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Hier der zweite Teil der Lesenacht ❄️

Hailey

„Wie zur Hölle ist das möglich? Ich dachte, es handelt sich hier um eine bewachte Wohngegend?" Aufgebracht fuhr ich die Officer an, welche in unserem Wohnzimmer standen.

Ewig dein, ewig mein, ewig uns... stand in großen, roten Buchstaben an der Wand und niemand konnte mir erklären, wie es dazu kommen konnte. Jemand ist in unser Haus eingebrochen und hat sich hier verewigt. Die Handwerker waren im Garten beschäftigt und hatten nichts mitbekommen.

„Wir gehen davon aus, dass es sich um dieselbe Person handelt, die versucht hat, Ihre Tochter aus dem Kindergarten zu holen", sprach einer der Officer.

„Sie meinen wohl, versucht hat, zu entführen!", donnerte ich ihm entgegen.

Die Leiterin des Kindergartens hatte mir am Telefon mitgeteilt, dass eine Frau bei ihr war. Diese gab sich als meine Assistentin aus und wollte Zoey abholen. Zum Glück hat sie schnell reagiert und das Police-Department verständigt. Unsere Tochter war heute offiziell abgemeldet und die Angestellten des Kindergartens wussten, dass neben mir nur Aiden, Mona und Tom dazu befugt waren, Zoey abzuholen.

Penelope konnte es nicht sein, denn sie war damit beschäftigt, Diana aus meiner Firma zu bekommen.
Nachdem sie von Aiden erfahren hatte, was passiert war, machte sie sich sofort auf den Weg nach Calabasas. „Ich glaube, das hängt alles zusammen."

„Darf ich fragen, wie Sie das meinen?", richtete der Officer seine Frage an Penelope.

„Diana, Aiden Mutter, kam aus heiterem Himmel in die Firma und machte einen Riesen Aufstand. Zeitgleich versucht jemand, Zoey zu entführen. Ich denke nicht, dass es Zufall ist. Es scheint eher, ein Ablenkungsmanöver gewesen zu sein", sprach sie ruhig.

„Diana hasst mich", gab ich von mir. „Sie konnte mich noch nie ausstehen. Ich sehe also keinen Sinn darin, dass sie plötzlich zu mir kommt, um zu reden."
Aufgebracht lief ich im Wohnzimmer auf und ab. Aiden war im Nebenraum und telefonierte mit jemandem. Wer dieser jemand war, wusste ich nicht.

„Sollen wir Ihre Schwiegermutter zur Fahndung ausschreiben?"

„Bitte nennen Sie sie nicht so", bat ich. „Aber ja. Suchen Sie Diana. Ich will wissen, was sie von mir wollte."

„Du solltest dich setzen." Aiden kam zu uns und verstaute sein Handy in seiner Hosentasche. „Haben Sie alles protokolliert? Die Handwerker sollen die Wand streichen. Ich möchte nicht, dass meine Familie diese Worte noch länger sehen muss."

„Die Spurensicherung konnte Fingerabdrücke finden. Ebenfalls haben wir Fotos von der Wand. Sie können es also entfernen lassen."

Aiden nickte und ging nach draußen in den Garten. Die Handwerker taten mir leid, denn vorhin bin ich ihnen gegenüber etwas laut geworden. Doch mittlerweile hatte ich mich entschuldigt und tatsächlich hatten die Männer Verständnis für meinen Ausbruch gehabt. Sie blieben freiwillig länger und wollten die Buchstaben von der Wand entfernen. Ich würde ihnen allen, nach Beendigung der Umbauarbeiten, einen Bonus zahlen. Denn sie machten tatsächlich einen hervorragenden Job. Es war nicht ihre Schuld, dass jemand versuchte, mir das Leben zur Hölle zu machen.

„Laut momentanem Ermittlungsstand ist die Person durch ein offenes Fenster in das Haus eingedrungen. Der Bauleiter meinte, dass der Raum frisch gestrichen wurde und deswegen das Fenster offen stand." Der leitende Officer las noch einmal das aktuelle Protokoll vor und ich nickte einfach ab. Ich wollte nur, dass es endlich endet.

„Brauchst du etwas? Soll ich dir etwas zu trinken holen?" Penelope war ein Engel und ich nickte ihr zu. Nach einer Weile kam sie zu mir zurück und reichte mir eine Flasche Wasser.

„Danke."

Die Officer waren noch anwesend, während der erste Arbeiter damit begann, die roten Buchstaben mit einer Drahtbürste zu bearbeiten.

„Weißt du, was er da macht?", flüsterte Penelope.

„Er raut die Farbe an, damit der Abbeizer besser wirkt. Wenn sie versuchen, die Wand zu streichen, ohne die Farbe vorher bestmöglich zu entfernen, kann es sein, dass es immer wieder durchscheint."

Sie pfiff anerkennend. „Bist du unter die Heimwerker gegangen?"

„Nein", lachte ich. „Aber ich habe sehr viele Sendungen über Hausrenovierungen gesehen."

„Das hat zur Folge, dass sie immer neue Ideen hat." Aiden kam wieder zu uns. „Dad hat eben angerufen. Sie sind gleich beim Boarding und er meldet sich, sobald sie gelandet sind."

Ich hatte vorhin eine solche Panik, dass Aiden und ich entschieden hatten, Zoey zu Mona nach Oregon zu schicken. Tom hatte sich bereit erklärt, mit ihr zu reisen und mein Baby war einfach nur glücklich, mit ihrem Grandpa in die Ferien zu fliegen. Natürlich nicht ohne Wilfried. Er musste unbedingt mit.

„Besteht die Möglichkeit, dass ihr Schwiegervater vorhaben könnte, ihre Tochter zu entführen?"

„Niemals!"

„Sind Sie sich sicher?", fragte der Officer.

„Selbst wenn. Er hätte keine Chance", gab Aiden von sich.

„Wie meinen Sie das, Mister Garver?"

„Liebling", er sah mich an. „Bitte geh jetzt nicht an die Decke."

„Was ist los?", wollte ich wissen und war bereits innerlich kurz davor erneut auszuflippen.

„Ich habe Dad nicht alleine mit Zoey zu Mona geschickt. Ein Personenschützer ist bei ihnen. Dad weiß nichts davon, der Mann ist quasi Undercover unterwegs."

„Woher hast du auf die Schnelle einen Personenschützer aufgetrieben?" Es beruhigte mich, dass er jemanden mitgeschickt hatte. „Ist er überhaupt vertrauenswürdig?"

„Er ist einer der besten. Mach dir keine Sorgen", versuchte er sich herauszureden.

„Und wo hast du diesen Mann her?", fragte ich mit Nachdruck.

„Das kann ich Ihnen beantworten." Mister Anderson betrat das Wohnzimmer. „Gemeinsam mit Officer Taylor haben wir Ihrem Mann bereits vor einiger Zeit eine Liste zukommen lassen. Eigentlich ging es dabei hauptsächlich um Ihren Schutz. Aber ich denke, er wird Ihre Tochter ebenfalls vor allen möglichen Gefahren bewahren."

„Wann wolltet ihr mir davon erzählen?" Ich sah von Mister Anderson zu Aiden und wusste instinktiv, dass das noch Licht alles war.

„Sobald Miss Jones eine Aussage getätigt hat. Doch sie schweigt noch immer. Dafür kann ich Ihnen mitteilen, dass ich weiß, wer versucht hat, Ihre Tochter zu entführen. Es gibt verschiedene Fotos von ihr, wie sie in die Nachbarschaft kam, Ihr Haus beobachtet und schlussendlich in den Kindergarten ging."

„Wirklich?" Ich war beinahe euphorisch. „Mister Anderson, Sie sind der beste!"

„Sie sollten Ihrem Mann danken. Er hat den Privatermittler engagiert und die Beobachtung veranlasst."

Nun war ich verwirrt. „Wen hast du beobachten lassen? Mich?", fragte ich Aiden.

„Nein. Ich habe Khloe beschatten lassen."

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