Book Of Ptah [BTS EGYPTIAN MYTH AU]

Chapter 18: Die Unterwelt

Völlige Dunkelheit umgab die fünf Gefährten. Sanura konnte spüren wie die Wände wärmer wurden. Was geschah nun? Völlige Stille umgab sie, bis auf ein leises, unheimliches Flüstern, welches immer lauter wurde.

Sanura runzelte die Stirn. Bildete sie sich das ein? Yoongi fragte sich, ob das Flüstern in seinem Kopf, oder von außen kam. Es wirkte nah und doch so fern. Er schüttelte leicht den Kopf.

Jungkook hauchte: „Hört ihr das?" Yuju, welche ihr Schwert tatkräftig in der Hand hielt murmelte: „Hört sich an als würde irgendetwas an der Wand kratzen." Jungkook schüttelte den Kopf: „Nein, ich glaube irgendwer spricht." Yuju versuchte genauer hinzuhören. Es wurde immer lauter.

Min Yoongi entgegnete: „Wir sind im finsteren Duat angelangt. Ich nehme so viele bedrohliche Präsenzen wahr. Aber wieso sind wir noch immer in dieser Höhle?" Min Yoongis Augen konnten nichts sehen und er hatte zu viel Angst, als dass er sein inneres Auge benutzen würde.

Auf einmal begann die Höhle um sie herum zu beben. Namjoon murmelte: „Ich glaube, ich habe darüber gelesen. Wir sind im Lift der Knochen. Unter der Erde." Der Silberhaarige tastete beunruhigt die Wände der Höhle ab. Wenn es wirklich so war, wie er gelesen hatte, wurde es gleich unschön.

Auf einmal setzte sich die Höhle in Bewegung. Es ging aufwärts. Jungkook murmelte: „Es heißt Unterwelt. Warum geht es aufwärts? Was zum Fick geschieht hier? Ich will endlich was sehen!" Der Kurzhaarige verlor bei dem Ruck kurz das Gleichgewicht und stolperte leicht gegen Yuju. Diese drückte ihn sofort gereizt von sich.

Sanura bekam leicht Panik. Sie war im verdammten Duat, konnte nichts sehen und hörte Stimmen von außen. Da konnte man schon mal die Nerven verlieren. Beängstigt legte sie eine Hand um Namjoons Oberarm und trat näher an diesen heran. Er wusste am meisten und bei ihm fühlte sie sich etwas sicherer. Aber sicher waren sie gerade absolut nicht. Immerhin war sich niemand sicher, was gerade geschah.

Der Krieger zuckte leicht zusammen und bekam beinahe die Krise, da er so auf Bedrohungen fixiert war. Erleichtert atmete er aus, als er realisierte dass es bloß die blonde Schülerin war. Er klopfte ihr beruhigend gegen die Hand, bevor sich zu der Bewegung des Lifts ein neues Geräusch dazu mischte.

Es ertönten Schreie und ein wiederholtes lautes Knacken. Laute Stimmen, welche Flüche aussprachen ertönten in einer Vielzahl. Jungkook murmelte: „Was zum Henker geschieht hier eigentlich gerade? Was sind das für Stimmen?"

Namjoon erwiderte: „Das was du hörst sind die Stimmen der Verdammten. Sie sind dazu verurteilt im Lift der Knochen zu hausen. Dort wo kein Platz für ihre Seele, oder ihren Körper ist. Wann immer jemand stirbt, oder die Unterwelt betritt geschieht es durch diesen Lift aus Stein. Das was so ohrenbetäubend laut ist, ist das Knacken der Knochen der Verdammten, welche nachgeben. Sie werden jedes Mal auf's neue zermalmt, wann immer jemand das finstere Duat betritt. Ein wahrlich abscheuliches Dasein. Und sie können nicht sterben, da sie schon tot sind. Sie erfahren den Schmerz, den sie Anderen angetan haben immer und immer wieder."

Das Stöhnen und Knacken war ohrenbetäubend und Sanura verzog angeekelt das Gesicht. Eine ekelhafte Vorstellung. Sie war froh, dass sie es nicht mitansehen musste. Was für eine abartige Strafe. Was hatten diese Leute verbrochen, dass sie ihre Ewigkeit so verbrachten?

Yuju murmelte: „Das reinste Knochen-Orchester." Jungkook bemerkte sarkastisch: „Also sind wir in einer menschlichen Fleischpresse. Entzückende Begrüßung."

Namjoon erklärte: „Wir werden gleich inmitten des finsteren Duats ausgespuckt und werden als totales Frischfleisch gelten. Wir werden vermutlich auch von niederen Dämonen angegriffen werden, aber wir dürfen uns nicht zu sehr mit dem Kampf aufhalten. Unser Ziel ist es nämlich das Labyrinth der Elemente ausfindig zu machen und zu betreten. Es wird hektisch und ich hoffe, dass wir alle Phase Eins gut überstehen. Denkt dran euch gegenseitig Deckung zu geben. Wir funktionieren als Team. Wir bewegen uns als Team. Und das Labyrinth erkennt man daran, dass die Wände bis in den Himmel hinaufragen. Sie sollen unglaublich hoch sein."