Kapitel 29

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Lilia's POV.

*4 Wochen später, 27.1, Montag*

Gerade rüttelte Mom an mir und riss mich somit aus meinem Traum, einen Traum den ich mittlerweile seit vier Wochen träumte.

Jede Nacht das Selbe.

Jede Nacht ruft mein Gehirn die Silvester Nacht zurück in mein Gedächtnis.

Jede Nacht sehe ich das Bild von Lewis und Kim.

Jeden Morgen wache ich weinend auf.

Jeden Tag brach er mir auf's neue das Herz.

„Alles ist gut mein Schatz.", versuchte mich Mom zu beruhigen, wie jeden Morgen.

Ich antwortete nichts, ich weinte. Sofort nahm sie mich in ihre Arme und beruhigte mich somit langsam.

„Hier mein Schatz, bitte iss was.", sie stellte ein Tablett neben mich auf mein Bett, doch ich schüttelte nur meinen Kopf.

„Ich habe Hunger, aber ich kotze alles sofort wieder aus.", flüsterte ich, denn ich bekam einfach nichts mehr runter.

„Lilia, aber du musst essen. Du hast schon fast 4 kg verloren, das ist nicht gut für dich. Du isst für drei. Nimm es dir zu Herzen, du willst doch nicht, das irgendetwas passiert oder?", hielt sie mir eine Standpauke, aber was sollte ich tun? Ich bekam keinen Bissen mehr runter. Ich weiß, dass ich dünner geworden bin. Klar ich sollte in der Schwangerschaft eher zu nehmen anstatt abzunehmen, meine Frauenärztin ermahnte mich bei meinem letzten Kontrolltermin vor zwei Wochen auch schon. Sie erklärte mir, was alles passieren könnte. Die Vorstellung allein, das ich die Babys verlieren könnte, bringt mich um. Aber dennoch bin ich auch nur ein Mensch, ein verdammt gebrochener Mensch und darin ist allein Lewis Schuld. Er ist Schuld wenn mir oder den Babys etwas passiert.

„Mom ich versuche es, aber auch wenn ich esse, ist es spätestens 30 Minuten später wieder draußen.", sagte ich verzweifelt.

„Ich weiß mein Schatz, versuch es wenigstens.", sie gab mir noch einen Kuss auf die Stirn und ging aus dem Raum.

Ich sah auf die Uhr und merkte, dass ich noch 45 Minuten Zeit hatte, bis ich los zur Schule musste.

Wo ich ihn sehen würde.

Jeden Tag haftet seinen Blick auf mir, der von Tag zu Tag immer beunruhigender wird.

Die ersten zwei Wochen hat mich Mom krank schreiben lassen, ich glaube, ich hätte es nicht annähernd ausgehalten, Lewis ständig zu begegnen.

So lag ich also die beiden Wochen in meinem Zimmer und weinte, ich verließ es nur, wenn ich duschen, kotzen oder pinkeln musste. Ich weinte den ganzen Tag, auch als keine Tränen mehr kamen, weinte ich stumm weiter. Ich war gebrochen, ein totales Wrack.

Ava kam ein paar mal vorbei, sie half mir wirklich sehr. Danke das es dich gibt Ava, ohne dich hätte ich das nicht geschafft.

Das erste Mal ging ich wieder raus am 13. Januar, ein Montag vor genau zwei Wochen.

Ich hatte Vormittag einen Frauenarzt Termin, weshalb ich auch diesen Tag noch von der Schule befreit war.

*Flashback*

„Guten Tag Miss Smith.", begrüßte mich Miss Brown, ich tat es ihr gleich. Mom begleitete mich, aber blieb im Wartezimmer, ich wollte heute allein hinein.

„Sie können sich schonmal auf die Waage stellen, damit ich ihr Gewicht überprüfen kann.", meinte sie. In meinen Augen blitzte Angst auf.

Night changes? - Dean & LiliaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt