55. Ergiebige Gespräche

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Da werden wir doch noch Meister, und ich vergesse, ein neues Kapitel hochzuladen!

Forgive me, ich war das komplette Pfingstwochenende so wenig wie möglich am Handy :) Dementsprechend: Meisterschaft yaaay, aber im Hintergrund läuft ja mal wieder der Laden nicht so rund beim FCB. Naja.

Wenigstens hier lösen sich langsam manche Knoten ;)

<3 

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„I never thought I'd feel the way I'm feeling lately - When everything you seem to do just drives me crazy - Every waking day you take my breath away - With every word you say you take my breath away"

Emma Bunton – Take my breath away


Es war fünf Minuten nach sieben. Ich hatte pünktlich vor Manuels Haus gestanden – und brachte es nun nicht fertig, auf die Klingel zu drücken. Ich biss mir den Lippenstift von den Lippen und bemerkte zu meiner Verärgerung, dass ich hektische rote Flecken im Gesicht bekam. Wenn ich viel Glück hatte, würde Manuel das auf die Kälte schieben. Schließlich streckte ich einfach ganz schnell die Hand aus, presste sie auf den Klingelknopf und zog sie eben so hektisch zurück, als hätte ich mich verbrannt.

„Moment!", hörte ich Manuel rufen – und sah verdutzt auf.

Er klang ziemlich hektisch, so durch die geschlossene Tür. Was machte er da drinnen? Dass er nicht alles im Griff zu haben schien, machte es mir ein bisschen leichter. Doch gerade, als ich meine Atemfrequenz langsam von 80 Zügen pro Minute auf 79 reguliert hatte, wurde die Tür auch schon aufgerissen – und vor mir stand Manuel, schief gewickelt in eine Küchenschürze und mit einem ziemlich hilflosen Gesichtsausdruck.

„Ähm...", machte ich verwirrt.

„Du bist also tatsächlich gekommen!", sagte er und klang dabei sogar etwas erleichtert.

„Hab ich doch gesagt!", erwiderte ich gereizt. Es war definitiv einfacher, wütend auf ihn zu sein. Dann hatte ich kein schlechtes Gewissen mehr. Ich trat ein und Manuel nahm mir die Jacke ab. Dann stand ich mit verschränkten Armen in seinem Flur. „Und jetzt?", fragte ich, und schnupperte. Es roch ziemlich...sagen wir, eigenartig. Dann ging mir ein Licht auf. „Sag mal, hast du gekocht?", fragte ich misstrauisch und überrascht zu gleich. Ich vergaß meinen Ärger und tappte neugierig in die Küche. Der seltsame Geruch wurde stärker.

„Also, ich...ich habe es versucht.", sagte Manuel und machte einen kläglichen Versuch, den Geruch einzudämmen, indem er den Deckel auf einen Topf drückte.

„Für mich?", fragte ich immer noch maßlos überrascht.

„Naja...ja."

Ich sah Manuel zum ersten Mal in den letzten Tagen direkt an. Er sah ziemlich betreten aus.

Oh nein. Er hatte also gekocht, um mir bei einem schönen Essen in entspannter Stimmung sanft klar zu machen, dass das mit uns zweien nie etwas werden würde. Freunde bleiben, viel zu gern für eine Beziehung und deren Probleme zu haben, bla bla bla. Geschockt ließ ich mich auf einen der Küchenstühle fallen. Ich hatte es ja gewusst. Ich hatte die Schlachtbank ausgelassen und war gleich weiter in die Hölle gezogen.

„Was gibt's denn?", fragte ich also mit brüchiger Stimme, um überhaupt irgendwas zu sagen.

„Ähm...also, ich hatte eigentlich gedacht, Spaghetti mit Tomatensauce, aber irgendwie...also..."

Stuck on you (Manuel Neuer)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt