42. Mit Rollstuhl und Krücken

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Upsi!

Einen Tag zu spät...naja, dafür kommt auch direkt ein neues Leon-Kapitel ;) Und im Gegensatz zu Laura ist Manu ja schon wieder praktisch fit wie ein Turnschuh!

<3

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„These are the days - When all that i can do is dream - But i don't wanna spend forever - Living in the in between - I'm stuck here in a place without love - And i just can′t let it stay this way - But for now i′m gonna have to face it - These are the days"

O-Town – These are the days


„Ich brauch keinen Rollstuhl!", sagte ich einigermaßen panisch. Wie peinlich war das denn!

Doch Manuel drückte mich mit sanfter Gewalt in das blöde Gefährt und so wurde ich mit sauertöpfischer Miene in ein schick eingerichtetes Behandlungszimmer gerollt. Manuel folgte mir natürlich auf dem Fuß. Oder Reifen, je nachdem.

„Der Doktor kommt gleich.", sagte die Empfangsdame und verschwand wieder. Manuel schien sich hier auszukennen und setzte sich auf einen Lehnstuhl.

„Tut mir leid, dass du wegen mir deinen Samstagabend in einer Arztpraxis verbringen musst.", murmelte ich schließlich in die Stille. Konnte mit ihm nicht einmal etwas glatt gehen? Manuel drehte sich zu mir um und lächelte.

„Mensch Laura, das hatten wir doch schon. Außerdem habe ich kein Problem damit, meine Abende mit dir zu verbringen, das müsstest du doch langsam gemerkt haben."

Ich wurde natürlich sofort rot und war Dr. Müller-Wohlfahrt deshalb ziemlich dankbar, als er im selben Moment in das Zimmer gerauscht kam. Sein halblanges, graues Haar wehte unternehmungslustig hinter ihm her und er sah aus, als könnte er sich nichts Schöneres vorstellen, als an einem Samstagabend verstauchte Knöchel zu untersuchen.

„Manuel, schön, dich mal wieder zu sehen! Und wen haben wir hier?"

Manuel stellte mich vor und beschrieb die Sachlage. Der Doktor hörte aufmerksam zu und ich zog schon mal Schuh und Strumpf aus. Ein Glück, dass ich erst letzte Woche von Maike zur Pediküre gezerrt worden war. Ich wurde auf eine Liege verfrachtet und der Doktor begann, meinen mittlerweile ziemlich unförmigen Knöchel zu untersuchen. Fachmännisch bog er meinen Fuß mal in diese, mal in jene Richtung, drückte hier und da und sagte dann:

„Gebrochen ist nichts, gerissen auch nicht – oder haben Sie einen Knall gehört? In etwa, wie ein brechender Ast? - Ich vermute allerdings eine starke Bänderdehnung. Ich mache Ihnen einen Stützverband, junge Frau, und dann: Absolute Ruhe! Keine Belastung. In zwei Wochen kommen Sie wieder vorbei und ich untersuche den Fuß nochmal. Benötigen sie eine Krankmeldung?"

Ich nickte unglücklich. Zwei Wochen?! Der Doktor schüttelte uns beiden zum Abschied die Hand, dann erschien eine junge Arzthelferin und wickelte einen gefühlten Kilometer Verband um meinen Fuß, bevor sie eine Stützschiene mit Klettverschlüssen darüber stülpte. Unglücklich starrte ich auf meinen Klump-Knöchel.

„Schau mal, wie das aussieht!", jammerte ich, als ich vorsichtig versuchte, die Socke wieder anzog. Aussichtslos. Manuel lachte.

„Halb so wild, Laura. Zwei Wochen sind schnell rum. Ich hab mir mal den Mittelfußknochen gebrochen, das hat viel länger gedauert."

Seufzend packte ich Socke und Schuh in meine Handtasche, die brauchte ich jetzt offensichtlich länger nicht mehr. In dem Moment kam die Arzthelferin wieder und reichte mir zwei Krücken. Na super.

Als wir wieder im Wagen saßen seufzte ich.

„Dann muss ich wohl Lina anrufen und für morgen absagen. Mit dem Fuß kann ich kein Auto fahren."

Stuck on you (Manuel Neuer)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt