Kapitel 21

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"Du hast so recht..." murmelte meine Mutter unter Tränen und zog mich an sich.
Sie umarmte mich fest.
Sie stand immer auf meiner Seite. Es war egal, worum es ging.
Genau wie mein wunderbarer Vater...
"Sie sollen nicht so über Draco reden! Sie kennen ihn nicht!" Jammerte ich.
"Du hast recht...das tun sie nicht...Ich schätze es sehr, was er und seine Eltern für dich tun." Flüsterte sie und sah nun auch Draco für einen Moment an.
Dieser lächelte ein wenig und nickte nur.
Im letzten Moment der Schlacht, wandten sich seine Eltern zur richtigen Seite. Sie halfen mir, meinen Onkel zu finden und nahmen mich bei sich auf, wenn ich Hilfe brauchte, und Draco mich mit zu sich nehmen wollte.
Das war alles nicht selbstverständlich.
Deswegen machte es mich umso wütender, solch Beschuldigungen an seine Familie, von meinen Verwandten zu hören, die sich nie auch nur ein bisschen um mich geschert haben.
"Komm...zieht euch um...Nehmt eine warme Dusche...Ich hätte dich gern weiter bei der Trauerfeier dabei.." sagte Mutter wehleidig.
"Vater hätte es sich auch nicht einfach gefallen lassen!" Meckerte ich und verschränkte die Arme.
"Du bist wie dein Vater, mein Kind..." flüsterte sie und nahm einen tiefen Atemzug. "Wenn ich dich ansehe, sehe ich in den meisten Zügen ihn."
Ich weinte eine Träne.
Unfreiwillig, aber es überkam mich einfach.
Langsam nahm ich Dracos Hand und versuchte, abzulenken.
"K..Komm...Wir sollten duschen..." murmelte ich und lief mit ihm nach drinnen.
Draco sah noch für einen Moment meine Mutter an, bevor er mit mir nach drinnen ging.

"Lara, Kind...warte..." sagte meine Großtante und hielt mich am Arm fest.
"Igitt...Du bist ja ganz dreckig..." nörgelte sie.
Das reichte mir. Ich wollte einfach weiterlaufen.
"Warte..Es tut mir leid, was ich gesagt habe." Ergänzte sie und schluckte einmal schwer, konnte Draco aber selbst jetzt nicht ansehen.
"Weißt du was? Das sollte es auch." Entgegnete ich giftig, griff Draco an der Hand und lief mit ihm an der Lobby vorbei, und die Mamortreppen hinauf, ins Badezimmer.
"Lara, du musst dich nicht wegen mir mit deiner Verwandtschaft anlegen...schon gar nicht am heutigen Tage..." murmelte Draco und zog sich aus.
"Du willst mich verarschen oder? Draco, diese Menschen da unten streben nach Perfektionismus. Es kotzt mich an! Nicht einmal an diesem Tag kann man sowas lassen! Sie müssen immer einen Sündenbock finden. Für alles! Es war schon immer so! Und ich hasse-" beschwerte ich mich, bis mich Draco unterbrach.
"Lara, beruhige dich bitte...komm...lass uns zusammen baden, und nicht duschen. Ich halte dich fest und du kommst erstmal ein wenig runter."
Ich seufzte und drehte das Wasser auf.
"Na geht doch..." flüsterte er und setzte sich bereits hinein, während ich mich noch meinen Sachen entledigen musste, da mich meine Beschwerden ablenkten.
Langsam stieg ich zu ihm in die Wanne, und wurde sofort in Beschlag genommen, indem er seine Arme um mich schloss, und mich an sich zog.
Ich war noch immer wütend.
Aber Draco war ein großer Teddybär in diesem Moment.
Er kuschelte sein Gesicht in meinen Hals und hielt mich fest.
"Jetzt hör auf, dich verrückt zu machen..." murmelte er.
"Nein. Sowas nervt mich. Sie kennen dich nicht. Sie reden schlecht über dich-" jammerte ich wütend.
"Ich mache mir nichts daraus, sowas von anderen zu hören. Es interessiert mich schlichtweg nicht. Mein Vater war in Azkaban, ja. Und? Menschen können sich ändern. Auch er. Und das hast du mir gezeigt...Er hat sich seit der Schlacht geändert...und das zählt. Und nicht, was andere von uns halten. Okay?"
Und es regte etwas in mir. Ich sah ihn an.
"Du hast recht..." flüsterte ich und machte große Augen.
"Ich habe immer recht." Zwinkerte er und küsste meine Schulter.
Lucius akzeptierte mich.
Er und seine Frau gaben mir den Brief meines Onkels.
Lucius hatte mich eines Nachts, als meine Träume überhand nahmen, versucht zu beruhigen. Er sah nach, ob es mir gut ging...
Das alles wurde jetzt klarer.
"Ich mag deine Eltern, Draco." Flüsterte ich und sah ihn an.
Ein kleines Lächeln bildete sich in seinem linken Mundwinkel.
"Sie mögen dich auch, Darling." Lächelte er und zog mich nun seitlich auf seinen Schoß.
Ich wurde rot, aber musste selbst lächeln, weil mich die Tatsache sehr freute.
Lucius war mächtig und stark. Ebenso wie seine Frau.

Wir entspannten, hielten uns gegenseitig im Arm und kamen einfach nur runter. Ich beruhigte mich von Tränen und Wut, das erste mal an diesem Tage.
Sobald wir wieder frische Sachen trugen, wobei meine aus einem schwarzen Rock und einer schwarzen Bluse bestand, und Draco eine schwarze Anzughose und ein schwarzes Hemd trug, hielt mich Draco am Arm, als ich soeben flüchten wollte.
"Wir gehen da jetzt wieder runter, und du isst ein Stück Kuchen für mich..." sagte Draco ernst.
Ich seufzte, musste mich aber beschlagen geben, da ich sowieso bei manchen Dingen keine Chance gegen Draco hatte.
Dies war eine davon.

Auf dem Weg zum Buffet verstummten alle Stimmen, und starrten in meine Richtung.
Ich nahm mir jedoch, ohne dem weiter Beachtung zu schenken, ein Stück Kuchen und setzte mich, zusammen mit Draco, an einen abgelegenen Tisch.
Genervt sah ich sie alle nun, an, da auch jetzt das Starren kein Ende nahm.
"Macht doch ein Foto, dann könnt ihr später noch dumm gucken!" Giftete ich.
"Lara!" Stieß meine Mutter aus und machte große Augen. "Ich muss mich für sie entschuldigen...Ihr geht das alles sehr nah, das wisst ihr ja. Und dann noch Professor Umbridge...-"
Und dann blendete ich sie aus.
Alle.
Auser Draco.
"Ssshhh..Hör auf, Darling...sag sowas nicht, okay? Schluck es runter...Lass es an Umbridge aus, aber nicht an deiner eigenen F-" begann er.
"Das ist es!" Sagte ich und machte große Augen. "Ich werde beweisen, dass sie es war. Morgen gehen wir zurück, Draco. Und dann zeige ich ihr, wer hier eine lächerliche Hexe ist."
So hatte sie mich genannt.
Ja, genau so.
Aber wer bekanntlich zuletzt lacht, lacht am besten.
Und ich gab die Hoffnung nicht auf.
Ich wusste, dass sie es war. Mein Gefühl sagte es mir.
Ich musste nur einen Plan entwickeln.

"Ich brauche auf jeden Fall dich dazu, Draco. Und meinen Onkel...Er muss mir
Veritaserum geben...dann sitzen wir beide nach und ich mische es in ihr Getränk..." Grübelte ich und malte es mir bereits aus.
"Und ich nehme ihr Geständnis auf. Das wird alles sein, was wir brauchen, damit mein Vater sie suspendieren kann." Ergänzte Draco.
Lucius war im Zauberministerium.
Er musste etwas unternehmen können.
Genauso, wie Dumbledore sie seiner Schule verweisen wird, unter Anklage zu Mord.
Mal sehen, wer dann vor Gericht sitzen würde.

Nachdem ich mein Stück Kuchen aß, wollte ich, natürlich mit Draco, den Weg nach oben antreten.
"Mein aufrichtiges Beileid, Liebes...und ich hoffe, du wirst alles aufklären, was in deiner Macht steht." Sagte eine entfernte Cousine meines Vaters.
Ich sah sie an und schluckte schwer.
"Das werde ich.." flüsterte ich, nickte, sah noch einmal kurz in die Runde, und lief dann nach oben, in mein Zimmer.

Riptide//Draco Malfoy FF part 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt