Riptide//Draco Malfoy FF part 2

Kapitel 85

Das einzige, was blieb, war der Blick über Askaban im Nebel des frühen Morgens...
Das hieß, ich hatte noch genug Zeit, um mit meinen Freunden diesen Erfolg zu feiern!
Oder meinen Geburtstag...wie man es auch immer nennen wollte.

Langsam erhob ich den Blick Richtung Draco, welcher, noch immer perplex, in die Richtung starrte, aus der die Kutsche fuhr.
"Draco...Sieh mich an...Na los..." flüsterte ich sanft und zog an seiner Hand, auf dass er endlich seinen Blick auf mich senkte.
Traurig lächelte ich ihn an.
Es waren schreckliche Umstände, welche ihn und mich in diese, durchaus erfreuliche, Situation brachten.
Langsam senkte er seinen Blick nun und drückte mich nur an sich, nachdem er seine Augen schloss.
Ich war still und hielt ihn nur fest.
"Mein Engel.." hauchte er zärtlich und vergrub sein Gesicht in meinem Hals.

Es erinnerte mich an die gleiche Umarmung, welche er mir gab, an dem Abend meiner eigenen Beerdigung...Ich erinnerte mich noch an diesen Moment, als wäre er erst gestern geschehen...
Ich liebte diesen Jungen einfach mit allem, was ich hatte.

Aber gleich darauf wandte ich mich an meinen Retter in Not.
Lucius Malfoy.
Wäre er nicht gewesen, wäre ich untergegangen.
Ich wäre in Askaban gelandet und wahrscheinlich jetzt schon von Umbridge und was weiß ich wem noch alles, gefoltert worden.
Vielleicht wäre ich auch schon tot gewesen...Wer weiß das schon.

"Lucius...? Ich muss mich echt sehr bei dir bedanken...Ohne dich, wäre ich jetzt nicht mehr hier..." sagte ich entschlossen und den Tränen nah.
Er ersetzte irgendwie meinen eigenen Vater...
Er sah mich mit fragendem Gesichtsausdruck an.
"Wieso bedankst du dich bei mir? Du bist freigesprochen worden, weil du nichts Verwerfliches getan hast, Kin-" er stockte. "Lara..."
Ich musste ein wenig lachen.
Er war es gewohnt, mich "kind" zu nennen, doch seit meinem heutigen, 18. Geburtstag, war ich anscheinend endlich meines Namens würdig.
"Ohne dich wäre dies dennoch nicht möglich gewesen. Nimm diese Danksagung an, Lucius...Du hast sie verdient. Spring über deinen Schatten..." sagte ich, ein wenig lächelnd.
Lucius sah für einen kurzen Moment auf den Boden und blickte dann sofort wieder zu mir.
"Seit wann sagst du mir, was ich zu tun und zu lassen habe?" Fragte er und zog eine Augenbraue nach oben.
Ich wusste genau, dass er dies nicht ernst meinte.
"Seit genau dem Tag, an dem du mein Leben gerettet hast." Lächelte ich ein wenig und schüttelte meinen Kopf, als ich meine Arme um seinen Bauch warf und ihn zum ersten Mal richtig umarmte.
Schockiert und zugegebenermaßen etwas überfordert, legte er seine freie Hand, welche nicht den Gehstock hielt, auf meinen Kopf.
"Alles Gute zum Geburtstag, Lara..." murmelte er als ein letztes und setzte sich bereits zurück in die Kutsche.
Er wollte uns ein wenig Zeit allein geben.

Mein Blick wandte sich sofort wieder meinen Freunden zu und natürlich Draco, welcher die ganze Zeit über meine Hand hielt.
Er gab einen ebenso überraschten Blick von sich, darüber, dass sein Vater doch wirklich akzeptierte, eine Umarmung zu erhalten.
Cedric störte meinen Gedankengang aber wieder sofort und umarmte mich ganz fest.
"Ich kann nicht fassen, dass du bleibst!" Murmelte er gegen meinen Hals und schloss seine Augen.
Ich lächelte traurig und streichelte seinen Rücken.
"Ist schon gut...Du wirst mich eben nicht los..." flüsterte ich sanft, als ich ihn wieder los ließ. "Keiner von euch wird das."
Ich wandte meine Blicke durch die Runde meiner Freunde, welche vor Glück allesamt Tränen in den Augen hatten.
"Hört auf, mich so anzustarren..." murmelte ich traurig und merkte, wie eine Träne von meiner Wange fiel.
Hermione trat als erstes auf mich zu.
"Das hier haben wir dir alle zusammen besorgt...als Geburtstagsgeschenk..." murmelte sie und überreichte mir ein Paket, liebevoll zusammengepackt mit Geschenkpapier.
Menscheneltern haben echt Geschmack...

"Mach es zu Hause auf...Ich denke doch, dass dich dein Freund heute etwas für sich haben möchte..." Lächelte Luna und widmete Draco einem kurzen Blick.
Ich nickte und nahm das Geschenk an.
"Vielen Dank...aber das wäre nicht nötig gewesen...wirklich..." sagte ich leise und wurde kurzzeitig rot.
"Aber natürlich!" Lächelte Ron und nickte mir zu.

Ein wenig später hatte ich mich verabschiedet und stand nun allein mit meinem Freund im trüben Wald.
Die Kutsche, in welcher sein Vater  auf uns wartete, war ein wenig weiter entfernt.
Die kühle Morgenluft legte sich in Form von Nebel durch die Baumkronen und machte die Atmosphäre ein wenig frisch.
Draco legte mir seine Jacke um und sah auf mich hinab.
"Endlich hab ich dich auch mal für mich allein..." flüsterte er sanft und zog mich in eine innige Umarmung.
"Dein Geschenk werde ich dir somit zu Hause überreichen...ich bin froh, dass ich dies nicht hier machen musste...So unromantisch und mit dem Hintergrund, dass du nach Askaban gemusst hättest..." murmelte er gegen meinen Kopf und drückte einen Kuss darauf.
"Gott sei Dank..." hauchte ich sanft und hob meinen Kopf.
Draco sah mir tief in die Augen und drückte mir einen ersten, sanften Kuss, seit meiner Verkündung, nach Askaban gehen zu müssen, auf die Lippen.
Es war ein Gefühl, als hätten wir uns über 30 Jahre nicht gesehen.
In dem Kuss steckte so viel Sehnsucht, dass ich gar nicht weiß, wie ich das beschreiben soll...
Gleich nach der Umarmung drückte ich ihn ganz fest an mich und schloss meine Augen noch ein weiteres Mal.
Draco streichelte zärtlich durch mein Haar und meinen Rücken hinab.
Ich war so froh, dass er mich auch noch von jetzt an weiter im Arm halten konnte.
Dass es nicht vorbei war.
Wir wussten beide, dass es keinen Weg gab, wie wir das verkraften sollten, wenn dem nicht so gewesen wäre.

Ein wenig später, begaben wir uns zurück zur Kutsche, in welcher sein Vater bereits auf uns wartete.
Lucius sagte nichts weiter.
Er wusste, dass ich jetzt meine Ruhe brauchte, nach all der Aufregung.
Und er hatte recht.
Sobald ich mich an die Schulter meines Freundes lehnte, und die Augen schloss, fiel ich sofort in einen tiefen Schlaf.
Diesen Schlaf hatte ich wirklich gebraucht.
Ich schlief tief und fest, bis wir bei ihm zu Hause ankamen.
Und hier sollte die große Überraschung auf mich warten.
Ich war schon sehr aufgeregt, obwohl man mir das nicht ganz anmerkte, da ich die ganze Fahrt über schlief.
Aber es sollte eine unglaubliche Überraschung werden...