Chapter 45: Das Gift Der Schlange

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Die dunklen Mauern der Katakomben schienen Sanura den Weg frei zu machen. Die Blondine folgte ihnen neugierig und fand sich in der riesigen Feuerhalle Kuradelias wieder. Über ihr befanden sich die markanten Stalaktiten, welche sie damals ewig lange angestarrt hatte.

Sie hätte nicht gedacht diesen Ort noch einmal zu sehen, auch wenn es bloß ein Traum war. Aber es fühlte sich so real an, bis auf den fehlenden Geruch von Schwefel.

Sie blickte sich in der noch immer erloschenen Halle um und erblickte den Schutzgeist Bastets, wie dieser in der Mitte der dunklen Halle saß. Das leuchtende Blau des Geists erhellte die Mitte der Halle. Sanura trat auf diesen zu und hockte sich zu der Katze hinunter.

Die leuchtende Katze sprach: „Große Gefahr droht dem Institut Solis. Eine noch größere Gefahr als der chaotische Wüstengott Seth. Bleib Wachsam, die Schlange befindet sich mitten unter euch.“

Sanura schlug erschrocken die Augen auf, bei dem Klang der Sonnenhymnen, welche durch das Institut hallte. Sie rieb sich über die verschlafenen Augen und gähnte ausgiebig. Was meinte der Schutzgeist damit? Die Schlange ist im Institut? Welche Schlange? Hätte sie nicht etwas genauer sein können?

Aber Sanura musste auf Bastet hören. Immerhin hatte sie sie noch vor einigen Tagen um Schutz gebeten. Und nun so etwas? Äußerst verdächtig. Stand ihnen etwa noch ein Abenteuer bevor? Sie hatte sich doch gerade erst wieder richtig eingelebt.

Nervös richtete Sanura sich auf und begann sich für den neuen Tag fertig zu machen. Es war so ruhig am Institut. Was konnte Bastet bloß meinen? Sanura konnte den Frieden nun nicht mehr genießen. Offensichtlich musste sie der Sache auf den Grund gehen.

~~

Beim Frühstück stand sie gemeinsam mit Jungkook in der Schlange vor dem Buffet. Sie hatte ihm von ihrem Traum erzählt und rätselte nun wild herum. Gerade wisperte sie: „Was glaubst du heißt das? Dass eine Schlange unter uns ist.“ Jungkook witzelte: „Bastet meint bestimmt Meister Jung, wegen dem was er mit Yuju abgezogen hat. Das hatte schon etwas kaltblütiges.“ Jungkook schüttelte noch immer den Kopf, als er daran zurückdachte, wie Meister Jung ohne mit der Wimper zu zucken alles auf die verstorbene Schülerin abgewälzt hatte.

Sanura haute ihrem Freund auf den Arm und zischte: „Bitte, ich meine das ernst, Jungkook. Ich habe jetzt erst richtig meinen Draht zu den Göttern und dem Meditieren gefunden und ich will dem nachgehen. So etwas bekommt man ja nicht einfach so gesagt. Aber ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Das könnte absolut alles heißen.“ Nervös kaute Sanura auf ihrer Unterlippe herum.

Jungkook griff sich einen schönen, roten Apfel, dessen Schale im Licht verlockend aufblitzte, aus einer der hölzernen Schalen. Er überlegte kurz und schlug dann vor: „Wie wäre es, wenn wir heute Nachmittag einfach versuchen gemeinsam zu meditieren, hm? Vielleicht bekommst du so ja mehr Hinweise von Bastet?“

Sanuras Gesicht erhellte sich und sie zeigte mit dem Finger auf Jungkook: „Das ist wirklich eine gute Idee. Das ist ein guter Anfang. Das hilft bestimmt. Danke, dass du das gemeinsam mit mir machst.“ Sie fühlte sich nun weniger allein mit dieser gewaltigen Verantwortung. Sie wollte Bastet nicht enttäuschen.

Sanura legte ihren Kopf schief und sah verträumt hinauf in die Augen des Kurzhaarigen. Er war doch einfach zu gut. Einfach hinreißend. Sie lächelte zufrieden.

Jungkook schmunzelte geschmeichelt bei dem Blick, welchen Sanura ihm zu warf und gab ihr flüchtig einen Kuss auf die Stirn. Er hauchte: „Bei Ra, starr mich nicht so süß an. Es ist viel zu früh, um mich auf dumme Gedanken zu bringen.“ Nervös versuchte er sie nicht anzustarren.

Sanura drängelte sich an dem Schüler vorbei und hauchte diesem ins Ohr: „Es ist nie zu früh, um dich auf dumme Gedanken zu bringen.“ Sie zwinkerte ihm frech zu und ging zurück zu ihrem Platz. Als sie ihm den Rücken zudrehte grinste sie breit.

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