Kapitel 65

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Lilia's POV.

*Osterferien, Dienstag 14.4*

Mittlerweile waren endlich die lang ersehnten Osterferien, welche wir nun in vollen Zügen in unserem Ferienhaus genießen konnten.

Die letzten beiden Wochen waren wirklich wunderschön. Erst hatten wir meinen Geburtstag gefeiert, der mit Abstand der Beste in meinem Leben war und dann hatten wir zwei Tage später schon Ava's Geburtstag gefeiert. Aber nicht nur diese Tage, machten die letzte Zeit besonders, nein es gab so viel mehr schöne Momente.

Ich fand es schon echt verrückt, dass Mom und Charlie zur selben Zeit schwanger geworden sind und nun auch ihre Töchter beste Freunde geworden sind. Das war der größte Zufall der Welt.

Aber mittlerweile konnte ich mir ein Leben ohne Ava nicht mehr vorstellen. Sie bedeutete mir zu viel und war eine sehr wichtige Person für mich.

Und dennoch musste ich sagen, dass die Zeit förmlich gerannt ist und es sich nicht anfühlt, als wären es zwei Wochen gewesen. Nein mir kam es vor, als wäre es vielleicht gerade einmal zwei Tage, aber niemals Wochen gewesen. 

Genau das machte mir Angst. Ich hatte Angst, dass ich vergesse zu leben oder zu genießen und mir stattdessen über alles den Kopf zerbrach, es fühlte sich alles total falsch an, doch ich wusste nicht, wie ich diese Gedanken loswerden sollte.

Ich muss einfach anfangen, jede einzelne Sekunde zu lieben und mich selbst lieben, so wie ich bin. Ob mit Babybauch oder ohne, ich würde immer ich selbst bleiben. Daran ändern zwei kleine Babys doch eigentlich noch nicht viel.

„An was denkst du gerade?", kam es von Lewis, der gerade dabei war, mich von hinten zu umarmen und über meinen mittlerweile riesigen Bauch zu streicheln, wie groß sollte der noch werden.

„Daran, wie schnell die Zeit vergeht.", antwortete ich ihm lächelnd, war aber gleichzeitig auch etwas wehmütig, denn ich hatte Angst, die Schwangerschaft oder meine Jugend nicht richtig genossen zu haben.

„Ich verstehe, was du meinst, aber uns bleibt noch Zeit und wir werden noch so viele schöne Dinge erleben.", versuchte er mich aufzumuntern.

„Ich weiß, ich habe nur Angst, etwas falsch zu machen und es dann zu bereuen.", schoss es wie von selbst aus mir heraus, aber was sollte ich machen, es war die Wahrheit.

Normalerweise machte man sich als 17-jährige über die Zukunft noch nicht wirklich Gedanken. Auch ich hatte erst jetzt gemerkt, was wirklich alles dazu gehörte.

Du brauchst nicht nur einen Job, nein du brauchst so viel mehr. Ich weiß bis heute nicht, wie ich Schule und Kinder unter einen Hut bringen soll, ich habe einfach nur verdammt große Angst zu Versagen und am Ende mit nichts da zu stehen.

Ich habe Angst, meinen Kindern irgendwann nichts bieten zu können, weil ich überfordert war. Das ist meine aller größte Angst.

„Lilia, du darfst dich nicht von Anfang an fertig machen. Mach das, was du für richtig hältst und wenn wir einen Fehler begehen, dann machen wir ihn eben beim nächsten Mal besser.", versuchte Lewis die Angst aus meinem Kopf herauszutreiben und vergrub dabei seinen Kopf an meiner Halsbeuge, was unglaublich auf meiner Haut kitzelte und mich zum Lachen brachte.

„Und schon hast du wieder ein Lächeln auf den Lippen. Jetzt lass uns die Ferien genießen.", flüsterte mir mein Freund ins Ohr, weshalb ich mein Gesicht zu ihm drehte und meine Lippen direkt auf seinen landeten.

Noch immer fühlte sich jeder einzelne Kuss mit Lewis atemberaubend schön an und löste noch immer das wohlige verliebte Kribbeln in mir aus, was mir jeden Tag ein breites Grinsen ins Gesicht zauberte.

Night changes? - Dean & LiliaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt