Chapter 23: Innere Göttin

285 44 29
                                    

Sanura lag am Boden. Der Schmerz betäubte ihre Sinne. Das einzige was sie davon abhielt völlig aufzugeben, waren die Stalaktiten. Sie beobachtete sie ganz genau. Es hielt sie bei Sinnen. Wie kurz manche von ihnen waren. Spitz. Stumpf. Kantig. Unzählige Formen erboten sich ihren Augen.

Sie durfte nicht aufgeben. Sie tat all das für Jimin. Sie konnte nun nicht ohnmächtig werden. Er verließ sich auf sie. Er würde niemals so einfach aufgeben. Dessen war sie sich sicher. Deswegen konnte sie nun doch nicht einfach liegen bleiben. Aber was sollte sie tun?

Sie spürte eine Hand auf ihrem Arm und die Sicht auf die Stalaktiten wurde von Yujus besorgtem Gesicht abgelöst. Auf ihrer dunklen Haut glänzten Schweißperlen. Kamen diese von der Hitze des Feuers, oder doch aus Panik heraus? Panik, dass ihre Reise hier endete? Hatten sie ihre Freunde wirklich an diese schreckliche Verführerin verloren? Mussten sie alleine kämpfen?

Yuju rüttelte leicht an Sanuras Arm und murmelte: „Hey? Hörst du mich? Wir müssen irgendetwas tun. Kannst du überhaupt etwas tun? Sanura, sag doch bitte… ah… ja. Stimmt ja. Gib mir irgendein Zeichen. Scheiße…“ Was tat man in so einer Situation? Sanura konnte sich nun ja schlecht mitteilen.

Sanura streckte ihre Hand nach Yuju aus und umfasste fest ihren Arm. Natürlich wollte sie nicht aufgeben, aber Kuradelia hatte die drei Männer und ihre Kampffähigkeiten völlig unter ihrer Kontrolle. Sie war überzeugt davon, dass sie Jungkook besiegen könnte. Allerdings stand sie keine Chance gegen Namjoon, oder Yoongi. Sie waren einfach zu begabt. Mit diesen Kriegern war nicht zu spaßen. Und unter Kuradelias Zauber waren diese zu allem bereit. Wahrlich beängstigend.

Yuju betrachtete Sanuras Hand, welche sich ruckartig an ihren Unterarm geklammert hatte. Was sollten sie tun? Yuju hatte einen Kampfgeist, welcher nichts und niemanden verschonte, aber sie besaß auch genug Menschenverstand um zu sehen, dass sie in dieser Situation den Kürzeren gezogen hatten.

Vielleicht sollten sie sich zurückziehen und mit einem ausgeklügelten Plan zurück kommen? Aber wie sollte sie mit Sanura kommunizieren? Und wie könnten sie jemals gegen diese Hexe und die Krieger ankommen? Zumal man diese Höhle nur fand, wenn sie gefunden werden wollte. Das hatte dir Dämonin zuvor gesagt. Es war eine absolut aussichtslose Situation.

Yujus Antlitz begann leicht zu verschwimmen. Der Schmerz überwältigte Sanura. Yuju beobachtete wie Sanuras Augen begannen umher zu wandern. Sie fassten kein klares Ziel mehr. Es machte sie fertig ihre letzte Verbündete so zu sehen.

Zu sehen wie sich das vom Speichel verdünnte Blut langsam einen Weg an ihrem Hals entlang bahnte und eine kleine Pfütze auf dem edlen Terrazzoboden bildete. Gott sei Dank wurde es aber immer weniger Blut.

Sanuras Griff um Yujus Unterarm wurde sanfter, sodass Yuju mit ihrer anderen Hand über Sanuras Hand strich. Die Schwarzhaarige wollte ihr zeigen, dass sie nicht allein war. Sie musste hier bleiben. Sie konnte unmöglich ohnmächtig werden.

Denn dann musste Yuju alleine entscheiden wie es weiter ging und sie konnte nicht umkehren. Nicht nach all dem. Aber sich selbst ins Unglück zu stürzen, indem sie die Katzendämonin angriff, kam auch nicht in Frage. Alles was sie tun konnte war dort sitzen und Sanura anzuflehen nicht das Bewusstsein zu verlieren. Denn die Wahrheit war, dass sie absolut planlos war.

Die Blondine hörte Yujus Worte klar und deutlich, allerdings schien sich klammheimlich eine weitere Stimme dazuzutun. Zwei Frauen sprachen zu ihr. „Sanura. Sanura! Du musst stark bleiben. Es gibt nur einen Weg Kuradelia zu besiegen. Du musst stärker werden als je zuvor.“, ertönte es von der helleren Frauenstimme. Dies war nicht Yuju.

Book Of Ptah [BTS EGYPTIAN MYTH AU] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt