Kapitel 67 (18+: gewaltbeschreibung)

1.2K 76 30
                                    

Mit einem unguten, flauem Gefühl im Magen lag ich später wieder in den Armen von Draco, im Zelt.
Ich hatte ihm schon eine gute Nacht gewünscht und tat nur so, als würde ich tatsächlich schlafen wollen...
Stattdessen ließ ich meinen Traum revue passieren...

Es war Eric. Ich erkannte es genau...Nicht, weil ich ihn sah, oder berührte...Ich erkannte es am Geruch.
Er war hier und er war nicht allein...
Ich hatte im Gefühl, dass es Pansy war, welche er bei sich hatte...aber auch noch jemand anderes, den ich noch nie gesehen hatte.
Ich wusste es einfach...
Ebenso konnte ich spüren, dass es Draco nicht gut ging...
Da war...

Blut...Blut läuft überall...Blut...Es klebt mir an den Sachen, an den Händen, im Gesicht.
"LARAAAAAAAA!" höre ich einen Schrei und ich...Ich weiß...Es ist Draco.
Ist es mein eigenes Blut an meinen Händen?!
Ist es Dracos Blut?!
Was ist hier los?!

"Darling?" Hörte ich ein besorgtes Flüstern und kam wieder zu mir.
"Dein Herz klopft so schnell wie das eines Kolibri...Was ist los?"
Ich schluckte schwer und sorgte mich nicht einmal um die Dunkelheit um mich herum.
"Nichts...Ich...-" begann ich.
"Du lügst mich an." Bemerkte er und nickte.
Ich schwieg.
"Gut...wenn du meinst, mich anzulügen, dann mach es." Sagte er trocken und löste seinen Arm von mir.
Ich schwieg noch immer.
Zögerte, was nun zu sagen war, also...
Also sagte ich gar nichts, außer:"Ja."

Dracos Herz wurde ein Stich verpasst. Er wurde traurig, war enttäuscht und drehte mir seinen Rücken zu.
Ich wollte schweigen.
Ich musste dazu schweigen.
Ich konnte doch nicht anhand eines blöden Traumes alles hier in Frage stellen und den Urlaub versauen...
Nein, das war mir nicht möglich.
Also entschied ich mich dazu, meinen Arm nun stattdessen um Draco selbst zu legen und meinen Kopf gegen seinen Rücken zu lehnen.
Er nahm einen tiefen Atemzug und spürte natürlich meine Reue.
Dennoch blieb er stark und wollte mir eine Lektion erteilen.
Wie er eben war...
...wie eine Art Vater.
Das meinte ich ja schon immer.

Am nächsten Morgen wache ich auf, um zu bemerken, dass Draco nicht neben mir liegt.
Sofort überkommen mich Flashbacks meines Traumes, ich bekomme Angst und springe aus dem Zelt raus.
"DRACO?!" Stoße ich aus und blicke mich um.
Es ist keiner da.
Der Platz ist leer, das Lagerfeuer ist aus und ich sehe keinen meiner Freunde.
"Draco..." wimmere ich immer leiser und bemerke schon, worauf das ganze hinaus läuft.
"Draco, spiel mir keinen Streich...Bist du sauer wegen gestern?" Frage ich und weiß, dass das genau falsch war.
Ich weiß genau, dass dies nicht der Grund war.
"Daddy..." flüsterte ich mit zittriger Stimme.
Ein Geruch steigt mir in die Nase.
Es riecht nach Haargel, Parfüm und Zigaretten.
Ich balle Fäuste.
"Eric." Sage ich, drehe mich um und sehe, dass Eric hinter mir steht, und vor seinen Füßen eine, mit Blut überströmte, Person liegt.
Bei genauerem Hinsehen stelle ich fest, dass dies nicht irgendwer war, sondern Draco Malfoy.
Ich schreie, breche sofort in Tränen aus, falle auf die Knie und-

"Lara!"
Dieses Mal war er lauter. Er hatte es bereits nun mehr als 6 Mal versucht, mich aufzuwecken, aber dieser...Traum...hatte mich zu sehr im Bann.
Ich öffnete meine Augen und starrte ihn an.
"Ich wusste es...-" murmelte Draco und setzte sich auf.
Nachdem er Lumos zauberte, um etwas Licht zu schaffen, sah er mich an.
"Was...-?" Fragte ich ängstlich, legte meine Hände sofort auf seinen Körper und spürte, dass er atmete und dass sein Herz schlug.
"Das war ein Fluch." Sagte er schlicht und nickte ein wenig. "So. Und jetzt mache ich mir Sorgen."
Ich schluckte schwer.
"Fluch...woher..-?" Begann ich.
"Um deine Pupillen herum kreiste ein grüner Schimmer. Das zeigt an, dass du verflucht worden bist. Und jetzt sagst du mir sofort, was zur Hölle du gesehen hast und wen du gesehen hast." Forderte er mich auf.
Ich sah es ein...und erklärte ihm alles.

"Ich fasse es nicht, dass du erst gar nicht mit der Wahrheit rausrücken wolltest!?" Ging er mich an.
Ich zuckte zusammen, schlug meine Arme um meine Beine und fühlte mich umso hilfloser.
Sofort änderte sich Dracos Gesichtsausdruck in Besorgnis.
"Oh, hey..nein, keine Angst vor mir...komm her..." flüsterte er sanft, schlang seine Arme um mich und drückte mich an sich.
"Es tut mir leid..." hauchte er sanft und küsste meinen Kopf.
Ich nahm einen tiefen Atemzug und lehnte meinen Kopf auch gegen ihn, um ihm zu zeigen, dass ich ihm dankbar war.
"Das wird nie im Leben passieren...Das weißt du doch oder...? Wir sind viel mächtiger zusammen, als er...egal, wen er hier anbringen würde. Er wird nicht kommen..." flüsterte er sanft und wiegte mich väterlich hin und her.
"Und wenn doch...?" Fragte ich ängstlich aber beruhigte mich allmählich.
"Nichts...Wir besiegen ihn...Das verspreche ich dir." Bemerkte er noch dazu und streichelte mein Haar.
Ich nickte ein wenig.
"Ich habe Angst vor ihm..." wimmerte ich. "Sieh mal, was er mir angetan hat...Ich habe nicht mal dich an mich herangelassen..."
"Und das ist vorbei und wird auch nie nie nie nie wieder vorkommen.. das verspreche ich dir.." sagte er sanft und wiegte mich noch immer.
Ich nickte ein wenig und schniefte.
"Ich liebe dich und beschütze dich mit allem, was ich habe..." flüsterte er zusätzlich.
"Ich...liebe dich auch.." gab ich zurück und nickte.
"Mach die Augen zu. Das Licht ist an und ich hab dich...Wenn du schläfst, lege ich dich wieder hin, und halte dich ganz nah bei mir..." flüsterte er.
Es beruhigte mich, seine Stimme zu hören, wie sie mir Versprechen gab, welche mich beruhigten.

Ich schloss unfreiwillig meine Augen.
Ich war zu aufgeregt, um zu schlafen aber...aber mein Körper ließ mich nicht länger wach bleiben.
Meine Psyche war zu schwach dafür, meine Augen zu träge und mein Körper zu kraftlos.
Meine Augen fielen nur noch zu, und damit fiel auch ich in einen Schlaf.

Draco war froh, als ich endlich schlief und dies auch ruhig verlief, sodass er sich selbst ebenso schlafen legen konnte.
Ihn beschäftigte meine Vorahnung ebenso...aber er durfte es sich nicht anmerken lassen und er wusste nun, wie man mit Eric umzugehen hatte.
Draco war stärker als er.
Zumindest, wenn man von dem letzten Kampf ausgehen konnte.

Natürlich waren drei meiner Freunde wach geworden. Hermione, Daphne und Cedric.
Sie hörten alles mit, obwohl ich eben genau dies verhindern wollte, um ihnen einen guten und erholsamen Urlaub bieten zu können...
...aber es schien nun anders zu laufen.

Draco hielt mich fest im Arm, Lumos erlosch, Ruhe kehrte endlich ein, und die Nacht konnte ausklingen, und dem Morgen einen ruhigen Start bieten...

Riptide//Draco Malfoy FF part 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt