Kapitel 40

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Lilia's POV.

„Lewis, darf ich reinkommen?", fragte seine Mom.

...

„Ja.", rief er.

Sekunden später stand sie in Lewis' Zimmer, und setzte sich dann auf seinen Schreibtischstuhl. Lewis sah sie etwas misstrauisch an, da ihr irgendetwas auf dem Herzen lag. Ich rappelte mich etwas auf und setzte mich an die Bettkante, ich wollte nicht unhöflich sein.

„Es tut mir Leid, dass der Tag so gelaufen ist.", ergriff Beatrix das Wort, nachdem sie sich nochmal kurz gesammelt hatte.

„Lewis hat es dir erzählt, stimmt's?", fragte sie, als keiner etwas sagte. Zaghaft nickte ich und erkannte sofort den Schmerz in ihren Augen. Das eigene Kind zu verlieren, muss wirklich schwer sein. Ich hoffe, dass mir das nie passieren wird.

„Mein herzliches Beileid. Ich, hätte ich davon gewusst, dann wäre ich wahrscheinlich garnicht erst gekommen. Ich wollte Ihnen keine Umstände machen.", antwortete ich wenig später, mir tat diese Familie so leid, was sie schon alles durchmachen mussten, ist übermenschlich.

„Liebes, zuerst kannst du mich duzen. Zweitens hast du uns keine Umstände bereitet, du bist an nichts Schuld. Es ist nicht oft, dass wir über Kiara reden oder sie erwähnen. Es war eine so schwere Zeit, ich kann manchmal noch immer nicht glauben, dass mein geliebtes Mädchen tot ist. Sie war solch ein Engel.", den letzten Teil des Satzes schluchzte sie. Einen geliebten Menschen zu verlieren, muss der schlimmste Schmerz auf Erden sein. Sofort sprang Lewis auf und nahm seine Mom in den Arm, ein herzzerreißendes Bild, selbst ich fing an zu weinen, weil ich wusste, was die beiden alles durchgemacht hatten.

Natürlich bemerkte Beatrix sofort, dass ich ebenfalls weinte. Sie wischte sich schnell die Tränen weg und löste sich von Lewis, um sich neben mich setzen zu können. Sie schloss mich in eine zarte Umarmung und beruhigte mich damit wieder.

„Meine Hormone sind in letzter Zeit kaum auszuhalten, ich muss immer so schnell weinen. Das ist mir jetzt etwas unangenehm.", gab ich peinlich berührt von mir.

„Ach das muss dir doch nicht peinlich sein, als ich damals schwanger war, habe ich mindestens zwei mal am Tag geheult, egal ob es was schönes oder trauriges war.", ermunterte sie mich und lächelte herzlich.

„Wenn wir schon bei diesem Thema sind, wie weit bist du denn schon?", fragte sie neugierig. Ich freute mich, endlich mit einer neuen Person über meine Schwangerschaft reden zu können, sowas tut manchmal echt gut.

„Ich bin schon in der 12. Woche.", meinte ich und weckte damit die Vorfreude in mir.

„Und da hast du noch so einen flachen Bauch? Als ich mit den beiden schwanger war hatte ich zu dieser Zeit schon eine deutlich sichtbare Kugel.", lachte sie und wirkte ein wenig überrascht, zeigte dabei aber noch auf Lewis.

„So flach ist der auch nicht mehr.", entgegnete ich ihr, worauf hin Lewis, der neben mir saß, schützend seine Hand darüber legte und ich lehnte meinen Kopf an seine Schulter. Ich liebte seine Aufmerksamkeit und seine kleinen Gesten, sie gaben mir ein wirklich sehr starkes Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit.

„Da hat sich mein Sohn, aber ein wirklich wundervolles und nettes Mädchen ausgesucht.", schmunzelte sie, als sie sah, wie harmonisch wir miteinander umgingen. Lächelnd bedankte ich mich bei Beatrix für die lieben Worte.

„Warum ich eigentlich hier bin, ist, weil ich dich fragen will, ob du nicht über Nacht hierbleiben möchtest? Wir könnte alle zusammen zu Abend essen, wenn das nicht zu aufdringlich ist.", fragte sie etwas nervös, denn sie wollte anscheinend nichts falsch machen.

Night changes? - Dean & LiliaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt