7. P1

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Mit etwas Verspätung gehts weiter - und dabei musste bei mir ja gar nicht mit Frostschutz gearbeitet werden, höhöhö ;)

Aber mal im ernst, der FCB ist mein Verein, schon immer und ewig, aber gerade weil ich ein Fan bin, muss ich mich auch kritisch mit ihm auseinandersetzen. Und dass da in Zeiten einer weltweiten Pandemie nicht nur die Bundesliga mit ihren unzureichenden Hygienekonzepten und andauernden Tests für alle Spieler weitergeht, sondern nun auch noch so etwas unfassbar unbedeutendes wie die Club-WM in einem Staat, der die Menschenrechte mit Füßen tritt, abgehalten werden muss, nur um auch die letzten Sponsorengelder noch abzugreifen - das ist ein Unding. 

Aber gut, jetzt sitzt die Belegschaft in Doha. Wir kleinen Lichter halten uns dagegen brav an alle Auflagen und verdienen leider keine Millionen damit. Anyways, genießt das neue Kapitel :)

<3

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„I've had the rest of you - Now I want the best of you - I don't care if that's not fair - 'Cause I want it all - Or nothing at all"

O-Town – All or nothing


Das P1! Es war schon ein paar Wochen her, seit ich das letzte Mal hier gewesen war, aber mit einer Freundin wie Maike und einem Freund wie Max war es absolut keine Frage, welcher Münchner Laden unser Stammclub war. Unser Taxi kam gleichzeitig mit dem von Jérôme Boateng an, und da der Verteidiger und Max schon auf der Wiesn ihre gemeinsame Leidenschaft für Sonnenbrillen entdeckt hatten, war es für uns kein Problem, direkt in den VIP-Bereich zu kommen.

„Ich brauch Champagner!", stöhnte Maike, sobald wir unsere Jacken abgegeben hatten und weg war sie, um die Grundversorgung des Abends zu sichern.

Ich dagegen suchte erst mal nach Manuel, was natürlich in dem nicht besonders gut beleuchteten und noch dazu überfüllten Club keine sonderlich leichte Aufgabe war. Dann legte sich ein männlicher Arm um meine Schultern.

„Laura, altes Haus! Komm mit an unseren Tisch!"

Leon Goretzka führte mich zielsicher an einen der reservierten Tische, an dem schon einige andere um die Getränkekübel mit Wodka und Co. saßen, allerdings schien niemand wirklich zu trinken. Egal, blieb mehr für mich, und ich hatte also schon mal einen festen Platz bei der Mannschaft. Ich fiel auf den Stuhl neben einem Mann mit Afro, den ich noch nicht kannte.

„Leroy", stellte er sich vor.

„Laura", gab ich zurück und entdeckte dann Joshuas Freundin Lina mir gegenüber hinter einem der riesigen Kübel voller Eis.

„Hey Laura! Super, dass du da bist! Das ist Lisa, die Frau vom Thomas, und dahinten sitzen Mathea, Leons Freundin, und Shalimar, die gehört zu David. Und wir sind dankbar über jede weibliche Unterstützung!", grinste sie und hob ihr Glas.

Mein Gott, waren die hier alle so freundlich? Ich nickte dankbar, bestellte Moscow Mule und hielt wieder einmal Ausschau nach Manuel, allerdings nach wie vor erfolglos. Stattdessen sah ich einen winkenden Niklas. Ich winkte lahm zurück, aber bevor er auf die Idee kommen konnte, sich wieder zu mir zu setzen, verschwand ich auf die Toilette. Lina kam mir nach. Ich frischte gerade mein Lipgloss auf, als sie am Waschbecken neben mich trat.

„Na, wie war das erste Fußballspiel deines Lebens?", fragte sie, während sie sich die Hände wusch.

Ich zuckte die Schultern und zupfte an meinen Locken.

„Naja, so ganz bin ich noch nicht dahinter gestiegen, warum man nicht einfach jedem einen Ball gibt. Aber ich glaube, an die Partys danach kann ich mich gewöhnen."

Stuck on you (Manuel Neuer)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt