30. Kindergarten im Hallenbad

2.3K 99 22
                                    

Long time no see ;)

Entschuldigt, aber ich habe mir eure Rückmeldung natürlich zu Herzen genommen und dementsprechend werden die kommenden Kapitel länger werden, als davor. Ihr habt ja Recht, immer eine Woche auf ein neues Kapitel warten, nur, damit nach maximal 2 DIN A4 Seiten Schluss ist - das geht nicht.

Das nächste Kapitel kommt dann wieder, wie üblich, am Samstag. Danke für eure Geduld :)

<3

_______________________________

„I'm in over my head - You got under my skin - I got no strength at all - In the state that I'm in - And my knees are weak - And my mouth can't speak - Fell to far this time - Baby I'm too lost in you"

Sugababes – Too lost in you


„Kommst du mit?"

Niklas hing am anderen Ende der Leitung und versuchte seit zehn Minuten, mich dazu zu überreden, mit ins Hallenbad zu kommen.

„Ach komm, schwimmen, ich weiß nicht..."

Es war drei Tage nachdem meine Küche einen neuen Anstrich bekommen hatte, und seitdem hatte Niklas sich nicht mehr gemeldet. Ich hatte gedacht, er wäre wirklich sauer und war mit entsprechend schlechtem Gewissen unterwegs gewesen. Bis jetzt.

„Gib dir einen Ruck. In einer halben Stunden stehe ich vor deiner Tür."

Dann hatte er aufgelegt. Sowas! Ärgerlich starrte ich mein Telefon an und beschloss dann, kein Spielverderber zu sein und packte meine Tasche. Es war natürlich schön, dass Niklas scheinbar doch noch mit mir zu tun haben wollte, aber ich war nun wirklich kein Hallenbad-Fan. Mit etwas Glück waren um diese Uhrzeit wenigstens keine Schulklassen vor Ort.

35 Minuten später klingelte es an meiner Wohnungstür. Ich öffnete. Vor mir stand Niklas und betrachtete mich mit schiefgelegtem Kopf, grinsend. Ich sagte nichts. War er doch noch angefressen? Wollte er unser unsägliches Gespräch noch einmal thematisieren? Waren grantige Kommentare zu erwarten?

„Kommst du?", fragte er aber nur und hob die Brauen.

Ich griff nach meiner Tasche und schloss hinter mir ab. Dann drehte ich mich um, um ihm die Treppe hinunter zu folgen, und stieß frontal mit ihm zusammen, weil er sich noch keinen Zentimeter bewegt hatte.

„Nicht so stürmisch, ich weiß ja, dass dus nicht erwarten kannst, aber du musst nicht übertreiben!", lachte er, ließ mich aber nicht los.

„Kann ja keiner ahnen, dass du hier Wurzeln schlagen willst.", muffelte ich zurück und sah dann zu ihm hoch.

Einen Moment verharrten wir so, dicht beieinander stehend. Ich konnte sein Aftershave riechen, und für einen Moment – einen klitzekleinen Moment – stellte ich mir vor, dass es Manu wäre, der da seine Hände auf meinen Schultern hatte. Aber auch von dem hatte ich seit Tagen nichts gehört. Niklas rührte sich nicht. Dann löste ich mich sanft aus seiner halben Umarmung.

„Warum hast du dich nicht bei mir gemeldet?", fragte ich, um den etwas unangenehmen Moment zu überspielen. Niklas sah auf, er schien gerade aus tiefen Gedanken zu erwachen.

„Ähm...was?" Ich rollte mit den Augen und drängte mich an ihm vorbei zur Treppe. „Tut mir leid, ich war beschäftigt, und irgendwie...naja. Es war schon komisch, endlich zu wissen, warum du es mit mir partout nicht versuchen wolltest."

„Achja?", fragte ich misstrauisch und sah zu, wie er meine Tasche in seinem Auto verstaute.

„Naja, es hat schon irgendwo an meinem Ego gekratzt, das Ganze. Aber wenn du in Wirklichkeit in Manu ver... also, wenn du ihn magst, dann kann ich natürlich lange warten."

Stuck on you (Manuel Neuer)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt