Die Stimmung war absolut im Keller. Eigentlich sollten sie jubeln, da sie vor dem Tor des Totengerichts angekommen waren. Aber das Verschwinden Yujus lag allen schwer auf dem Herzen. Sie war ja nicht einmal richtig tot. Ihre Seele war auf ewig zwischen Leben und Tod gefangen.
Und weil sie weiter gehen mussten, konnten sie nicht einmal richtig Abschied nehmen. Doch in Gedanken waren sie alle bei ihr. Sie war noch immer Teil des Teams und mitten unter ihnen, in ihren Erinnerungen.
Sanura schüttelte den Kopf: „Wir können doch nicht einfach gehen. Sie ist hier irgendwo. Was ist mit Abschied nehmen?“ Tränen liefen Sanuras Wangen hinunter. Namjoon beruhigte sie: „Uns läuft die Zeit davon. Denk an Jimin und Meister Jung. Wenn wir zurück am Institut sind, werden wir vernünftig Abschied von Yuju nehmen. Wir werden ihr Ehre erweisen, aber jetzt müssen wir weiter.“
Sanura presste ihre Lippen zusammen und nickte. Sie wischte sich die salzigen Tränen aus ihrem Gesicht und schwieg, während sie von Trauer überwältigt war. Es war ein trauriger Tag.
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Knöcherne Hände öffneten das Tor, für die Präsenz außerhalb. Die vielen Skelette ächzten beim Öffnen des schweren Tores. Tordienst war am schlimmsten. Dauernd kamen irgendwelche Toten durch. Das Skelett sprach zu seinem Nebenmann: „Meine Knochen sind schon ganz schwer. Ich kann es kaum erwarten, bis Schluss ist. Ich hasse Tordienst.“
Die riesigen Türen, welche fast bis zur Decke der Höhle reichten, öffneten sich nach innen. Das Wasser glitt hinein und die Freunde sausten erwartungsvoll in den langen Kanal hinein.
Dem Skelett sprangen beinahe seine non-existenten Augäpfel heraus. Es waren wahrlich lebendige Menschen und keine Toten. Sie waren zerlumpt und hatten Wunden. Das Skelett riss sich zusammen und schrie: „Schließt sofort wieder die Tore! Das sind keine Toten!“ Doch es war bereits zu spät.
An dem Kanal standen ebenfalls riesige Skelette aneinander gereiht. Sie waren bekannt als die Ewigen, dessen Blick jede Einzelheit aus dem Leben eines Toten erblickte, und an die Totenrichter weiterleitete.
Diese Skelette staunten nicht schlecht, als sie keinerlei Informationen bekamen. Eines der Skelette raunte zu seinem Nachbarn: „Ich glaube ich bin überarbeitet. Ich sehe gar nichts.“ Sein Nachbar seufzte: „Wir haben schon wieder Menschen ins Gericht gelassen. Die Götter wird das so gar nicht erfreuen. Die werden uns die Hölle heiß machen. Vielleicht werfen sie uns diesmal wirklich in den Lift der Knochen.“ Das Skelett strich sich frustriert über seinen Schädel.
Das erste Skelett lachte: „Ja, weil das ja soviel schlimmer ist, als die Arbeit hier. Wir sind doch bloß noch Knochen. Was könnten sie uns schon noch antun, dass schlimmer als die Ewigkeit hier ist?“ Beide lachten und sein Nebenmann gluckste: „Hast du auch wieder recht. Wir haben das Tor ja nicht geöffnet. Ist auch nicht unser Problem. Lass uns zur Bucht gehen und diese Verrückten kennenlernen. Wer kommt schon freiwillig hier herunter? Ich bin gespannt.“
Die riesigen Skelette stürzten alle aufgeregt in Richtung Bucht. Sie alle lachten und scherzten amüsiert, während den Skeletten, die Tordienst hatten, bereits die Knie schlotterten. Kein Mensch sollte hier hinein gelangen, außer die Toten. Nach all den Jahren hatten sie es mal wieder geschafft. Das hieß Ärger.
Die Freunde hielten sich nah beieinander und verstanden die Welt nicht mehr. Was geschah hier bloß? Jungkook rief: „Sind das die Totenrichter?“ Namjoon rief gegen den Lärm an: „Natürlich nicht. Sehen die für dich aus wie Götter?“
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Book Of Ptah [BTS EGYPTIAN MYTH AU]
FanficAm Institut Solis wird begabten Studenten das Kämpfen, Meditieren und die Lehre der alten Schriften beigebracht. Nur die fähigsten jungen Talente werden dort aufgenommen, um sich auf ihrem Fachgebiet weiterzubilden und die Kraft ihrer inneren Sonne...