Lilia's POV.
Von überall, wirklich überall kamen irgendwelche Sprüche, ich kämpfte permanent gegen meine Tränen an, wusste aber, dass es nicht mehr lange dauern würde und ich würde weinend in irgendeiner Ecke zusammenbrechen. Was mich hingegen immer wieder etwas aufmunterte, war, dass auch ein paar auf mich zu kamen und mir alles Glück der Welt wünschten. Ein kleiner Lichtblick an diesem rabenschwarzen Tag.
„Lil kommst du?", fragte Ava, anscheinend war ich so in Gedanken versunken, dass ich das Pausenklingeln überhört hatte, denn er waren nur noch wir beide und unsere Geschichtslehrerin im Raum.
„Hab ich das Klingeln verpasst?", fragte ich etwas neben der Bahn.
„Nein, aber wir dürfen 10 Minuten eher gehen.", meinte Ava. Ich hatte es wirklich nicht mitbekommen.
„Ich war wohl nicht ganz da.", entgegnete ich ihr.
„Das ist doch nicht schlimm, das kann jedem mal passieren.", antwortete sie aufmunternd, nach ein paar weiteren Sekunden stand ich schließlich auf und wollte meine Sachen einpacken, doch mir fiel mein Buch einfach aus den Händen und landete krachend auf den Boden. Dieser Tag ist zum kotzen, fluchend wollte ich mich bücken, aber Ava hielt mich davon ab, verwirrt sah ich zu ihr.
„Lass das mal lieber mich machen, nicht das du mir mal wieder hinfällst, du bist nicht ganz bei der Sache heute.", sagte sie daraufhin und hob das Buch auf, vermutlich hatte sie recht, aber ich fühlte mich heute von allen extrem überbehandelt. Ich bin kein kleines Kind mehr, ich bin ein sechzehnjähriges schwangeres Mädchen, kein Baby, die sind in meinem Bauch. Kein Grund also, mich so zu behandeln.
„Warum müsst ihr mich heute alle so wie ein kleines Kind behandeln,verdammt mir geht es gut.", rief ich sie nun angepisst, die wissen alle ganz genau, wie sehr ich sowas hasse. Ich packte dabei meine restlichen Sachen ein und wollte eigentlich nur noch verschwinden, zu mal auch noch unsere Lehrerin im Raum war. Bevor Ava mir antworten konnte, zog ich sie aus dem Raum raus und fing an in Richtung meines Spindes zu laufen.
„Wir wollen dir doch bloß helfen, sei doch bitte einmal ehrlich zu dir selbst. Dir geht es nicht gut, dich nimmt die ganze Situation extrem mit und macht dich kaputt. Gebe es einfach zu und lass dir von uns helfen.", kam es nun von Ava, die mich versuchte, am Ärmel festzuhalten und mich zum Stehen zu bringen.
„Na schön, mir geht es scheiße. War es das, was du hören wollest?", schrie ich schon fast. Ich wusste, dass sie recht hat, aber verdammt ich will nicht wie ein kleines Kind behandelt werden.
„Nein, also ja doch schon, aber du musst uns oder wenigstens mir sagen, warum es dir scheiße geht.", sie versuchte irgendwie an mich ranzukommen, aber ich blockte ab. Ich wollte nicht die sein, die jetzt gerade war, aber die Schwangerschaft machte das Ganze nochmal schwerer und raubte mir meine letzte Kraft. Was würde es bringen, mit Ava jetzt zu reden? Es würde sich trotzdem nichts an der Situation ändern, ich würde trotzdem weiter fertig gemacht werden.
„Siehst du Lil, du machst komplett dicht. Komm aus dir heraus und sag mir was dir gerade durch den Kopf geht. Verdammt ich bin deine beste Freundin und nicht mal mir sagst du, was in dir vorgeht, das verletzt mich. Ich will dich helfen, aber langsam weiß ich nicht mehr wie.", flehte Ava hilflos. Ich konnte ihr dabei nicht mal in's Gesicht sehen, so schuldig fühlte ich mich. Ich hatte sie nicht verdient.
Kurz darauf lief die erste Träne meine Wangen hinunter, dann eine zweite und dritte, bis ich schlussendlich ganz in Tränen ausbrach und schluchzend in Ava's Arme fiel. Doch genau in diesem Moment klingelte es zur Pause und der Gang fühlte sich mit Schüler, das interessierte mich aber herzlich wenig. Das Einzige was mich jetzt interessierte, war, dass Ava noch bei mir war, denn eins steht fest, ich hatte sie nicht verdient. Nicht mal in meinen Träumen.
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Night changes? - Dean & Lilia
Roman pour AdolescentsDean Lewis Scott, ein beliebter Badboy, und Lilia Smith, ein hübsches kluges Mädchen, landen betrunken auf einer Party zusammen im Bett. ... Die beiden wollen den Abend so schnell wie möglich vergessen. Doch gerade als dies für beide möglich erschei...