Sanuras Bewusstsein schwand. Sie hatte keine Kraft mehr gegen das Gift anzukämpfen. Sie realisierte, dass sie immer tiefer sank. So endete es also mit ihr? Vergiftet ertrinken und von Schlangendämonen zerfetzt werden? War dies ihr Ende? Deprimierend.
Am Ende hatte sie es zu nichts gebracht und würde als niemand dahinscheiden, so wie ihr Vater es damals gesagt hatte. Ihre Eltern hatten recht gehabt. Hierhin hatte ihr Egoismus sie letztendlich also geführt. Ein früher Tod als Jungfer, welche nichts vollbracht hatte.
Das was sie am meisten bereute war nicht weiter für Jimin kämpfen zu können. Sie erinnerte sich an das strahlende Lächeln ihres Cousins. Strahlend wie Ra selbst und so voller Hoffnung. Er hatte all die Jahre so hart gearbeitet und nun konnte sie ihm nicht einmal mehr dabei helfen seinen Traum zu erfüllen.
Ihren gemeinsamen Traum. Sie hatte versagt. Sie vermisste ihren Cousin von ganzem Herzen. Sie wollte nicht dahinscheiden, ohne ihn noch einmal gesehen zu haben. Doch genau das würde sie tun. Ihr Herz füllte sich mit Trauer und ihre Lungen mit Wasser. Das seichte Blau wurde Schwarz.
Jungkooks Augen vernahmen Sanuras Umrisse. Das Wasser war tief, doch am Grund des Sees konnte Jungkook ein helles Licht erkennen. Was war das? Lag dort etwa der Ausgang der Schlangengrube? Oder kamen von dort die anderen Hybriden? Jungkook war sich nicht sicher. Namjoon hatte gesagt, dass sie auf keinen Fall ins Wasser sollten. Und hier war er nun. Jung, dumm und unüberlegt.
Aber es ergab schon Sinn mit dem Ausgang. Es war nur logisch für einen Wasserdämonen den Eingang den sie bewachen sollten im Wasser zu verstecken. Energisch tauchte Jungkook weiter. Er musste schneller werden. Der Schüler steckte all seine Kraft in seine Bewegungen um Sanura zu erreichen.
Die Giftnattern waren ihm auf den Fersen. Mit jeder Bewegung stieg der Druck auf seinen Ohren. Die Angst, dass jeden Moment einer der Hybriden ihn erreichen könnte, ließ sein Herz panisch klopfen. Er konnte sich nicht umdrehen und es machte ihn wahnsinnig, nicht zu wissen, ob sie nah an ihm dran waren oder nicht. Aber dies trieb ihn nur dazu an kräftiger zu tauchen.
Er erreichte Sanura. Er griff sie beim Oberarm und tauchte tiefer. Er war überzeugt davon, dass dies der Ausgang war. Die rundliche Öffnung am Grund schimmerte hell. Und tatsächlich veränderte sich die Umgebung. Der Druck auf seinen Ohren ließ nach. Er schwamm nicht mehr abwärts, sondern aufwärts. Ein magischer Durchgang. Motiviert näherte Jungkook sich der Oberfläche. Es war wirklich der Ausgang.
Ein stechender Schmerz durchzog seinen linken Fuß, woraufhin er Sanura sofort von sich hin zur Oberfläche stieß. Der Kurzhaarige wurde von dem Dämon, welcher ihm ins Fußgelenk gebissen hatte zurück auf die andere Seite gezogen. Er war nicht schnell genug gewesen. Die Welt schien wieder Kopf zu stehen und er befand sich wieder dabei hinunterzutauchen. Er entfernte sich vom Ausgang. Doch Sanura war auf dem Weg zur Oberfläche.
Eine weitere Giftnatter näherte sich Jungkook und begann den Kurzhaarigen mit ihrer knochigen Hand zu würgen, sodass Jungkook unfreiwillig den Mund öffnete. Dabei drangen die spitzen Krallen stechend in seine Haut ein. Er begann zu strampeln. Im Wasser konnte er die Feuerklinge schlecht benutzen. Es war wirklich dumm von ihm gewesen ins Wasser zu springen. Und nun hatte er sogar Sanura zurück gelassen. Hoffentlich würde sie an die Oberfläche treiben. Immerhin hatte er sein Bestes gegeben.
Inzwischen strich Yuju seufzend ihre blutige Klinge am Gras ab, während der Kopf des riesigen Wasserdämons mit einem großen Platschen ins Wasser fiel. Sie hatten den Boss besiegen können. Namjoon und Yoongi landeten auf ihren Füßen und sahen sich um. Hinter dem Dämon befand sich der Ausgang nicht, wie sie ursprünglich vermutet hatten.
DU LIEST GERADE
Book Of Ptah [BTS EGYPTIAN MYTH AU]
FanfictionAm Institut Solis wird begabten Studenten das Kämpfen, Meditieren und die Lehre der alten Schriften beigebracht. Nur die fähigsten jungen Talente werden dort aufgenommen, um sich auf ihrem Fachgebiet weiterzubilden und die Kraft ihrer inneren Sonne...