Hier kommt eines meiner Lieblingskapitel. Denjenigen unter euch, welche mein vorheriges Buch gelesen haben, sollte Auffallen wieso.
Viel Vergnügen beim Lesen.
❄️Hailey
„Ich bin froh, dass es dir gut geht. Trotzdem vermissen wir dich hier." Ich lief in meinem Büro auf und ab und telefonierte mit Mona. Diese war bereits seit einer Woche wieder in Portland und wir sprachen regelmäßig miteinander.
„Zoey hat in Aiden doch einen adäquaten Ersatz gefunden", lachte sie am anderen Ende der Leitung.
Tatsächlich verbrachten beide viel Zeit miteinander und er hatte sich heute den halben Tag freigenommen, um sie vom Kindergarten abzuholen. Aiden wollte heute Nachmittag mit ihr in den Zoo und sie dann später am Abend zu mir bringen.
Die Renovierungsarbeiten in meinem neuen Haus hatten begonnen und würden, nach Schätzung des Bauunternehmers, fast drei Monate in Anspruch nehmen. Ich hatte meine Vorstellungen und diese sollten perfekt umgesetzt werden.
„Du hast recht. Die beiden sind quasi eine Einheit und ich habe es recht schwer, gegen sie anzukommen."
„Wann wollt ihr es der Prinzessin denn sagen? Langsam wird es Zeit." Mona hatte recht. Wir sollten es ihr langsam sagen, doch die Situation zwischen uns ist noch immer seltsam.
„Es ist nicht so einfach zwischen uns. Es wirkt, als würden wir uns selbst im Weg stehen."
Wir stritten viel in den letzten Tagen. Es waren meist Kleinigkeiten oder belanglose Dinge. Doch diese reichten aus und wir gingen regelrecht in die Luft. Was genau das Problem zwischen uns war, wusste ich nicht. So harmonisch wir miteinander umgingen, sobald Zoey bei uns war, so sehr gingen wir uns auf der Arbeit an den Hals.
„Ich verstehe. Geht es dir sonst wieder besser?"
Ich war in den letzten Tagen angeschlagen. Mir war meist schlecht und schwindlig. Vermutlich war es der Stress, welcher mir zusetzte. „Noch nicht. Aber ich trinke fleißig meinen Tee."
„Sei ehrlich. Bist du schwanger?" Mona hielt mit ihrer Vermutung nicht hinterm Berg.
„Was? Nein! Das ist unmöglich."
„Ich meine ja nur. Ihr habt in einem Bett geschlafen und es hätte ja sein können, dass ihr nicht nur geschlafen habt."
„Zoey war bei uns."
„Aber nicht den ganzen Tag. Ihr habt bei ihr hervorragende Arbeit geleistet und es könnte ja sein, dass ihr...."
„Nein Mona. Definitiv nicht. Ich kann ihm den Seitensprung nicht verzeihen. Er meint zwar, dass er einen totalen Filmriss hatte und gibt Khloé die Schuld daran. Sie soll ihm wohl etwas untergemischt haben. Für mich klingt das wie eine faule Ausrede."
„Das ist durchaus möglich. Es gibt frei verkäufliche Medikamente, welche in Zusammenhang mit anderen Medikamenten so etwas auslösen können. Es können aber auch K.o.-Tropfen gewesen sein oder GHB."
Mit dem Hörer in der Hand drehte ich mich zu der Person um, welche sich in unsere Unterhaltung eingemischt hatte. „Mona ich muss auflegen. Wir telefonieren die Tage. Pass auf dich auf."
„Du auch auf dich und gib der Prinzessin einen Kuss."
Ich beendete das Telefonat und sah mir die Frau an, welche in meinem Büro stand. Sie war eine wahre Schönheit und ihre langen, blonden Haare strahlten regelrecht im Sonnenlicht. Sie kam mir bekannt vor und ich glaubte, sie bereits auf den Covern einiger Hochglanzmagazine gesehen zu haben.
„Es tut mir leid, dass ich mich in Ihr Gespräch eingemischt habe. Aber im Vorraum war niemand, deshalb bin ich einfach durch gelaufen. Sie haben wohl mein Klopfen nicht gehört." Sie lächelte und hielt sich eine Hand an ihren Hinterkopf. „Als ich dann noch Ihr Gespräch mitbekommen habe, konnte ich nicht anders. Ich bin quasi in der Pharmaindustrie aufgewachsen und kenne mich deshalb etwas damit aus."
