Kapitel 86

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Im Manor angekommen, rannte Narzissa bereits, samt Kleid, auf die Kutsche zu.
Lucius öffnete zuerst die Tür und stieg langsam aus.
Narzissa fragte bereits in diesem Moment, wie alles ablief, was rausgekommen war, alles.
Lucius ließ sie mit einem:"Ssssh...Ich erzähle es dir drinnen..." schweigen.
Und schon waren die beiden ins Manor gelaufen.

Draco senkte seinen Blick auf mich und streichelte mir sanft über meinen Rücken.
"Wach auf, Darling..." hauchte er sanft und küsste meinen Kopf.
Gähnend, völlig erschöpft und ausgelaugt, öffnete ich meine Augen, blinzelte umher und kniff die Augen zusammen.
Die Sonne brannte, da das letzte, was meine Augen sahen, bevor ich einschlief, die Dunkelheit und Nässe des Waldes waren.
Zärtlich streichelte mir Draco ein paar Strähnen meiner Haare aus meinem Gesicht und öffnete die Tür.
Gemeinsam stiegen wir aus.
Das warme Sommerwetter traf auf meine Haut und ich schloss meine Augen für einen Moment, sobald ich wieder festen Boden unter meinen Füßen hatte.
Draco lächelte und beobachtete mich bloß.
Gleich darauf nahm er mich bei der Hand und wartete bis ich ihn wieder ansah, auf dass wir gemeinsam erst einmal ins Manor gehen konnten.
Ich hatte das Gefühl, ich musste duschen und all die negative Energie von meinem Körper waschen.

"Ist es in Ordnung, wenn du alleine gehst? Dann hätte ich ein wenig Zeit, dein Geburtstagsgeschenk vorzubereiten. Nicht, dass du noch etwas siehst, bevor ich dir erlaube, es zu sehen." Zwinkerte er und küsste nur einmal meine Stirn.
Ich wurde rot, lächelte, aber nickte ihm zu.
"Natürlich. Wo soll ich hinkommen, nachdem ich fertig bin?" Fragte ich ihn nervös und aufgeregt.
Er wusste genau, dass ich Überraschungen verabscheute.
Aber irgendwie fand ich die Geste ganz niedlich.
Was heißt ganz niedlich...
Ich liebte die ihn einfach dafür, dass er sich jedesmal so viel Mühe mit mir gab.
"Warte einfach im Zimmer auf mich. Und wehe du schaust aus den Fenstern, bevor ich es Dir erlaube. Ich hole Dich dann ab." Lächelte er sanft, drehte bereits um und setzte zum gehen an, bevor er sich noch einmal umdrehte und mir noch einen weiteren Kuss auf meine Lippen gab.
Ich kicherte:"Was soll das?"
"Ach... Ich kann dich einfach noch nicht ganz alleine lassen. Ich hätte dich fast verloren, Lara. Ich denke, es dauert eine Weile, bevor ich dich auch nur fünf Minuten allein lassen kann. Das konnte ich noch nie um ehrlich zu sein..." Grübelte er und kratzte sich nervös am Hinterkopf.
Liebevoll sah ich ihn an, stellte mich auf Zehenspitzen und gab seiner Wange einen Kuss, bevor ich die Badtür schloss.
Einer von uns musste ja den Anfang machen, sonst wäre er nie gegangen. Aber auch ich konnte seinen Punkt sehr gut verstehen.
Natürlich würde ich ihn auch nicht freiwillig jemals alleine lassen. Auch wenn es nur im Badezimmer war.
Nichtsdestotrotz musste ich mich nun bald daran machen, endlich zu duschen, damit ich schneller erfahren konnte, was meine Überraschung war. Draco ließ sich immer so viel einfallen...
Noch während das warme Wasser über meine Haut lief, und ich mich einseifte, grübelte ich darüber nach, was wohl meine Überraschung sein möge. Aber ich kam einfach nicht darauf.
Wäre es etwas Materielles gewesen, wäre Draco sowieso unberechenbar. Aber was soll das auch sonst sein?
Ich grübelte so vor mich hin, wickelte mir danach mein Handtuch um und zog mir neue Sachen an.
Ich entschied mich für einen reines, weißes Sommerkleid.
Draco hatte es damals für mich ausgesucht.
Ich hoffte, dass er sich noch daran erinnern konnte.
Ungeduldig nahm ich auf seinem Bett Platz. Keine zwei Minuten später kam auch schon meinen Freund durch die Tür und öffnete seine Hand für mich. Diese sollte ich annehmen.
Natürlich sprang ich sofort auf und rannte auf ihn zu, nahm seine Hand und sah zu, dass wir nach unten gehen würden, wo er mich hinführen wollte. "Langsam, langsam!" Lachte er und lief neben mir her.
Ich war eben nicht schneller als er... Das hatten wir jetzt schon oft genug rausgefunden. Auch an sich konnte ich mich eher schlechter gegen Draco durchsetzen.

