Kapitel 6

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Ich bin nicht überrascht, als ich Eden Samstag am späten Nachmittag bei mir antanzen sehe und lasse sie dementsprechend mit Freude in mein Haus eintreten. Als sie sich leicht zur Seite dreht und damit die Sicht auf ihren großen Rucksack freigibt, muss ich lachen, denn so sieht es immer aus, wenn wir uns zusammen für irgendeinen Anlass fertig machen.

Es gibt wirklich nichts Schöneres, als sich mit Eden ready zu machen. Wir hören immer gute Musik, lachen und beraten uns gegenseitig, während wir eine Modenschau veranstalten.

Und es wird einfach nie langweilig.

Wir verbringen also wie sonst auch die ganze Zeit bis zu dem Zeitpunkt, in dem wir langsam los sollten, damit, uns herauszuputzen und ich bin in der besten Laune, als Eden und ich uns eine Stunde später zufrieden im Spiegel betrachten. Diesmal haben wir uns unsere Looks gegenseitig ausgesucht, weil wir das beim letzten Mal so abgemacht haben.

Und wie es scheint bereut es keine von uns beiden. Was Klamotten angeht, haben Eden und ich wirklich genau den selben Geschmack.

"Es ist mal wieder vollbracht", ruft Eden stolz und betrachtet mich dann von Kopf bis Fuß. "Ich habe echt die schönste beste Freundin aus der ganzen Stadt."

Ich muss lachen. "Dasselbe kann ich nur zurückgeben. Blau steht dir echt fast schon zu gut."

Eden grinst. "Ist halt nicht umsonst meine Lieblingsfarbe."

Ich schnaube lachend, doch halte inne, als mein Handy vibriert. Ein Blick genügt, um zu erkennen, dass es Noah ist.

"Komm, wir müssen langsam runter. Noah wartet draußen schon", gebe ich Eden Bescheid, bevor ich mein Handy in meine Umhängetasche stecke. Eden greift auch nach ihrer Tasche und als wir dann zusammen die Treppen runterlaufen, hätte ich durch ein plötzliches Klatschen beinahe eine Stufe verfehlt. Ich halte mich noch im letzten Moment zurück, während ich erschrocken in die Richtung sehe, aus der das Geräusch kommt.

Meine Schwester Melissa betrachtet uns vom Wohnzimmer aus und beginnt dann laut zu lachen, während sie auf mich zeigt. "Oh mein Gott Lindsey, dass war echt knapp!"

Ich funkle sie böse an und Eden ebenso, als sie keine Sekunde später mit in Melissas Lachen einsteigt. "Oh Mann nein, ich hab's verpasst! Warum verpasse ich immer alles?", nörgelt Eden doch lacht dabei, obwohl sie noch nicht einmal gesehen hat, wie ich gestolpert bin.

Blöden Kühe...

"Das ist nicht lustig!", rufe ich nur und sehe dann zurück zu meiner Schwester, nachdem ich die letzte Stufe der Treppe erfolgreich gemeistert habe und erleichtert ausatme. "Willst du etwa, dass ist sterbe?"

Melissa verdreht die Augen und lacht noch immer, was mich dazu bringt, ihr einen genervten Blick zuzuwerfen. Genau das sind die Momente, in denen ich mich dann doch ein kleinen wenig darüber freue, dass sie bald auszieht und dann nicht mehr in der Lage ist, mich immer wieder zu Tode zu erschrecken.

"Wohin gehts?", fragt Melissa dann, als sie sich zurück auf die Couch setzt. "Ihr seht echt gut aus."

Eden und ich tauschen einen stolzen Blick aus, ehe Eden antwortet: "Auf eine Party."

"Ach man, dass waren noch Zeiten...", murmelt Melissa, während sie anscheinend in Erinnerungen schwelgt. Sie lacht amüsiert. "Na dann, viel Spaß euch. Und richtet Noah liebe Grüße von mir aus."

"Machen wir." Ich werfe Melissa einen Luftkuss zu und erwidere ihr Lächeln, ehe ich dann zusammen mit Eden das Haus verlasse. Noah's Auto steht schon bereit und als Eden und ich einsteigen, erreicht mich auch schon die Vorfreude. Ich habe es echt richtig vermisst, wieder Abende zusammen mit unserer Clique zu verbringen.

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