Chapter 34: Die Heulende Schlucht

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„Geht’s voran, oder muss ich in dieser Steinschlucht hier sterben?“, fragte Yuju welche sich seit mehreren Minuten am selben Fleck fest hielt. Ihre Hände taten inzwischen weh. Die graue, dunkle Wand, an welcher sie entlang kletterten war sehr steil und der kleine Vorsprung absolut lächerlich, an welchem die Gefährten sich entlang quetschen mussten. Zudem wehte dort ein sehr starker Wind. Inzwischen konnte man sie alle als lebensmüde einordnen.

Jungkook entgegnete: „Ja, warte, wenn Miss Salah sich bewegen würde. Ich kann nicht weiter gehen. Ich sehe nur ihren fetten, überblonden Kopf. Sanura schnauzte genervt: „Entschuldige mal, wie oft noch? Meine Hose hängt fest. Ich versuch hier einen Schritt zu tun, mit dem ich los komme und nicht in den Tod stürze, ihr Nervzecken.“

Jungkook begann nun zu lachen. Er pustete sich eine wirre Haarsträhne aus seinem Gesicht. Sein Haarband hatte er Yoongi überlassen, der das Seine beim Kampf gegen den feurigen Dämonenfürsten verloren hatte. Immerhin brauchte dieser eher ein Haarband für sein Brust langes Haar. Jungkook hielt es gut ohne aus und Dank dem starken Wind, blieb ihm sein Haar auch überwiegend aus dem Gesicht.

Namjoon folgte Yoongi und versuchte nicht hinunter zu gucken. Ihm war die Höhe nicht Geheuer. Bei den Treppen hinunter zum Labyrinth der Elemente, hatte er wenigstens noch das Gefühl halbwegs sicher zu sein, allerdings hierbei wurde ihm mulmig. Frei zu klettern war ihm unangenehm, auch wenn ein einfacher Schwebezauber ihm helfen könnte. Seine Knie schlotterten leicht.

Yoongi spürte die Präsenz mächtiger Dämonen. Und dem Element nach zu urteilen, mussten es Winddämonen sein. Sie schienen immer tiefer in die Unterwelt zu gelangen. Erst zu dem Dämonenfürsten und nun ging es noch weiter hinunter. Dieses Labyrinth war der reinste Wahnsinn. Er hatte nicht gedacht, dass es noch tiefer in die Unterwelt ging. Es wurde seinem Namen gerecht, denn es ging immer weiter hinunter. Eine Welt, unter einer Welt, unter einer weiteren Welt.

Sanura murmelte: „Wir werden alle sterben. Wie weit kann das Gericht der Toten denn noch entfernt sein?“ Namjoon, welcher nun als Erster seinen Fuß auf sicheren Untergrund setzte, seufzte: „Nicht weit entfernt. Wir sind fast da. Ich hatte schon so eine Vermutung, aber nun bin ich mir sicher. Das hier ist die Schlucht der Winddämonen, Sturmriesen um genau zu sein. Das bedeutet wir sind ganz nah dran. Es folgt das Gewässer der Sorgen und dann der Gerichtshof der Unterwelt. Oh, hier nimm meine Hand.“

Namjoon half Yoongi von dem schmalen Vorsprung herunter. Ein scharfer Luftzug schoss auf einmal auf die Truppe zu und Yoongi hielt sich krampfhaft an Namjoon fest. Der Rest presste sich eng an die Steinwand und hielt gestresst den Atem an.

Yoongi murmelte: „Der Wind hier ist wirklich unberechenbar. Diese Sturmriesen, ihre Präsenz ist unglaublich einnehmend. Wir haben nicht mehr viel Kraft übrig. Wie groß ist unsere Chance?“

Der Zopf des Weißhaarigen wehte leicht im Wind, während abermals ein lautes Heulen durch die unendlich große Schlucht drang. Er streckte seine mit hervorstehenden Adern überzogene Hand zu Sanura aus und half ihr auf den breiteren Vorsprung. Danach glitt sein Blick wieder zu Namjoon.

Dieser fummelte nachdenklich an seinem langen Zopf herum und erklärte: „Die Sturmriesen werden als äußerst mächtige Geschöpfe beschrieben. Sie sind keine Dämonenfürsten, aber sie gelten als unbesiegbar. Sie greifen einen nicht direkt an. Aber die Winde und Stürme die sie kontrollieren sind fatal für Menschen. Wir sind ihnen gleichgültig. Wenn das, was ich alles gelesen habe, stimmt, dann müssen wir bloß sicher durch ihre Stürme kommen.“

Yuju und Jungkook waren nun ebenfalls auf dem Vorsprung angekommen. Jungkook hätte sich am liebsten auf den Bauch gelegt und den Boden unter seinen Füßen geküsst. Er war so ziemlich furchtlos hatte er immer gedacht, aber die Unterwelt lehrte ihn eines Besseren. Jedes dieser Abenteuer ließ ihn die schmale Grenze zwischen Aufregung und Angst schmecken. Es war gerade so in Ordnung.

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