Es dauerte einen Moment bis es bei mir klick machte. Sie war hier wegen des Brautkleides. Ich hatte heute einen Termin mit ihr. Ihre Erscheinung strahlte mich regelrecht an und ich konnte ihr einfach nicht böse sein.
„Kein Problem. Sie sind hier wegen des Erstgespräches. Es freut mich, dass Sie sich für uns entschieden haben. Ich bin Hailey Garver, die Geschäftsführerin von SummerStyles."
Ich lief auf sie zu und reichte ihr meine Hand, welche sie daraufhin ergriff. „Sie haben Pigmentstörungen an den Händen." Sie hielt meine Hand in ihrer und sah sie sich genauer an.
Im ersten Moment wusste ich nicht, was sie meinte und besah mir meine Hände genauer. Dann erst fiel mir auf, was sie meinte. Ein Teil meiner Haut war heller als die andere. Nicht deutlich, aber es war zu erkennen. Was war das? Ich hatte es vorher noch nicht.
„Ich habe mich noch immer nicht vorgestellt. Es tut mir leid. Liegt wohl an der Schwangerschaftsdemenz", lachte sie. „Ich bin Thalia St.James."
Nun wusste ich auch wer sie war. „Meine Tochter liebt Ihren Kater! Zoey ist ein riesiger Fan."
„Meine Kinder lieben ihn auch. Dabei war er das erste Geschenk, welches mein Zukünftiger mir gemacht hat. Nun streiten sie täglich darum, wer ihn halten, streicheln oder umhertragen darf."
„Und Sie sehen in die Röhre."
„So ungefähr", lachte sie. „Wenn es Ihnen nichts ausmacht. Ich bin Thalia. Mit diesem ganzen Gesieze kann ich nichts anfangen."
„Das ist auch nicht so mein Ding." Ich bot ihr einen Platz auf dem Sofa der Sitzlandschaft an und setzte mich ihr gegenüber. „Möchtest du etwas trinken?", bot ich ihr an, doch sie winkte mit ihrer Hand ab.
„Nein, aber Danke für das Angebot. Ich wollte eigentlich nur schnell die Erstabsprache hinter mich bringen. Für das Gespräch nächste Woche habe ich mehr Zeit eingeplant."
„Du bist schwanger. Wie weit bist du, wenn ich fragen darf?"
„In der 16. Woche. Matthew, als mein Verlobter, meinte, ich hätte nun lang genug Zeit gehabt, mich auf unserer Hochzeit zu betrinken. Die Zwillinge sind nun schon drei Jahre alt und wir haben es noch immer nicht geschafft, zu heiraten. Matthew hat die Nase voll und will es so schnell wie möglich hinter sich bringen. Selbst mein Bruder hat es geschafft, vor uns zu heiraten und das nagt sehr an seinem Ego."
„Stimmt. Es stand damals in den Zeitungen. Die Frauenwelt war am Boden zerstört." John St.James galt als der Womanizer schlechthin und plötzlich wurde er Vater und hat noch vor der Geburt seines Kindes geheiratet.
„Ja. Es war nicht einfach. Mein Neffe ist entstanden, als die beiden sich nicht sonderlich gut verstanden. Aber sie haben es geschafft und sind nun glücklicher denn je."
Wir sprachen noch einige Zeit über alles Mögliche, bis wir dazu übergingen, ihre Vorstellungen zum Brautkleid zu besprechen. Nach über einer Stunde verabschiedeten wir uns voneinander und trotz meiner Übelkeit, welche mich immer wieder überkam, versprach ich Thalia, dass am Montag die ersten Vorschläge von mir präsentiert würden.
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Someone you loved
RomanceAls Hailey vor vier Jahren ihren Mann und ihre beste Freundin auf dem Esstisch im Wohnzimmer überraschte, nahm sie sich vor nie wieder auch nur einen Fuß in diese Stadt zu setzen. Doch als ihr Vater stirbt muss sie zurückkehren und sich gezwungenerm...