Unerwartet

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Weil mich eure Reaktionen zum letzten Kapitel so gefreut haben, hab ich mir gedacht, ich poste das neue schon jetzt! Viel Spass <3<3<3

***

„Was habt ihr dummen Säcke euch bloss dabei gedacht, verdammt! Jetzt bin ich ja mal auf eine Erklärung gespannt! Wär möchte denn anfangen?! Vielleicht du...Cierra?"

Unsere Blicke trafen aufeinander und mein Herzschlag verdreifachte sich. Ups. 

Ich regte mich kein bisschen, niemand von uns tat es. Wir sassen alle still und warteten auf den Wutausbruch von Fynn, auf den Moment, in dem er Stühle durch die Gegend schmeissen würde, aber er tat es nicht. Er sah zwar sauer aus, aber er hielt seinen Ärger so gut er nur konnte zurück. 

„Cierra? Hast du plötzlich nichts mehr zu sagen? Sonst redest du doch immer gerne, oder nicht?" hörte ich die Stimme von Fynn so nahe hinter mir, dass ich mir sicher war, dass ich seinen Atem in meinem Nacken wahrnehmen konnte. Mein Körper war nicht mehr unter meiner Kontrolle, ich fühlte mich so, als würde ich jeden Moment ohnmächtig werden. 

Ich hatte  Angst, Angst vor Fynn und was er als nächstes tun würde. Er war unberechenbar. 

„Hmm," sagte er mit leiser Stimme, die mir einen Schauer den Rücken hinunter laufen liess, „wenn Cierra nicht reden will, warum befrage ich dann nicht zuerst....Ashton?" Fynn drehte sich schlagartig von mir weg und sah zu dem Fünfzehnjährigen, der tief in seinen Stuhl gesunken war und jeglichen Blickkontakt mit anderen Personen vermied. 

„Es-Es war nicht seine Schuld," brachte ich mit zitternder Stimme hervor und sah Fynn zum ersten Mal direkt in die Augen. Er schien für einen kurzen Moment überrascht zu sein, erholte sich aber davon: „Ah, seht her, sie spricht doch."

„Ashton," sprach ich weiter, „Ashton wollte nur seinem Bruder helfen. Es war alles meine Idee."

„Das soll mir Ashton lieber selbst sagen," befahl Fynn mit einem so angsteinflössenden Unterton, dass ich mich am liebsten vor ihm in einem anderen Zimmer versteckt hätte. Das wäre aber wohl kaum hilfreich gewesen. 

„Bi-Bitte Fynn, tu ihm ni-" redete ich weiter und der Anführer schlug mit seiner Hand direkt vor mir auf Tisch, und zwar so laut, dass ich schon dachte, er hätte damit einen Riss verursacht. Ich sprang panisch von meinem Platz auf, setzte mich aber wieder, als ich seinen Blick sah. Mein Puls raste so schnell, das mein ganzer Körper anfing zu zittern. 

Oh Gott. Oh Gott. Oh Gott.

„Wie kannst du es wagen," schrie Fynn, „mich immer und immer wieder zu unterbrechen, Prinzessin?! Was fällt dir ein dich hier einzumischen und mir sagen zu wollen, was ich tun soll? Hmm?! Scheisse verdammt, jemand soll sie wegsperren!"

Ich stoppte abrupt alle meine Bewegungen und meine Augen weiteten sich – wegsperren? Meinte er das ernst?

Keiner der anderen machte auch nur einen Mucks, was den Anführer der Red Moons nur noch wütender werden liess und er jeden nach dem anderen einen tödlichen Blick zuwarf. 

„Ich habe gesagt: JEMAND SOLL SIE WEGSPERREN! ABER SOFORT!" wiederholte er seine Worte so laut, dass ich mir die Ohren zu halten wollte. 

Tom stand langsam auf, als hätte er selbst grossen Respekt vor dem ausrastenden Fynn, lief vorsichtig an ihm vorbei zu mir und griff mich am Arm, um mich zur Tür und hinaus in den Flur zu führen. 

Als wir beinahe schon ausser Hörweite waren, rief Fynn noch: „Und vergiss nicht, sie zu fesseln!"

Tom lief mit mir den Gang entlang, bis zu dem mir schon alt bekannten Zimmer, in dem Tristan noch vor wenigen Tagen eingesperrt gewesen war. Tom öffnete die Tür mit einem Schlüssel, der an seinem Schlüsselbund hing und liess mich in den kalten, feuchten Raum eintreten, den ich so ganz und gar nicht mochte. 

Gangs - Taken Innocence Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt