Könige?“

Vor beiden Teilen des Satzes lag ein großes Erdloch, welches in die tiefe führte. Jungkook fragte: „Einen Platz am Tisch der Könige klingt doch irgendwie nach den Totenrichtern und als ob sie uns eine Chance, auf eine Anhörung, geben würden, nicht wahr?“

Namjoon dachte angestrengt nach: „Naja, wer würde freiwillig mit den Untersten speisen. Die Untersten sind die ärgsten Dämonen.“ Jungkook klatschte in die Hände: „Also ist es entschieden?“ Er grinste breit.

Alle zuckten mit den Schultern, woraufhin Jungkook sich an die Brust fasste und meinte: „Ich opfere mich.“ Somit rutschte er als erster hinunter. Im selben Moment wollte Namjoon ihn aufhalten und griff nach seinem Arm. Jungkook zog Namjoon, aus Versehen, mit hinunter. Ein turbulentes Gerumpel und Geschrei ertönte.

Yoongi runzelte die Stirn und folgte ihnen. Am Boden angekommen seufzte Namjoon: „Wir haben einen schrecklichen Fehler gemacht. Aus menschlicher Sicht gesehen sind die Untersten die schlimmsten Dämonen, aber die Hierarchie der Unterwelt würde die obersten Dämonen als Könige bezeichnen. Also die Dämonenfürsten.“ Sie hatten sich in ihr Unglück gestürzt.

Jungkook erhob sich flink von dem warmen Boden, während seine Augen sich panisch weiteten. Sie standen inmitten einer kleinen Insel, welche von dampfendem Magma umgeben war. Drei kleine Brücken führten jeweils zur nächsten Insel und am Ende dieser lag der Ausgang.

Jungkook murmelte: „Magma? Das gefällt mir ja mal so gar nicht.“ Die Anderen erreichten nun ebenfalls die kleine Plattform. Sanura tastete den warmen Boden ab und murmelte unzufrieden: „Das ist gar nicht gut.“ Yoongi verkündete: „Hier haust ein Dämonenfürst. Und er ist voller Wut.“

Namjoon nickte: „Das wäre ich auch, wenn Osiris mich als Dämonenfürst ins Labyrinth der Elemente verbannen würde.“ Yuju murmelte: „Na, schöne Scheiße. Ich will nicht wegen eines Feuerdämons draufgehen. Zu verbrennen ist einer der schmerzhaftesten Tode. Hätten wir doch den anderen Weg genommen!“ Die Schwarzhaarige schmollte reuevoll.

Jungkook zückte seine Feuerklinge und murmelte: „Jetzt ist eh alles zu spät.“ Er deutete vor sich in Richtung Ausgang. Ein großer Tiger erhob sich aus dem Magma und fasste Fuß auf dem mittleren Weg zum Ausgang.

Eine große Ladung Magma tropfte an der Seite der Brücke zurück in die Tiefe und gab das wunderschöne Fell des Dämons frei. Nach jedem Schritt, den dieser tat, hinterließ er einen feurigen Tatzenabdruck.

Die Streifen des Tigers waren nicht schwarz, sondern glühten ebenso wie das Magma, welches am Boden der Höhle vor sich hin brodelte. Dämonen waren wahrlich faszinierend. Sie alle hatten ein einmaliges Äußeres. So wie Götter es liebten sich mit Edelsteinen und Gold zu schmücken, so zeigten Dämonen sich als absurde, surreale Wesen.

Dies war der erste Dämonenfürst, welche die Gruppe jemals zu Gesicht bekommen hatte und seine Gestalt zog sie schon beinahe in den Bann. Die glühenden Tigerstreifen wirkten beinahe schon wie kleine schimmernde Regenbögen.

Der Tiger schlich gemächlich auf die Gruppe zu. Yuju ließ sofort eine Feuerpeitsche erscheinen und verfestigte den Griff um ihre Feuerklinge. Der Dämonenfürst war zwar kein Mischwesen, aber seine Überlegenheit zeigte sich in seinem Auftritt als einfacher Tiger, welcher sich förmlich mit dem Element Feuer vermischte, ganz klar. Er war angsteinflößend.

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