Er wurde nun langsamer und legte mir von hinten seine Hände auf die Augen. "So... Lass dich einfach überraschen... Vertrau mir..." flüsterte er an mein Ohr und hauchte mir noch einen sanften Kuss auf meinen Hals, bevor wir beide gemeinsam in den Garten liefen. Ich vertraute ihm blind.
Im wahrsten Sinn des Wortes.
Er führte mich durch den Garten und ich konnte die Wiese unter meinen Füßen spüren.
Ich hatte keine Schuhe an. Ich wollte den Rasen spüren.
Es war feiner, englischer Rasen. Es war das beste Gefühl an einem warmen Sommertag mit dem Jungen, den man liebte, über eine so schöne, grüne Wiese zu laufen.

"So, Baby..." hauchte er in mein Ohr und nahm langsam seine Hände von meinen Augen.
Ich hatte sie noch ein wenig geschlossen und spürte die aufgeregten Blicke Dracos auf mir.
Sobald ich langsam meine Augen öffnete, konnte ich eine rot-weiße Decke auf dem Boden vor mir entdecken, auf welcher ein Weißwein stand, zwei Weingläser, ein Teller mit Weintrauben, ein Teller mit Croissants, ein Teller mit weiteren Früchten und noch vielem mehr, standen.
Ebenso erkannte ich Schokolade.
Ich liebte Schokolade.
Vor allem die, die die Menschen machten.
Am liebsten mochte ich Zartbitterschokolade...Grübelte ich so vor mich hin, als ich entdeckte, dass Draco dies ebenso von mir wusste.
Es war doch tatsächlich Zartbitter-Schokolade, welche da vor mir auf den Teller lag.
"Wow..." murmelte ich vor mich hin, wurde rot und bemerkte ein breites Lächeln, welches sich auf meinem Gesicht breit machte.
Mein nächster Blick fiel natürlich sofort auf Draco.
Er sah mich aufgeregt an und hatte ebenso rosige Wangen.
"Dankeschön..." Stotterte ich, weil ich keine Ahnung hatte, was ich sonst sagen sollte.
Ich war ein wenig überwältigt, zugegebenermaßen.
Draco kicherte ein wenig, denn er merkte es mir an.
Er merkte mir immer an, was ich in verschiedensten Momenten fühlte. Egal, welcher Moment dies gewesen sein mag.
Das war sein geheimes Talent, wie ich es nannte.

Ich drehte meinen Kopf nun komplett zu ihm, stellte mich ein weiteres Mal auf Zehenspitzen und gab ihm einen Kuss auf die Wange.
Es reichte ihm natürlich nicht aus, sein Lächeln wurde breiter und er legte seine Hand unter mein Kinn.
Er brachte mich nun dazu, ihn direkt anzusehen.
Langsam schloss er seine Augen, ich tat es ihm gleich, und gab mir einen sanften Kuss auf die Lippen.
Mein Lächeln wurde nun ebenso breiter.

Wir setzten uns beide, gemeinsam, auf die Picknickdecke und begannen, ein wenig zu essen, als er mich ansah und flüsterte:"Dir ist schon klar, dass das nicht alles ist hier, hm? Ich wäre nicht Draco Malfoy und das wäre nicht dein 18. Geburtstag, wenn ich nicht noch mehr geplant hätte, nicht wahr?"
Er grinste breit.
"Draco...Das ist wirklich nicht nötig. Mir reicht das vollkommen aus...mir würde auch einfach nur ein Spaziergang mit dir reichen...oder irgendwas anderes schönes...aber Hauptsache mit dir...Der Rest ist mir egal..." flüsterte ich, lächelte schüchtern und wurde rot.

Riptide//Draco Malfoy FF part 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt