Kapitel 31

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Dean Lewis' POV.

Im nullkomma nichts saßen wir im Auto und fuhren in Richtung des Krankenhaus, weder Kyle, noch ich redeten während der Fahrt ein Wort. Zu groß war die Anspannung.

Ich hatte Angst, schreckliche Angst.

Was wenn ihr wirklich etwas passiert ist?

Wenn sie irgendwelche schlimmen Schäden davon trägt?

Dann bin ich Schuld. Ich allein.

Ich hab sie nicht in Ruhe gelassen.

Wegen mir ist sie gebrochen, obwohl ich nichts dafür konnte. Und trotzdem hasst sie mich. Ich war ein verdammt behinderter Mensch, nie bekam ich es auf die Reihe jemanden nicht zu verletzen, egal wer es war, denn auch Kyle hatte ich verletzt und maßlos enttäuscht.

*10 Minuten später*

Ich sprang aus dem Auto und lief, nein rannte so schnell ich konnte ins Krankenhaus hinein. Kyle wollte erst einmal im Auto bleiben, da es jetzt wichtig war, dass ich zu Lil gehen sollte und hoffen, dass er ihr gut geht.

„Können Sie mir sagen, in welchem Zimmer Lilia Smith liegt?", keuchte ich außer Atem, als ich an der Krankenhausrezeption ankam.

„Sind Sie mit ihr verwandt?", fragte die Empfangsdame gelangweilt. Okay da muss definitiv eine Notlüge her, sonst konnte ich es vergessen, sie zu sehen.

„Ich bin ihr Bruder, also sagen Sie mir sofort ihr Zimmer ist.", knurrte ich. Gute Notlüge, sehr gute.

„Stock 5, Zimmer 571.", meinte sie desinteressiert. Wow wie unfreundlich Menschen sein können.

Kurze Zeit später stand ich vor ihrer Tür und öffnete diese vorsichtig.

Ava saß neben Lil und weinte, während sie ihre Hand hielt. Sofort ging ich auf Ava zu und nahm sie in den Arm. Ich dachte, sie würde mich wegschubsen, aber das tat sie nicht. Im Gegenteil, sie klammerte sich an mich.

„Alles wird gut, es tut mir so leid.", flüsterte ich in unser Umarmung.

„Ich weiß, aber wir können nichts an der Situation ändern.", schniefte sie und streichelte sanft über Lilia's Arm.

„Was hat der Arzt gesagt? Wann wird sie wieder wach?", fragte ich angespannt.

„Ihr fehlt es an nichts, den Kleinen geht es auch gut. Sie hatte einfach viel zu viel Stress und dazu zu wenig gegessen. Er meinte, dass Lilia in den nächsten ein bis zwei Stunden aufwachen sollte, natürlich kann sie jeder Zeit aufwachen, es muss keine Stunde sein.", erklärte sie mir. Ihre Tränen waren mittlerweile getrocknet.

„Ich bin so erleichtert, dass es ihr den Umständen entsprechend gut geht.", ich hatte schon mit dem Schlimmsten gerechnet. In den nächsten 20 Minuten redete keiner ein Wort, ich hoffte und betete dafür, dass alles Lilia mir verzeihen wird und ihr es wirklich gut ging.

„Warum hast du Kim geküsst?", fragte Ava nach einiger Zeit aus dem Nichts.

„Ich hab sie nicht geküsst.", meinte ich monoton.

„Ach komm Lewis, das glaubst du doch wohl selber nicht. Nach was sah es denn sonst aus?", blaffte sie mich an.

„Verdammt ich konnte mich nicht wären, weil ich unter Drogen stand.", wurde ich lauter.

„Unter Drogen? Und ich fress einen Besen.", fragte sie unglaubwürdig.

„Das meinst du doch nicht Ernst Lewis!", meinte sie nun fassungslos.

„Wie sollte ich es sonst meinen? Spaßig? Verdammt nein Ava! Kim hat mich unter Benzos gesetzt, als wir Bier-Pong gespielt haben. Ich hatte keine Kontrolle mehr über meinen Körper, ich wollte mich bewegen, aber ich konnte nicht. Ich wollte mich von ihr losreißen und ihr eine runter hauen, aber ich konnte es nicht. Mein Körper war wie gelähmt, es war die pure Hölle. Und das werde ich mir nie verzeihen, weil ich so meine bessere Hälfte verloren habe.", zum Ende brach meine Stimme. Ich hatte alles verkackt, alles. Ich hatte die wichtigste Person in meinem Leben verloren.

Night changes? - Dean & LiliaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt