Liebe und Krieg

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So, wie ihr seht hab ich das Cover gewechselt :) Ihr wart euch zwar nicht alle ganz einig, aber dieses Cover hat die meisten Stimmen bekommen! <3

Viel Spass beim Lesen!

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Ich starrte Flavio mit grossen Augen an und konnte gar nicht begreifen, welche Worte gerade seinen Mund verlassen hatten.

Was war nur aus ihm geworden?! Was war mit dem Fynn, den ich geliebt hatte, geschehen?!

„Was?!" fauchte ich wütend in seine Richtung und machte einen Schritt auf ihn zu, ich erhob meine Faust, senkte sie aber wieder, weil ich merkte, dass Gewalt nicht die Lösung für mein Problem war.

„Was soll das heissen?" wollte ich weiter wissen und sah tief in seine Augen, „du willst die Black Devils töten? Die Red Moons? Das sind deine Freunde, verdammt nochmal!"

„Darum will ich sie ja auch nicht töten! Sie sollen sich mir anschliessen!" versuchte sich Flavio zu erklären, aber das machte für mich schon lange keinen Sinn mehr. Er sprach von Dingen, die mich nicht interessierten.

Ich schüttelte frustriert den Kopf: „Hörst du dir eigentlich selbst zu?! Du, genau du, verlangst von mir, dass ich dir helfe?! Du hast mich belogen!"

„Aber Cierra, denk darüber nach, du hast doch immer gesagt, wir sollen eine grosse Gang sein und nicht viele kleine, und das, das ist unsere Chance! Wir können diese eine, grosse Gang sein! Wir haben diese Möglichkeit, dank den Anacondas! Siehst du es denn nicht?"

„Ach," sagte ich verzweifelt, „alles was ich sehe ist einen geisteskranken Anführer, der nur noch Macht im Sinn hat. Flavio, diese Leute - sie werden dich hassen, wenn sie herausfinden, was du getan hast, genauso wie ich dich hasse!"

Bei meinen letzten Worten zuckte Flavio unweigerlich zusammen, sein Blick wurde glasig, er riss sich jedoch zusammen, als er daran dachte, dass er hier nicht in Tränen ausbrechen konnte.

Er war eben ein Gangster - er zeigte keine Gefühle, obwohl ich bezweifelte, dass er überhaupt welche hatte.

„Cierra, es ist die beste Lösung, die ich habe! Und du musst mir einfach helfen, wenn du deine Freunde retten willst!"

„Jetzt sind es plötzlich nur noch meine Freunde, was?! Vor ein paar Tagen waren es noch unsere Freunde! Hör dir doch mal selbst zu, Flavio, ich weiss gar nicht mehr, wer du überhaupt bist. Ich kann dir nicht mehr vertrauen, wer sagt mir denn, dass du sie nicht doch alle umbringen wirst, mich eingeschlossen?"

„Du weisst genau, dass ich dir nichts tun würde, nie," schwor er und hob seine Hände in die Luft. Ich seufzte und senkte meinen Blick zu Boden.

Er kapierte es einfach nicht.

In seinem kranken Kopf war alles, was er getan hatte, immer noch richtig. Er sah seine Fehler nicht so, wie ich sie sah. Er erkannte sie nicht klar.

Er war blind vor Macht.

„Das hast du aber bereits," erklärte ich mit leiser Stimme und erwiderte seinen Blick. Flavio sah mich flehend an und ich liess mir die Sache durch den Kopf gehen.

Er würde die Red Moons töten, wenn sie nicht zu den Anacondas übersiedelten. Ich konnte nicht darauf vertrauen, dass er einen Rückzieher machen würde.

Ich kannte Fynn, nicht Flavio.

Ich konnte nicht sagen, ob er log oder nicht. Ich wusste nur, dass ich ihm nicht trauen konnte. Er war für mich ein geschlossenes Buch.

„Ich kann dir nicht mehr vertrauen," sagte ich nach einer kleinen Pause und zuckte mit den Schultern. Das war alles, was ich ihm mitteilen konnte - aber das wusste er bereits.

Gangs - Taken Innocence Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt