Kapitel 25 (18+:)

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"Dolores..." murmelte Lucius und hielt seinen Gehstock fest umgriffen.
Draco schob mich ein Stück hinter sich.
"Man reiche mir das Tonband!" Forderte uns Dolores auf.
"Ich reiche dir gleich etwas ganz anderes!" Schrie ich, zog meinen Zauberstab und wollte auf sie zu rennen, als Lucius mich mit dem Gehstock bremste.
"Nicht, Lara...Nicht so..." murmelte er ruhig und trat auf sie zu.
"Ich verstehe Ihr Problem, Dolores...Es fühlt sich schlecht an, wenn man sein ganzes Leben jemandem gefolgt ist, der nicht besser ist, als ein Kind." Entgegnete Lucius provokant.
Ich erkannte, was er versuchte.
Draco nahm meine Hand.
"Diese Familie ist überragend...Nein, dieses Mädchen ist überragend. Aber daran ist niemand schuld. Das ist allein sie selbst. Es ist purer Neid, der da aus einer erwachsenen Frau spricht...Und dies ist äußerst peinlich." Sagte Lucius und formte mit seinen Lippen ein Lächeln, wobei der Rest seines Blickes monoton blieb.
Umbridge kochte.
"CRUCIO!" Stieß sie aus und zeigte auf mich.
Gequält fiel ich auf den Boden und schrie.
Es war, als würden alle Knochen innerhalb meines Körpers entzwei brechen.
Ich spuckte Blut.
Draco kniete sich sofort zu mir und versuchte, mich festzuhalten.
"LASSEN SIE DAS AUFHÖREN!" schrie er und bekam Tränen in die Augen. Ich krallte mich in die harten Steine des Bodens und schrie vor Schmerz, woraufhin noch mehr Blut auf den Boden tropfte.

Lucius zauberte expelliarmus, woraufhin Umbridge den Zauberstab fallen ließ und gerade danach greifen wollte.
Ich fasste mich langsam wieder und murmelte ein schwaches und hilfloses:"expecto...patronum..."
Es geschah...
Mein Vater ließ mich nicht im Stich.
Niemals.
Er war noch immer mein Patronus.
Umbridge machte große Augen.
"Das ist nicht möglich...ein Mensch ist niemals ein Patronus!" Stieß sie aus und schluckte schwer und ungläubig.
"Ich bin nicht nur ein Mensch, Dolores Umbridge...Mein Name ist Adam...Adam Montgomery...und Sie werden einen Teufel tun und meine Tochter verletzen." Sagte mein Vater und lief auf sie zu.
Umbridge schnappte nach Luft und versuchte, meinen Vater, offensichtlich ein Geist, mit einem Zauber abzuwehren.
"Flipendo! Incendio! Depulso!" Stieß sie verzweifelt aus und wedelte ihren Zauberstab umher.
Aber mein Vater lief einfach weiter auf sie zu.
"Incarcerus!" Zauberte mein Vater, und Umbridge wurde gefesselt.
Sie war so sehr davon abgelenkt, dass sie meinen Vater treffen würde, dass sie gar unaufmerksam wurde.
Draco half mir langsam auf und hielt mich fest.
"Was...geschieht mit ihr...Lucius?" Fragte ich schwach.
"Was würdest du wollen, Lara?" Fragte mich Lucius zurück und sah auf mich hinab.
Ich schluckte schwer.
Genau das war es, worüber ich gern mit ihm sprechen wollte...
Wenn ich veranlasse, dass sie stirbt, habe ich eine Seele auf dem Gewissen. Eine ekelhafte und schlechte, ganz einfach böse Seele...
Und der Tot wäre für sie zu gnädig. Ein kleiner Schmerz, und danach nichts weiter...
Das war nicht genug, um sie für alle Taten leiden zu lassen...
Ich sah meinen Vater um einen Rat an, da er immer einen bereit hatte.
Dieser lächelte ein wenig.
"Du weißt genau, was der richtige Weg ist, mein Liebling..." sagte er sanftmütig.
"Ich möchte...dass sie..." Ich stotterte und dachte noch während des Sprechens darüber nach, was der richtige Weg wäre. "Dass sie...gefoltert wird, bis auf ihr Lebensende...Jeder Tag soll ihr zur Hölle gemacht werden..."
Lucius' Mundwinkel entwich ein Lächeln.
"Weise..." flüsterte er nur kurz und lief dann zur Tür.
Ich sah meinen Vater an. Dieser nickte mir zu:"Es war die richtige Entscheidung.."
Draco nahm fest meine Hand in seine.
Zwei der Leute, die Lucius mitgebracht hatte, ergriffen Dolores Umbridge.
"Ich muss sagen, Lucius, dass dir diese Seite hier besser steht.." Entgegnete mein Vater und wandte sich an Lucius.
Dieser sah ihn an.
"Nun, das hoffe ich doch sehr. Ich gebe mir die größte Mühe..." sagte Lucius und blickte für einen Moment auf seinen Sohn, und auf mich.
"Ich habe gehört, was du über Lara gesagt hast..." murmelte Vater. Er bezog sich hier darauf, dass mich Lucius als überragend bezeichnete.
Lucius nickte:"Die Wahrheit zu sagen, in egal welcher Situation, gehörte schon immer zu meinen Charakterzügen."

"Sag mir, Vater...Wie geht es Großvater...?" Fragte ich traurig und nervös, als nur noch er und ich es hörten.
Mein Vater lächelte.
"Und wir dachten schon, du würdest nie fragen, Liebes..." murmelte er.
"Wer ist 'Wir'?" Fragte ich und erkannte, dass mein Vater hinter mich deutete.
Dort stand Großvater.
Er sah unsicher aus.
Sein Gesichtsausdruck barg Schuld.
War er ebenso mein Patronus?
"Großvater..." murmelte ich und lief auf ihn zu.
Ich war noch immer etwas wackelig auf den Beinen.
"Mein liebes Kind.." murmelte er und trat etwas auf mich zu. "Ich habe dich beobachtet seit meinem Tod, so, wie es dein Vater immer macht, wenn du in Schwierigkeiten bist...Mir ist es nie aufgefallen, dass ich dir nie sagte, dass ich stolz auf dich sei...Aber das bin ich, Lara...Ich bin stolz auf dich. Nicht nur, wegen deines Sieges gegen Tom Riddle...nein...Sieh dich an, wo du hier stehst...nach allem, was deine kleine Seele durchmachen musste...Ich bin stolz auf dich...Wegen jeder deiner Leistungen...seien es deine Sprüche, Flugfähigkeiten, und vielem mehr. Du bist schlau...und du bist stark...Das kannst du mir, deinem Vater, deiner Mutter, und auch deinem Freund gern glauben...und wer weiß, wer dir das sonst noch alles sagt...Ich habe dich sehr lieb, Lara.."
Tränen überkamen mich. Soetwas habe ich nie von meinem Großvater wahrgenommen.
Vater stellte sich nun neben ihn.
"Ich...- es tut mir so leid...Ich...Ich habe dich auch lieb, Ich-" begann ich, stotternd und zitternd vor Überforderung.
"Nichts muss dir leid tun...Du hast nichts falsch gemacht...Aber es ist wieder Zeit für uns, zu verschwinden..." erklärte er leise.
Ich versuchte, die beiden zu berühren, aber ich griff ins Leere.
"Ich liebe dich, mein Liebling..." flüsterte mein Vater.
Ich wimmerte.
"Ich liebe dich auch! Ich vermisse dich! Euch beide!" Entgegnete ich noch, bevor ich beobachtete, wie sie sich in Luft auflösten.

Jetzt drehte ich mich um.
Ich lief geradewegs auf Umbridge zu und wischte mir, auf dem Weg noch, die Tränen aus dem Gesicht.
"Sehen Sie das?! Das war der Mann, den SIE auf dem Gewissen haben! Und ich schwöre bei Merlin, dass Sie dafür bezahlen!" Stieß ich aus und griff ihren Arm.
Dabei riss ich ihr ein Stück ihrer rosa Bluse am Unterarm ab.
Ich drückte meinen Zauberstab darauf.
Sie sah mich ängstlich an.
Draco wollte gerade dazwischen gehen und mich belehren, dass sie es nicht wert war, aber Lucius hielt ihn davon ab.
"Nein, warte...Sieh zu..." flüsterte er seinem Sohn zu.

Ich benutzte ihre Waffen gegen sie selbst.
Mit einem brennenden Schmerz ritzte ich ihr die Wörter:"verloren" und "verurteilt" in den Unterarm.
Sie war zu einem lebenslangen Haft in Azkaban verurteilt, denn sie hatte verloren.
Verloren gegen die Familien, die sie am meisten verabscheute.
Das war Montgomery, ich, weil ich den dunklen Lord tötete, mit Hilfe meines Vaters und mit Hilfe der Malfoys, zu denen ich nicht nur Draco zählte, der mir geholfen hatte, sondern auch seine Eltern, die sich gerade so zur richtigen Seite wandten.
Dumbledore und Severus unterschrieben die nötigen Papiere zu einer Entlassung aus Hogwarts und Lucius und seine Wächter, brachten Umbridge nach Azkaban.

"Das ist doch lächerlich! LÄCHERLICH!" schrie sie auf ihrem Weg zur Kutsche, außerhalb des Hogwarts' Geländes.
"Auf nimmer Wiedersehen, Dolores Umbridge...auf dass sie ein Leben lang leiden werden..." waren meine letzten Worte, bevor ich meine Arme um Draco schlug.

Riptide//Draco Malfoy FF part 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt