Book Of Ptah [BTS EGYPTIAN MYTH AU]

Chapter 47: Apophis Beschwörung (1): Die Macht Des Dunklen Bluts

Apophis hob die bleiche Hand Jimins an und lächelte diabolisch. Fasziniert beobachtete er, wie das dunkle Blut durch die Venen des menschlichen Körpers strömte. Endlich war es soweit. Er konnte seine Kräfte im Land der Sonne einsetzen.

Allerdings musste er aufpassen den menschlichen Körper dabei nicht zu zerstören. Die menschliche Hülle war absolut fragil, verglichen zu dem Körper eines Gottes. Aber er war schon so weit gekommen, da würde er jetzt nicht versagen.

Wenn er erst einmal seinen richtigen Körper herausbeschwören würde, würde sein Ziel zum Greifen nahe sein. Dann würde er die vollkommene Verschmelzung der beiden Welten zurück zu einem großen, dunklen Nichts herbeiführen. Zurück zur Urflut, dem Ursprung aller Dinge.

Das ursprüngliche dunkle Meer des Chaos, in welchem es keine Gegensätze gab. Alles war einfach eins gewesen, bevor die Götter sich dazu entschlossen hatten den Urhügel Benben zu errichten und Ordnung in die Welt zu bringen und sie aufzuteilen in abertausende Gegensätze. Der Schöpfungsakt war absolut widerwärtig in Apophis Augen.

Er verachtete sie dafür, dass sie ihn bekämpften und die vollkommene Einheit ablehnten. Durch die von den himmlischen Göttern geschaffene Dualität von Licht und Dunkel, Gut und Böse, Götterwelt und Menschenwelt, wurde die ganze Welt zerteilt. Es war nur natürlich, dass Apophis zu dem Feind dessen wurde, was über all dieses herrschte. Der Sonnengott Ra und sein ganzer Sonnenkult sollten untergehen. Er würde sie alle wieder ins Urwasser der Dunkelheit befördern und alles zu einem machen.

Er spürte, wie er von Kriegern des Institut Solis umzingelt wurde. Als hätten sie auch nur den Hauch einer Chance. Einer der Krieger rannte wagemutig auf ihn los und griff ihn mit seiner Feuerklinge an. Sofort schlug Apophis diesen, mit einer unmenschlichen Kraft, zu Boden, wobei er sich aus versehen die Schulter ausrenkte. Dieser dämliche, menschliche Körper! Mit einem Ruck renkte der Gott die Schulter Jimins wieder ein und testete seine Beweglichkeit. Passabel. Er sah hinab auf den zitternden Körper des Kriegers.

Er hatte von Anfang an absolut keine Chance. Seine Feuerklinge war auf den matschigen Boden gefallen und Apophis holte nun kräftig mit seinem Fuß aus, um ihm den Garaus zu machen. Nach einem einzigen Tritt war dieser tot. Er war ja auch dumm genug gewesen einen Gott anzugreifen.

Grinsend hob Apophis das magische Schwert auf und erfüllte dies mit seiner dunklen Magie. Die Stunde aller auf diesem Kampffeld hatte geschlagen. Er war viel zu mächtig, als dass sie ihm auch nur irgendetwas anhaben konnten. Er genoss es Zugriff auf all jene, welche Ra dienten zu haben. Und er würde wüten.

Namjoon, welcher sich ebenfalls auf dem Kampffeld befand, schluckte verängstigt. Das war ein Albtraum. Das war schlimmer als das untere Duat. Brüllend schwang Apophis die magische Klinge und jagte einen Halbkreis förmigen Schlag durch die Luft des Felds. Mit einem lauten Knall flammte eine dunkle Rauchwolke auf, welche auf die Krieger zuflog. Namjoon duckte sich schnell, sodass die dunkle Magie ihn verfehlte.

Anderen Kriegern hingegen, welche nicht schnell genug reagiert hatten, wurden in zwei geteilt und geköpft. Blanke Panik spiegelte sich in den Augen der übrig gebliebenen Krieger wieder, als sie die Köpfe ihrer Freunde rollen sahen. Mit einem einfachen Schlag hatte Apophis gerade über dreißig Mann gleichzeitig zerteilt.

Taehyung, welcher total Fehl am Platz auf dem Kampffeld war, krabbelte zu Kalle hinüber, dessen Oberkörper von seinem Unterkörper getrennt wurden war. Nein. Nicht er! Der Braunhaarige packte seinen ehemaligen besten Freund verzweifelt am Arm und flehte: „Kalle! Kalle! Du kannst nicht tot sein. Nein. Nein.“

Tränen stiegen dem Krieger in seine entsetzten Augen. Kalle war das Leben jeder Feier und hatte jedem immer bloß den Tag versüßt. Und jetzt sollte sein Leben so schnell zu Ende sein? Taehyung presste seine bebenden Lippen aufeinander und hielt seine Tränen zurück. Er musste auf den Schmerz verzichten. Er wollte Kalle rächen. Apophis musste aufgehalten werden. Er durfte so etwas einfach nicht tun!